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Abfahrt in KvitfjellEin Zürcher Unterländer düpiert die Abfahrtselite

Zunge raus und jubeln: Niels Hintermann feiert seinen zweiten Weltcupsieg – den ersten in einer Abfahrt.

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Wie er sie nicht mehr hören konnte, diese Fragen nach seinem Weltcupsieg in Wengen. Diesem Coup aus dem Nichts, begünstigt in der Kombination durch ganz spezielle Konditionen – er schadete ihm mehr, als dass er half. Niels Hintermann verlor nach dem Sensationssieg 2017 die Bodenhaftung, so sagt das der Zürcher Unterländer selber.

Er dachte, es werde der Startschuss zu einem Selbstläufer. Dabei stockt bei ihm danach so ziemlich alles, was nur stocken kann. In der Vorbereitung zum nächsten Winter hängt er beim Training in Zermatt an einem Tor an, so heftig, dass es die linke Schulter auskugelt und ein Nerv schwer verletzt wird. Hintermann verpasst die ganze Saison 2017/18, im Sommer weiss er nicht, ob er noch weitermachen will. Ob er noch weitermachen kann. Der Kopfsponsor hat ihn verlassen, die Suche nach Ersatz ist trotz des Wengen-Siegs schwierig.

Hintermann macht weiter, schafft es ab und zu in die Top 20, 2019/20 auch in die Top 10, und im Winter darauf scheint es, als sei der Tag gekommen für «Cinghiale», die Wildsau, wie ihn die Betreuer nennen. 2020, zum Auftakt in Val d’Isère fährt er mit bester Zwischenzeit dem Ziel entgegen. Dann erwischt er in einer Kurve einen Schlag, schlittert in die Fangnetze, es gibt eine grosse Enttäuschung statt eines grossen Siegs. Er erleidet in Bormio auch noch eine Knieverletzung – es wird der nächste schwierige Winter für ihn.

In dieser Saison aber findet der 26-jährige Bülacher den Anschluss an die Spitze. Und jetzt, an diesem Freitag, belohnt er sich dafür, dass er durchgehalten hat. Er gewinnt die Abfahrt von Kvitfjell, es ist sein grösster Triumph – und die Fragen nach Wengen dürften jetzt auch nicht mehr kommen. «Ich habe gemerkt, dass es eine wirklich gute Fahrt ist, es fühlte sich super an», sagt Hintermann in die Fernsehkamera. «Am Start sagte ich – entschuldigen Sie den Ausdruck – fuck it, Grind abe und Vollgas.» Es ging auf. Endlich einmal in seiner Karriere. «In Wengen 2017 hatte ich mit Frau Holle noch eine durchaus grosse Helferin, dort habe ich nicht aus eigener Kraft gesiegt. Umso schöner, darf ich jetzt meinen ersten richtigen Sieg feiern.»

Noch überraschender ist allerdings, was später passiert, als Cameron Alexander am Start steht, ein 24-jähriger Kanadier. Mit der Nummer 39 lässt er Hintermann mächtig zittern im Ziel. Mit exakt derselben Zeit wie der Schweizer kommt er unten an – und schubst damit Beat Feuz vom Podest.  

Feuz holt fünf Pünktchen auf

Ein Sieger im Kleinen ist Feuz dennoch. Der Emmentaler kämpft mit Aleksander Kilde und Matthias Mayer um die kleine Kugel für den besten Abfahrer. Der Kampf ist eng, Nuancen können entscheidend sein. Nichts zeigt das so gut wie diese Abfahrt in Kvitfjell, die drittletzte der Saison. Erst legt Kilde vor, der Führende im Disziplinenklassement. Und er zaubert bei seinem Heimrennen eine Fahrt in den Schnee, von der er annehmen kann, dass sie die beste des Tages sein würde. Es dauert nicht lange, da weiss er: Sie war es nicht. Mayer unterbietet ihm. Um läppische 8 Hundertstel. Und dann schafft Feuz das Kunststück, sich noch zwischen den beiden zu klassieren. Eine Hundertstel schneller als der Norweger ist der Emmentaler, er wird Vierter, weil später Hintermann und Alexander ihren ganz grossen Tag einziehen. 

Diese eine Hundertstel, die könnte am Schluss dennoch viel wert sein, eine Kristallkugel, ein Rekord für die Sporthistorie. Nun hat Feuz  noch drei Punkte Rückstand in der Abfahrtswertung, schafft er es in der zweiten Abfahrt in Kvitfjell am Samstag und dem Rennen beim Final in Courchevel und Méribel, sich vor Kilde zu setzen, stemmt er die Trophäe zum fünften Mal in Folge in den Himmel. Das hat vor ihm kein Abfahrer geschafft. Einzig Franz Klammer war Mitte 1970er- bis Anfang 1980er-Jahre fünfmal der beste Abfahrer, allerdings nicht in Serie. Für Feuz wäre es der nächste Coup von so vielen in seiner einzigartigen Karriere, in der er mittlerweile gewonnen hat, was er gewinnen konnte. Dreimal in Kitzbühel, dreimal in Wengen, an der WM, nun auch an den Olympischen Spielen. Viel mehr geht nicht.

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