Medienkonferenz nach FCB-WinterpauseArthur Cabral soll durch zwei Offensivkräfte ersetzt werden
Am Donnerstag hat der FC Basel auf die Rückrunde vorausgeschaut und auch die Diskussion um Trainer Patrick Rahmen nochmal beleuchtet.
Nach einer Stunde und den Ausführungen zu Corona schliesst Medienchef Simon Walter die Fragerunde, die viel Interessantes rund um Rotblau zu Tage gebracht hat. Wir danken Ihnen für die Aufmerksamkeit und wünschen Ihnen einen schönen Nachmittag.
Im Hinterkopf sei «Covid 2.0.» noch präsent, sagt Degen. Man müsse diesen Punkt auf alle Fälle beachten. Aber er sei froh, dass das Joggeli aktuell über keine Zuschauerbeschränkungen verfüge.
Rahmen äussert sich nochmals zur Vorbereitung. Basel statt Dubai und zahlreiche Coronafälle. Der Trainer sagt, die anderen Vereine seien vor ähnlichen Herausforderungen gestanden. Nun sei das Spiel in Luzern eine Chance für andere Spieler, wenn neue Akteure noch nicht da sind. Rahmen nennt das Spiel bei Luzern eine «gefährliche Partie». Luzern spielt gegen den Abstieg «und dementsprechend werden sie auf den Platz gehen.»
Degen findet, dass mit ein bisschen Losglück das Erreichen des Endspiels in Tirana möglich sei. Das heisst: Nicht etwa die AS Roma als früher Gegner in der K.o.-Runde zugelost bekommen.
Cabral, Zhegrova und Cömert verlassen Basel in eine der Top-5-Ligen Europas. Das sei für die Aussenwirkung des Clubs sehr wichtig, findet Kaufmann. «Wir sind ein Ausbildungsverein und möchten den Jungen eine Plattform bieten.»
Degen nach wie vor, dass das Kader individuell das beste sei. «Einen Spieler mit der Qualität von Sebastiano Esposito haben weder die Young Boys noch Zürich.» Aber das heisst noch lange nicht, dass man jedes Spiel gewinnt. Degen sagt: «Wir können vorne ein Wörtchen mitreden, ich möchte immer das Maximum.»
Degen erzählt, dass er in den ersten sechs Spielen zu emotional gewesen sei. Dass es unschöne Zwischenfälle im Stadion mit seinem Zwillingsbruder Philipp gegeben habe, sei unglücklich. «Ich habe ihm in aller Deutlichkeit gesagt, dass das nicht geht.» Er selbst, sagt Degen, habe sich gebessert. «Aber ich bin ein impulsiver Mensch.» Von Verhaltensregeln zwischen ihm und dem Trainerteam hält er nichts – das brauche man nicht.
Degen: «Ich habe mich bei Rahmen für mein Zeitungsinterview entschuldigt.» Nun sei er zusammen mit Philipp Kaufmann näher beim Team dran. «Und 100 Prozent überzeugt, dass das die richtige Entscheidung ist.» Für Rahmen war das erste intensive Gespräch nach diesem Interview entscheidend. Ein Punkt war: Dass der FCB im Staff charakterlich zu ähnlich sei und mehr Emotionen reinbringen müsse. Rahmen betont: «Wir konnten das Ganze nach dem letzten Spiel in Ruhe angehen.»
Das bisherige Trainerteam war charakterlich zu ähnlich. Nun soll mehr Intensität, mehr Aktivität in die Trainings gebracht werden. Rahmen bezeichnet Abascal als «Taktik-Nerd, mit dem ich mich sehr gerne austausche». Man ergänze sich im Team optimal.
Guillermo Abascal und Boris Smiljanic sind neu die Assistenten von Rahmen. Dieser erzählt, dass er beide schon länger kenne und diese Konstellation nun für ihn stimme. «Ich bin nun mehr in der Beobachterposition», sagt Rahmen. Das Team sei gut. Gleichzeitig dankt Rahmen seinem bisherigen Assistenten Michael Silberbauer, der im Winter den Club verliess.
Dan Ndoye und Andy Pelmard sind immer noch auf Leihbasis beim FCB. «Sollte sich das ändern, würde wir das kommunizieren», sagt Kaufmann.
Nach dem letzten Spieltag kam es zum Gespräch zwischen der Clubführung und Rahmen. «Wir haben mit voller Überzeugung einen Weg gefunden, der so weitergeht», erzählt Rahmen. Der Austausch sei sehr eng, Degen tausche sich täglich mit Rahmen aus und sei oft auch im Training anzutreffen.
Kaufmann zu den zahlreichen Leihgeschäften: «Im Grossen und Ganzen sind wir zufrieden.» Diese Art der Transfers sei notwendig gewesen, weil diese Spieler für den FCB zum Kaufpreis gar nicht realisierbar gewesen wären. Degen sagt, dass hinter jedem Leihgeschäft eine Strategie stecke. Diese Leihgeschäfte können zum grossen Gewinn für den FC Basel werden.
Degen gibt zu, dass er im Dezember mit anderen Trainer-Kandidaten gesprochen habe. Nun sei man aber zu 100 Prozent überzeugt, dass die jetzige Lösung die beste ist.
Rahmen sagt, dass der Titel nach wie vor das Ziel ist. Aber: Es sei nach wie vor der Zeitpunkt, dass dies kein Muss ist. Mit ein bisschen Wettkampfglück und der richtigen Einstellung sei aber vieles möglich. Es stünden kaum englische Wochen hat. «Das garantiert intensive Trainingseinheiten», sagt Rahmen.
Kaufmann sagt: «Wir dürfen aktuell drei Spieler von der Kontingentsliste streichen.» Es ist naheliegend, dass dies diejenigen sein werden, die den Verein nun verlassen haben.
Nun redet Degen Klartext: Cabral soll durch zwei Spieler in der Offensive ersetzt werden. Zudem: Bis Ende Januar soll ein Innenverteidiger das Kader komplettieren. Ebenso laufen Gespräche mit jenen Akteuren, deren Vertrag zum Saisonende ausläuft.
Etwa Raoul Petretta, dem eine Offerte für eine Verlängerung unterbreitet wurde. Doch er hat sie ausgeschlagen und wird sich nach einem neuen Arbeitgeber umsehen.
Und Pajtim Kasami: Der FCB möchte mit ihm verlängern – aber er zögert. «Ich weiss nicht warum», sagt Degen, der betont, dass er nur Spieler im Team haben wolle, die sich zu 100 Prozent zum FC Basel bekennen.
Der FCB versuche, das Budget ins Gleichgewicht zu bringen, erklärt Degen. Das strukturelle Defizit soll so klein wie möglich sein. Nach diesen Transfers können wir sicherlich gut schlafen. Aber: Wir müssen weiter unsere Hausaufgaben machen.
«Wir haben das in Erwägung gezogen», sagt Degen. Man wolle das machen, was das Richtige sei und für den FC Basel stimme. Degen sagt: «Wenn es ein Cabral-Ersatz sein soll, muss es ein guter Spieler sein.»
Könnte ein möglicher Ersatz für Arthur Cabral schon am Sonntag in Luzern spielen? Philipp Kaufmann sagt im Scherz: «Wir können dem FC Luzern noch nicht zu viele Informationen geben.» Aber klar sei, dass die Zeit knapp sei. Trainer Patrick Rahmen will sich noch nicht zu sehr mit Eventualitäten beschäftigen und schaut, wie die Situation am Sonntag ist.
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