Kilde in Wengen schneller - «Es passt einfach alles» – Odermatt und Feuz fahren aufs Abfahrtspodest

Kilde in Wengen schneller«Es passt einfach alles» – Odermatt und Feuz fahren aufs Abfahrtspodest

Was für ein Ergebnis für das Schweizer Team. Mit Marco Odermatt und Beat Feuz landen zwei Schweizer auf dem Podest.

Odermatt gelingt eine Spitzenfahrt. (SRF)

Das Wetter zeigte sich bei der ersten Lauberhorn-Abfahrt von seiner besten Seite. Um 12.30 Uhr sollte es eigentlich losgehen, doch gleich zwei Vorfahrer kamen auf der verkürzten Lauberhornstrecke zu Fall. Einer der beiden verletzte sich und musste mit dem Helikopter abtransportiert werden. Knapp zehn Minuten verspätet, ging es also los.

Beat Feuz ging mit der Startnummer drei als erster Schweizer ins Rennen und stellte sogleich eine Bestzeit auf. Nur kurze Zeit später ging mit Matthias Mayer ein grosser Feuz-Konkurrent ins Rennen. Im Ziel klassierte er sich aber nur auf dem dritten Zwischenrang. Ebenfalls nicht auf Touren kam der Österreicher Vincent Kriechmayr. Der umstrittene Starter verlor fast eine Sekunde auf Feuz.

Odermatt lobt Kollegen

Aleksander Kilde war der nächste Topfahrer, der die Fahrt von Beat Feuz attackierte, und wie: Kilde übernahm die Spitze mit einem Vorsprung von 0,3 Sekunden. Dann kam Marco Odermatt. «Odi», der am Donnerstag im Super-G mit dem Sieg überraschte, zeigte auch in der ersten Abfahrt von Wengen eine Topleistung. Kilde musste bis zum Schluss zittern. Am Ende durfte der Norweger aber in der Leaderbox verweilen. Odermatt klassierte sich aber nur knapp hinter seinem grössten Konkurrenten um den Gesamtweltcup.

Nach seiner Fahrt meinte Marco Odermatt gegenüber dem SRF: «Ich lerne relativ schnell und habe einfach gute Kollegen, die mir helfen. Es ist wieder super aufgegangen. Momentan passt einfach alles, auch das Material. Wenn es läuft, dann gelingt auch das Brüggli-S einfach mal.»

Nach 16 Fahrern sah es also nach einem Schweizer Doppelpodest aus und dabei blieb es auch. Weder Romed Baumann, Christoph Innerhofer noch Niels Hintermann konnten Kilde, Feuz und Odermatt gefährlich werden. Einen starken Auftritt bei seinem zweitletzten Rennen zeigte Carlo Janka. Im Ziel verlor er nur 1,19 Sekunden auf Kilde und wurde von den Fans gefeiert. (fss)

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Freitag, 14.01.2022

Fortsetzung folgt – morgen!

Am Samstag um die gleiche Zeit wie heute findet dann das klassische Lauberhornrennen mit einer Fahrtzeit von rund zweieinhalb Minuten statt. Vielleicht fährt dann ein Schweizer zuoberst auf das Podest. Kilde wird aber auch morgen wieder alles daran setzen, das Rennen für sich zu entscheiden. Auf keinen Fall verpassen sollte man auch den letzten Auftritt von Carlo Janka. Also: Bis morgen.

Das sagt Carlo Janka

«Ich habe das gezeigt, was möglich war. Dort, wo ich schnell sein musste und wollte, dort hat es gepasst. Oben und unten hatte ich erwartet, dass es etwas schwierig wird. Oben aus dem Start heraus und unten das Ziel-S mit der letzten Konsequenz. Es hat das herausgeschaut, was machbar war. Mittlerweile gibt es viele andere Fahrer, die das Kernen-S gut meistern, wie etwa Marco Odermatt. Aber um ihn mache ich mir sowieso keine Sorgen.»

