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Super-G in WengenMarco Odermatt – oder warum auf einmal alle rätseln

Zumindest etwas bereitet ihm dann doch noch Mühe. Marco Odermatt steht vor einer Schar Westschweizer Journalisten, er lässt sein Rennen auf Französisch Revue passieren, mit dem ihm eigenen Nidwaldner Akzent und immer wieder mal auf der Suche nach der passenden Formulierung. Hat auf der Piste jeder Schwung gesessen, findet er nun nicht jedes Wort. Und man erhält die Gewissheit: Auch dieser junge Mann ist nicht perfekt.

Und doch fragen sich viele an diesem wunderbaren Wintertag in Wengen: Wer kann ihn stoppen? Was kommt noch alles von ihm? Odermatt gewinnt den Super-G am Lauberhorn, vor dem Norweger Aleksander Kilde, der zuletzt dreimal in Serie siegte in dieser Sparte. Im zweiten Streckenabschnitt fährt der Schweizer in einer eigenen Liga.

Odermatt hier, Odermatt da, Odermatt überall. 13 Rennen ist er gefahren in diesem Winter, neunmal ist er auf dem Podest gestanden, sechsmal hat er triumphiert. Im Gesamtweltcup beläuft sich sein Vorsprung auf den ersten Verfolger Kilde auf fast 400 Punkte – ereignen sich nicht alle Skiwunder dieser Welt in den nächsten zwei Monaten, wird ihm die grosse Kristallkugel nicht mehr zu nehmen sein.

«Dann würde ich nicht alt werden»

Ihm würden die Worte fehlen, sagt Odermatt, wieder so ein unglaublicher Tag sei es, meint der 24-Jährige. Allzu viel hatte er sich nicht ausgerechnet für diesen Super-G, der an und für sich eher den Abfahrern entgegenkam. Frisch von der Leber weg sei er gefahren, mit weit weniger Druck als noch in Adelboden, als der Sieg fast ein Muss war für ihn. «Aber ganz ehrlich: Hätte ich immer diese Anspannung wie letzte Woche, würde ich nicht alt werden.»

Kurz vor der Traumfahrt: Marco Odermatt im Starthaus des Wengener Super-G.

Der Sieg in Wengen, sein bereits zehnter im Weltcup, hat gewiss nicht denselben Stellenwert wie jener fünf Tage zuvor in Adelboden. Zumal am Donnerstag die Zuschauer fehlen. Und doch sagt Odermatt, es sei gewaltig, was bei ihm gerade abgehe. Die Superlative, sie gehen einem langsam aus. Und das Staunen bei der Konkurrenz, es wird grösser und grösser. Wer sich im Fahrerfeld umhört, merkt rasch: Odermatt beeindruckt schwer. Und lässt die Konkurrenz rätseln.

«Ich frage mich: Wie können wir ihn aufhalten?»

Doppelweltmeister Mathieu Faivre

Mathieu Faivre, immerhin Weltmeister im Riesenslalom und Parallelwettbewerb sagt: «Wir befürchteten es schon vor einigen Jahren: Dass dieser Kerl kommen und uns alle abhängen wird. Er hat seine Zeit gebraucht, aber jetzt ist er da und schlägt zu. Er kann als Einziger in drei Disziplinen Massstäbe setzen. Und ich frage mich: Wie können wir ihn aufhalten?»

Gar von einem «Jahrhunderttalent» spricht der Deutsche Josef Ferstl, immerhin zweifacher Sieger eines Super-G. «Einen wie ihn habe ich selten gesehen. Nun ist Marco auch noch körperlich stärker geworden.» Vor laufender Kamera gar den Hut zieht Matthias Mayer, der das Rennen als Dritter beendet. Im Gespräch mit dem Platzspeaker sagt er denn auch, dass er eigentlich nicht mehr wisse, was er noch sagen solle zu Odermatts grossartigen Darbietungen.

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Sein österreichischer Teamkollege Daniel Danklmaier (10.) hingegen resümiert: «Er baut quasi in jeder Kurve Speed auf, das macht er besser als alle anderen. Ich frage ihn zwar oft, aber ich weiss noch immer nicht, wie der das hinkriegt.»

«Er kann hier dreimal gewinnen»

Nun, Odermatt steigt all das Lob kaum zu Kopf. Viel zu geerdet ist er dafür. Er zähle sich in den Abfahrten vom Freitag und Samstag nicht zum engsten Favoritenkreis, sagt er jedenfalls. Aleksander Kilde hingegen stellt klar: «Marco kann hier dreimal gewinnen.»

In der ganzen Schwärmerei um Odermatt geht beinahe unter, dass der erste Super-G in Wengen seit 28 Jahren zu begeistern vermag. Viel Tempo ist im Kurs drin, es mangelt nicht an Action, die Replik der meisten Fahrer: Dieses Rennen hätte durchaus seinen Fixplatz im Kalender verdient.

Die übrigen Schweizer können nicht mit den Besten mithalten. Stefan Rogentin wird als zweitbester der Einheimischen 11. – seinen Olympiastartplatz hat der seit Wochen überraschend schnelle Bündner damit wohl auf sicher. Niels Hintermann und Loïc Meillard werden 14. und 15. Beat Feuz erlebt einen Schreckmoment, nach einem Verschneider kann er einen Sturz gerade noch verhindern und wird 24.

Doch zurück zu Odermatt: Rivale Kilde sagt, dieser fahre taktisch sehr intelligent, reite auf einer unglaublichen Erfolgswelle. «Aber hey, unschlagbar ist er nicht.» Wobei der drittplatzierte Mayer meinte: «Gut, fährt Marco nicht auch noch Slalom. Würde er den trainieren, wäre er auch in dieser Disziplin spitze.»

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