Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Mehr als 150’000 Corona-ToteBriten wollen Corona zu einer normalen Grippe machen

Die Zahlen der Spitaleinweisungen und der Todesfälle steigen: Ambulanzen vor dem Royal London Hospital.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Im Grossbritannien sind seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren mehr als 150000 Menschen an Covid-19 gestorben. Damit verzeichnet die Insel noch immer die höchste Zahl an Toten in Europa, von Russland abgesehen. Nach den USA, Brasilien, Indien, Russland, Mexiko und Peru ist Grossbritannien das siebte Land weltweit, das diese Marke erreicht hat. Nach separaten Berechnungen des Statistischen Amtes in London sollen es sogar 174000 Tote sein.

Nach relativ niedrigen Todeszahlen im Sommer und Herbst ist die gegenwärtige Rate, mit zuletzt über 300 gemeldeten täglichen Todesfällen, wieder deutlich am Steigen. Letzte Woche nahm die Zahl der an Covid Gestorbenen gegenüber der Vorwoche um fast 40 Prozent zu.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Ausgerechnet jetzt fordern prominente Stimmen in England aber eine «neue Strategie», die zur stufenweisen Abschaffung wichtiger Schutzmassnahmen gegen Corona führen soll. Premierminister Boris Johnson erklärt, man könne die neueste Welle der Pandemie «durchstehen, ohne dass das Land erneut stillgelegt werden müsste». Man könne «einen Weg finden, um mit diesem Virus zu leben», fügte Johnson hinzu.

Britischen Medienberichten zufolge drängen mehrere Minister darauf, Schnelltests künftig nicht mehr gratis auszugeben und Tests allgemein weniger Gewicht beizumessen – auch wenn die Regierung derartige Absichten nachdrücklich dementiert. Bei den vorgeschriebenen Isolationszeiten für Infizierte denkt die Regierung über eine Verkürzung auf fünf Tage nach. Und der Impfausschuss des Landes sieht keine Notwendigkeit für einen generellen vierten Impfgang in nächster Zeit, wie er anderswo in Planung ist.

Wenn die derzeitige Booster-Runde abgeschlossen sei, «sollten die massenhaften Impfungen enden», sagt Impfexperte Clive Dix.

Im Namen aller, die die Zeit für eine «neue Normalität» für gekommen halten, verlangte jetzt der frühere Vorsitzende des Arbeitsstabs für Impfungen, Clive Dix, ein prinzipielles Umdenken im Umgang mit Covid. Eher wie die altbekannte Grippe müsse man Covid-19 behandeln, sagt Dix. Wenn die derzeitige Booster-Runde abgeschlossen sei, «sollten die massenhaften Impfungen im Vereinigten Königreich enden», erklärt der Impfexperte. «Wir sollten auch überlegen, wann wir mit dem Testen aufhören. Einzelne Personen könnten sich selbst isolieren, wenn sie sich nicht wohlfühlen, und dann zur Arbeit zurückkehren, sobald sie dazu in der Lage wären – ganz wie wir es schon jetzt in einem schlimmen Grippewinter tun.»

Omikron nicht «verniedlichen»

Diese neue Strategie, die Schutzmassnahmen nur noch für die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen vorsieht, stösst aber auch auf starke Skepsis in Grossbritannien. Vielen Experten reichen schon die jetzt in England geltenden Minimal-Restriktionen nicht aus: Pflicht zum Maskentragen in gewissen Räumen und Empfehlung zur Arbeit von daheim. Die Regierung müsse «alles tun, was in ihrer Macht stehe, um Omikron mit gesundheitspolitischen Sofortmassnahmen unter Kontrolle zu bekommen, nicht nur, um unser Gesundheitswesen zu schützen, sondern auch, damit nicht noch mehr Leute unnötig ihr Leben verlieren», sagt Chaand Nagpaul, der Vorsitzende des Britischen Ärzteverbands.

Schon die traurige neue Rekordzahl an Todesopfern erinnere an den «tödlichen Ernst» der Lage, sagte Nagpaul: «Wir dürfen die Wirkung Omikrons nicht zu einer milden Erkrankung verniedlichen. Insbesondere nicht, wenn die Zahl der Spitaleinweisungen weiter steigt.»