«Das Rennen zu geniessen, ist schon schwierig. Es kommt die Routine, die Anspannung. Einfach alles, was dazugehört. Aber das braucht es auch. Den Rest gilt es, so gut zu geniessen wie möglich. Während der Fahrt ist aber das alte Muster drin. Morgen wird das Rennen sicherlich nochmals etwas anders sein. Ich werde morgen im Skidress das Rennen ganz normal absolvieren und das Fahren, was möglich ist.»

Kilde siegt vor zwei Schweizern

Ja, die ersten 30 sind unten und damit steht das Resultat auch fest. Marco Odermatt und Beat Feuz werden nur vom starken Norweger Aleksander Kilde, der seinen bereits fünften Saisonsieg feiert, geschlagen.

Dahinter klassieren sich gleich drei Österreicher mit Hemetsberger, Franz und Mayer. Die Amerikaner Bennett und Cochran-Siegle, Paris und Cater komplettieren die Top-10.

Carlo Janka fährt bei seinem zweitletzten Weltcuprennen auf den beachtlichen 11. Rang. Er ist damit der drittbeste Schweizer. Rogentin (15.), Hintermann (17.) und Roulin (18.) klassieren sich dahinter.

Das sagt Sieger Aleksander Kilde

«Lauberhornsieger klingt ganz gut. Es war nochmals knapp mit Odermatt. Aber heute war mein Tag, ich bin richtig zufrieden. Vielleicht bin ich langsam etwas zu alt für diese Strecke, um oben gleich sehr schnell loszulegen. Ich habe mir in den letzten Jahren viel von Beat Feuz abgeschaut. Er fährt so einfach, es schaut bei ihm so leicht aus. Ich glaube, so wie er werde ich nie fahren können. Das Lauberhornrennen ist schon eine klassische Abfahrt. Noch zusammen mit Sonne und Zuschauern, richtig cool.»

Wir verneigen uns vor dieser Leistung!

30 Mattia Casse (ITA)

Der Italiener fährt nach ansprechenden Zwischenzeiten auf den 16. Rang.

29 Bostjan Kline (SLO)

Sein Teamkollege Cater fuhr als einziger zuletzt noch nach vorne auf den 10. Rang. Kline kann dagegen nicht mithalten. Für ihn resultiert nur Rang 25.

28 Josef Ferstl (GER)

Der Deutsche fährt auf den 26. Rang mit über zwei Sekunden Rückstand. Bester Deutscher ist Schwaiger auf Platz 21.

Odermatt und Feuz (nicht Kriechmayr!) fiebern mit Janka mit

27 Urs Kryenbühl (SUI)

Jared Goldberg hätte eigentlich die 26, doch der US-Amerikaner startet heute nicht aufgrund von körperlichen Beschwerden.

Stattdessen startet der nächste Schweizer mit Kryenbühl. Es fehlt nach seiner langen Verletzungspause schon noch einiges bis ganz nach vorne. 22. Rang mit 1,92 Sekunden Rückstand. Aber er ist auf dem Weg zurück.

25 Daniel Danklmaier (AUT)

Nach gutem Start fährt der 28-jährige Österreicher nur auf Zwischenposition 22. Entsprechend enttäuscht zeigt er sich im Zielraum.

24 Martin Cater (SLO)

Einen Hauch schneller als Janka fährt der Slowene Cater mit seinen Stöckli-Skiern. Schade, ein Top-10-Resultat von Janka hätte natürlich besonders gut ausgesehen. Morgen, Samstag, ergibt sich dann die nächste Chance.

23 Nils Allegre (FRA)

Man fragt sich ein bisschen, wo denn die Franzosen zu finden sind im Klassement. Auch dem 28-jährigen Nils Allegre gelingt keine optimale Fahrt. Er landet auf dem 19. Rang. Schnellster Mann aus unserem Nachbarland ist nach wie vor Clarey, der mit der 1 startete und derzeit 13. ist.

22 Carlo Janka (SUI)

Zweitletztes Rennen vom früheren Olympiasieger, vom letzten Schweizer Gesamtweltcupsieger. Mal sehen, wie Janka sein persönliches Lieblingsrennen meistert. Ganz starke Leistung beim Kernen-S, wow. Was für eine Fahrt von Janka! Fünf Zehntel fehlen ihm nur beim Haneggschuss. Jetzt noch der Schlussabschnitt und ein Top-Ergebnis. Ja! 10. Rang für ihn auf seiner kurzen Abschiedstournee mit etwas über einer Sekunde Rückstand.

