Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Deutscher WirtschaftsministerHabeck auf allen Kanälen – kürzer duschen und keine Belohnung, «Alter!» 

Er habe seine Duschzeit «noch mal deutlich verkürzt», sagt Robert Habeck im Interview mit dem «Spiegel». Angesichts der gedrosselten russischen Gaslieferungen warnt der deutsche Wirtschaftsminister vor einem harten Winter. «Wir sind jetzt schon da, wo Deutschland nie war», so der Minister. Allein wenn die russischen Gaslieferungen so niedrig blieben wie jetzt, laufe das Land auf eine Gasmangellage zu. «Es wird auf jeden Fall knapp im Winter», sagte Habeck.

«Wenn das Gas nicht ausreicht, müssten bestimmte Industriebereiche, die Gas benötigen, abgeschaltet werden», sagte Habeck über eine Mangellage. Das hätte zur Folge, dass «Unternehmen ihre Produktion einstellen müssen, ihre Arbeiterinnen und Arbeiter entlassen, dass Lieferketten zusammenbrechen, Leute sich verschulden, um ihre Heizrechnung zu bezahlen, dass Menschen ärmer werden, dass Frust sich ins Land frisst», sagte der Minister dem Nachrichtenmagazin. «Alles auffangen» lasse sich durch Entlastungspakete nicht.

«Als Minister habe ich ein Gehalt, von dem andere nur träumen»

Er erneuerte seinen Appell an das Land, Energie zu sparen. Diesen hatte die Regierung in den vergangenen Tagen immer wieder an die Bevölkerung gerichtet, aber auch an die Industrie, um Energie für den Winter zu sparen. Er halte sich an das, was sein Ministerium empfehle. Im Winter heize er sparsam.

Allerdings sei er selbst ein schlechtes Beispiel, gestand Habeck ein. «Als Minister habe ich ein Gehalt, von dem andere nur träumen. Ausserdem komme ich spät nach Hause, stehe um sechs auf und bin um sieben Uhr schon wieder weg. Da muss man im Winter gar nicht heizen», sagte er.

Jeder Einzelne könne indes einen Beitrag zum Energiesparen leisten, fuhr Habeck fort. «Es ist sinnvoll, jetzt im Sommer bei der Heizung einen hydraulischen Abgleich zu machen, damit die Wärme besser verteilt wird – das spart rund 15 Prozent Energie und Kosten.» Es bringe zudem viel, im Winter die Heizung ein Grad runterzudrehen. Er würde es zudem begrüssen, wenn die Menschen diesen Sommer mit der Bahn in den Urlaub fahren würden, statt ans Mittelmeer zu fliegen, sagte Habeck.

«Die kriegst du nicht, Alter»

Und auch im ZDF sprach Habeck über die drohende Gasmangellage. Es ging unter anderem um Belohnungen fürs Energiesparen. Der Wirtschaftsminister meinte dazu: «Und wenn da jemand sagt: Ich helfe nur, wenn ich noch mal 50 Euro krieg’, würd’ ich sagen: Die kriegst du nicht, Alter.»

Dass Habeck ein Redner ist, der seine Zuhörerinnen und Zuhörer fesseln kann, das hat er jüngst auch bei einer Rede vor der deutschen Industrie zum Ukraine-Krieg bewiesen.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Habeck hatte am Donnerstag die zweite Krisenstufe im Notfallplan Gas, die sogenannte Alarmstufe, ausgerufen. Dieser Notfallplan wurde in Deutschland noch nie aktiviert. Er sieht eine enge Beobachtung des Gasmarkts, strenges Gassparen sowie im Zweifel die Zuteilung von Gasmengen vor. Erst in der dritten Stufe greift allerdings der Staat in den Markt ein.

AFP/cpm