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Kommentar zur ErmittleroffensiveDie Jagd auf Käufer von falschen Zertifikaten ist nur fair

Wer sich ein falsches Covid-Zertifikat besorgt, riskiert ein Strafverfahren.

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Es hat lange gedauert, jetzt geht es endlich los. Tausende besitzen in der Schweiz ein gefälschtes oder illegal ausgestelltes Covid-Zertifikat. Sie kamen damit bislang meist ungeschoren davon.

Die wenigsten Kantone können auf Anfrage beziffern, wie viele und ob überhaupt Zertifikatsbetrüger angezeigt wurden. Jetzt nimmt die Verfolgung Fahrt auf.

Es ist richtig, dass die St. Galler Staatsanwaltschaft den über 9000 illegal ausgestellten Zertifikaten nachgeht. Vor allem, dass nicht nur die Ausstellerinnen, sondern auch Käufer von falschen Impf- und Genesenenpässen verfolgt werden.

In den nächsten Wochen soll der Bund sämtliche Kantone mit notwendigen Daten versorgen, um Betrugsfälle aufzudecken. Das ist zwar spät. Die Kantone fordern diese Daten seit Monaten. Dennoch ist diese Offensive wichtig, damit das Zertifikat nicht zur Farce verkommt.

Offenbar ist den Käuferinnen und Käufern solcher falschen Impfpässe die Gesundheit der anderen schlicht egal.

Dass die Strafverfolger nun auch auf die Kundschaft losgehen, kann man kontrovers diskutieren. Lautet in der Drogenpolitik doch das Credo: Den Dealern geht man hinterher, die Konsumentinnen und Konsumenten lässt man in Ruhe. Der Bundesrat denkt gar über den straffreien Konsum nach.

Nur schadet eine Heroin- oder Kokainsüchtige primär sich selbst. Ein Käufer eines falschen Covid-Zertifikats nimmt hingegen willentlich in Kauf, mit dem Coronavirus infiziert in ein Restaurant zu marschieren. Und dort andere Gäste anzustecken. Offenbar ist den Käuferinnen und Käufern solcher falschen Impfpässe die Gesundheit der anderen schlicht egal.

Aus purem Egoismus frönen sie ihren hedonistischen Bedürfnissen.

Sie tun dies nicht aus einer Not heraus. Aus purem Egoismus frönen sie ihren hedonistischen Bedürfnissen. Essen, Muskeln trainieren, Party machen. Diese Leute haben nach zwei Jahren Pandemie noch immer nicht verstanden, dass es nicht nur um die eigenen Bedürfnisse geht.

Die Besitzerinnen und Besitzer von falschen Zertifikaten müssen für ihr Handeln geradestehen. Das schulden die Strafverfolger dem Rest der Bevölkerung, der sich seit zwei Jahren an die Massnahmen hält. Ob man will, oder nicht.