21 Stefan Rogentin (SUI)

Nach Hintermann folgen mit Rogentin und dann Janka gleich zwei weitere Schweizer. Dem Bündner Rogentin gelingt ein fulminanter Start, da ist er sogar schneller als Kilde bei der ersten Messung. Neun Zehntel beträgt dann der Rückstand beim Haneggschuss. Rogentin landet vor Hintermann auf dem 13. Rang. Gute Leistung!

Das sagt Marco Odermatt

«Ich lerne relativ schnell und habe einfach gute Kollegen, die mir helfen. Es ist wieder super aufgegangen. Momentan passt einfach alles, auch das Material. Wenn es läuft, dann gelingt auch das Brüggli-S einfach mal. Ich hoffe nun, Carlo Janka gelingt eine gute Fahrt. Am besten die gleiche Zeit wie Beat Feuz.»

20 Niels Hintermann (SUI)

Die Zuschauer werden wieder laut. Der nächste Schweizer nimmt das Lauberhornrennen in Angriff. Und Hintermann zeigt bisher eine ganz starke Abfahrtssaison. Leider gelingt dem Zürcher der Start nicht wunschgemäss, bereits grosser Rückstand bei der ersten Messung. Kann Hintermann noch aufholen? Beim Haneggschuss noch nicht, aber der Rückstand hält sich in Grenzen. Im Ziel wird es der 13. Zwischenrang für Niels Hintermann.

19 Romed Baumann (AUT)

Der routinierte Deutsche zeigte ein erstes gutes Training und fuhr gestern im Super-G haarscharf am Podest vorbei. Es wäre das erste gewesen seit seinem Wechsel vom österreichischen zum deutschen Skiteam. So weit nach vorne geht es für ihn heute bei weitem nicht. Nur Position 17 an seinem Geburtstag.

18 Christof Innerhofer (ITA)

Nun kommen wir zum Besten des ersten Trainings und dem Sieger von 2013. Toller Start von Innerhofer, bei der zweiten Messung liegt er einen Hauch in Führung. Top-Geschwindigkeit hat er auch. Doch dann unterläuft ihm ein Fehler, er verliert an Tempo. Und prompt kommt der grosse Rückstand. Rang 11 mit 1,3 Sekunden Verspätung.

Die Odermatt-Fahrt im Video

17 Max Franz (AUT)

Dieser Österreicher überzeugte im zweiten Training mit der Bestzeit. Kann er die Besten nochmals herausfordern? Ja, zumindest unmittelbar nach dem Start. Franz ist fünf Hundertstel vor Kilde bei der ersten Messung. Und er hält weiter sehr gut mit, er ist praktisch gleichschnell wie der Norweger. Das Schweizer Doppelpodest ist in Gefahr. Dann verliert Franz aber doch deutlich an Zeit, die Kraft lässt wohl etwas nach. Fünfter Rang für ihn mit 66 Hundertstel Rückstand.

16 Andreas Sander (GER)

Der Deutsche sucht etwas nach seiner Form und auch heute in Wengen kommt er nicht auf Touren. Bereits über eine Sekunde verliert er bei der zweiten Zwischenzeit. Sein Teamkollege Schwaiger ist 14., Sander wird nur 16. Letzter Rang momentan.

15 Otmar Striedinger (AUT)

Zwei Schweizer derzeit auf dem Podest, zwei Österreicher folgen danach auf den Rängen 4 und 5. Und der nächste Speedfahrer aus unserem Nachbarland macht sich auf den Weg. Doch Striedinger, immerhin Zweiter in Gröden, fährt heute den anderen hinterher. Nur der 12. Rang für ihn.

14 Matthieu Bailet (FRA)

Der 25-jährige Speedathlet aus Nizza kann heute nicht mit den Besten mithalten. Im Gegenteil: Er landet auf dem zurzeit letzten Rang.

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