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Visumsaffäre in AustralienNovak Djokovic ist erneut in Gewahrsam

Novak Djokovic auf dem Weg ins Abschiebehotel am Samstag, 15. Januar 2022.

Kurz vor dem Auftakt des Australian Open ist Titelverteidiger und Rekordchampion Novak Djokovic im Corona-Krimi um seine Einreise nach Australien erneut in Gewahrsam. Statt sich in der Rod-Laver-Arena auf das am Montag beginnende Grand-Slam-Turnier in Melbourne vorzubereiten, wurde der 34-jährige Weltranglistenerste aufgrund des erneut annullierten Visums abermals in das berüchtigte Park Hotel im Stadtteil Carlton eingeliefert, in dem Australien etwa 30 Asylsuchende teils für mehrere Jahre festgesetzt hat. Dies berichteten australische Medien am Samstag. Es ist wahrscheinlich, dass er über Nacht in Gewahrsam bleibt. Für Sonntagmorgen um 9.30 Uhr Ortszeit (Samstagabend 23.30 Uhr MEZ) ist eine Anhörung vor Gericht geplant.

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Das Bundesgericht soll Klarheit schaffen, ob der Serbe nun endgültig ausreisen muss. Wie die australische Nachrichtenagentur AAP berichtete, soll die Anhörung vor drei Richtern stattfinden. Demnach wird der Fall am Federal Court of Australia vom Vorsitzenden Richter James Allsop sowie dessen Kollegen Anthony Besanko und David O'Callaghan verhandelt. Dem Bericht zufolge können nach einer Entscheidung durch drei Richter keine Rechtsmittel mehr gegen das Urteil eingelegt werden. Mit einer kurzen verfahrensrechtlichen Anhörung vor Richter David O'Callaghan wurde der Fall zur Visums-Frage am Samstag fortgesetzt, bei der die Uhrzeit für Sonntag festgelegt wurde.

Nachdem die Behörden dem ungeimpften Djokovic die Einreise in der vorigen Woche verweigert hatten, hatte er bereits mehrere Nächte im Park Hotel verbracht. Die erste Gerichtsentscheidung am vergangenen Montag war zu seinen Gunsten ausgefallen, Djokovic hatte daraufhin die Vorbereitung auf das erste Grand-Slam-Turnier der Saison fortgesetzt.

Am Freitag war sein Visum in einer persönlichen Entscheidung von Einwanderungsminister Alex Hawke ein zweites Mal für ungültig erklärt worden. Die australische Regierung argumentierte Gerichtsunterlagen zufolge, der Aufenthalt des ungeimpften Tennisprofis im Land könne eine «Anti-Impf-Stimmung» fördern. Die Aufhebung von Djokovics Visum hatte Einwanderungsminister Alex Hawke mit Gründen der Gesundheit gerechtfertigt.

Djokovic ist bekennender Impfskeptiker und nach eigenen Worten nicht gegen das Coronavirus geimpft. Trotz der Impfpflicht für einreisende Ausländer war er nach Australien geflogen. Er nahm für sich eine Ausnahme in Anspruch, da er am 16. Dezember positiv auf das Coronavirus getestet worden sei und damit einen Status als Genesener habe. Die australischen Einreiseregeln sehen jedoch für Ausländer keine Impfbefreiung nach einer kürzlich durchgemachten Infektion vor.

Ihm drohen Abschiebung und Einreisesperre

Mit der Annullierung seines Visums droht dem 34-Jährigen neben der Abschiebung auch eine dreijährige Einreisesperre in Australien.

Der Fall Djokovic hatte in den vergangenen Tagen immer neue Wendungen genommen. Falsche Angaben zu seinen Reiseaktivitäten vor dem Flug nach Melbourne erklärte er zu einem «Fehler» seines Teams. Auch wegen eines Treffens mit jungen Tennisspielern in seiner Heimat am Tag nach seinem positiven Corona-Test und wegen eines Interviewtermins am Folgetag hagelte es Kritik an dem 34-Jährigen.

AFP/sys