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Spekulationen mit KryptowährungEl Salvador droht Millionenverlust mit Bitcoin

El Salvadors Präsident Nayib Bukele bei der Vorstellung des Projekts «Bitcoin City», die im Osten des Landes entstehen soll.

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Nayib Bukele ist gelernter Werbefachmann. Und so war es kein Zufall, dass der Präsident des 21 000 Quadratkilometer kleinen El Salvadors genau 21 Bitcoin aufkaufte – am 21. Dezember 2021 um 21:21 Uhr. Das waren die guten Zahlen. Doch nun scheint es, als ob das Geschäft schlecht ausgehen könnte.

Bislang hat der mittelamerikanische Staat mindestens 1391 Bitcoin gekauft. Ein ungewöhnlicher Schritt, schliesslich gelten Bitcoin als Spekulationsobjekt. Den Handel übernahm der Präsident höchstpersönlich: Laut eigenen Aussagen kaufte er Bitcoin mit seinem Handy.

Bitcoin als Zahlungsmittel

Die Investitionen kosteten El Salvador bei den damaligen Kursen insgesamt rund 71 Millionen Dollar. Doch sollte Bukele die digitalen Münzen einbehalten haben, könnte deren Wert inzwischen auf 61 Millionen Dollar gesunken sein. Das legen Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg nahe.

El Salvadors Flirt mit der Kryptowährung begann im vergangenen September. Damals kündigte das kleine Land als erster Staat der Welt an, Bitcoin als Zahlungsmittel einzuführen. Seitdem können die Bürger ihre Steuern mit der Cyber-Devise begleichen.

«Investieren Sie hier und verdienen Sie so viel Geld, wie Sie wollen»

Nayib Bukele, Staatspräsident von El Salvador

Und auch die grossen Ketten wie Starbucks und McDonald's akzeptieren die neue Währung an ihren Kassen. Zudem investierte das Land in die Kryptowährung und kaufte sogar auf dem Rekordhoch von mehr als 68’000 Dollar im November weiterhin Bitcoin. Inzwischen hat die Währung allerdings rund 40 Prozent ihres Wertes eingebüsst.

Die Krypto-Community feiert Präsident Bukele trotzdem als Helden. Er kündigte sogar den Bau einer Bitcoin-Stadt im Osten des Landes an. Hier soll die erste Stadt der Welt entstehen, die ausschliesslich über Bitcoin finanziert wird. El Salvador plant für die Finanzierung die Ausgabe eigener Bitcoin-Bonds und lockt mit einem Steuerparadies: «Investieren Sie hier und verdienen Sie so viel Geld, wie Sie wollen», versprach Bukele, als er seine Pläne vorstellte.

Lediglich eine Mehrwertsteuer werde in der Stadt künftig erhoben. Auf die Kritik eines US-Ökonomen an seinem Vorhaben reagierte der selbsternannte CEO El Salvadors recht kurz und twitterte im Nerd-Jargon: «ID-10t» – Idiot.

Der IWF warnt

Sonderlich attraktiv ist Bukeles armes Land für Investoren jedoch nicht. El Salvadors Staatsanleihen zeigten 2021 die schlechteste Performance weltweit. Das Land bleibt hoch verschuldet, die Ratingagentur Fitch stellte ihm in der Kreditwürdigkeit ein schlechtes B- aus. Noch immer ringt El Salvador mit dem International Währungsfonds (IWF) um einen Kredit über 1,3 Milliarden Dollar.

Doch die Bedenken des Geldgebers sind wohl zu gross – im Herbst hatte der IWF vergeblich vor den Krypto-Experimenten gewarnt. Immerhin: Nach Regierungsangaben hat das Land in der vergangenen Woche einen Teil seiner Cyber-Devisen wieder in Dollar gewandelt. Von wie vielen Bitcoins man sich getrennt habe, liess das Finanzministerium allerdings offen. Einige Millionen Dollar könnte El Salvador dabei aber verloren haben.