Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Gähnende Leere unter dem Christbaum?Bei diesen Produkten lohnt der frühe Geschenkekauf

Leere Regale sind in der Schweiz nicht zu erwarten, Onlinehändler rechnen aber mit Lieferverzögerungen von mehreren Wochen bis Monaten.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Das stressige Weihnachtsfest steht in weniger als zwei Monaten bevor. Vielen graut es jetzt schon, wenn sie in den Regalen der Detailhändler Adventskalender und Lametta sehen, es aber noch nicht einmal November ist. Während das letzte Weihnachtsfest wegen Corona beinahe ins Wasser fiel, könnten dieses Jahr Lieferverzögerungen das Fest des Schenkens trüben.

Diese Übersicht zeigt, was künftig knapp werden könnte und wo es sich daher lohnt zuzuschlagen, wenn der gewünschte Artikel verfügbar ist.

Die Geschäfte rüsten sich jeweils frühzeitig für Weihnachten. Sonntagsverkauf Anfang Dezember letztes Jahr in Zürich.

Warum gibt es Lieferengpässe und Verzögerungen?

Aufgrund der Covid-Pandemie ist es weltweit zu Produktionsausfällen gekommen. So fehlte aufgrund von Corona-Ausbrüchen in Fabriken und Häfen Personal, um Produktion und Distribution aufrechtzuerhalten. In China mussten mehrere Häfen aufgrund eines Zyklons geschlossen werden, darunter auch der Hafen Yantian in Shenzhen, der einer der grössten Verschiffungshäfen weltweit ist. Rohstoffmangel in der Industrie sowie eine weltweit hohe Nachfrage, die die Preise in die Höhe schiessen lassen, verschärfen die Lage.

Welche Waren werden knapp?

Elektronika: Dieses Weihnachten drohen bei Computern, Handys und Tablets aufgrund des akuten Mangels an Chips Lieferverzögerungen. «Grosse Verfügbarkeitsprobleme registrieren wir bei den ‹A-Brands›, insbesondere bei Produkten der Marken Acer, Apple, Lenovo und HP», heisst es bei M-Electronics. Für das Weihnachtsgeschäft sei man aber gut gerüstet. Auch bei Digitec-Galaxus rechnet man mit Verzögerungen bei Druckern, Spielkonsolen und Grafikkarten. Autohersteller, Elektrovelos und die gesamte Maschinenbauindustrie sind ebenfalls vom Halbleitermangel betroffen.

Haushaltswaren: Haushaltsgeräte wie Kaffeemaschinen, Roboter-Staubsauger, Rasierapparate und elektrische Zahnbürsten könnten erst mit geraumer Verspätung unter dem Weihnachtsbaum landen. Und auch nicht elektronische Küchenhelfer wie Schöpflöffel, Spaghettizangen, Schwämme und Handschuhe sind dieses Jahr Mangelware. Grund dafür ist ein Knappheit beim Plastik, so fehlt es den Herstellern aktuell an Kunststoffgranulat.

Bei Textilien und Schuhen droht wegen Fabrikschliessungen ein Ausfall.

Dies sorgt auch für einen Engpass bei Spielwaren. «Dem deutschen Spielzeughersteller Schleich fehlt es zurzeit am Kunststoff Polyamid 66, aus dem die Ponys, Schweinchen oder Dinosaurier gefertigt sind», heisst es bei Digitec-Galaxus. Lego-Sets könnten also in der Weihnachtszeit ausverkauft sein. Zudem ist auch ein Preisaufschlag zu erwarten: «Bei vielen Spielwaren sind die Einkaufspreise in den letzten Wochen um 5 bis 10 Prozent gestiegen.» Deutliche Preiserhöhungen drohen aufgrund einer erhöhten Nachfrage auch bei sämtlichen Produkten, die aus Holz hergestellt werden.

«In den Migros-Filialen haben wir im Haushaltsbereich, bei den Spielwaren sowie bei den Textilien teilweise mit grösseren Lieferverspätungen zu kämpfen. Diese Waren kommen zwar nicht alle aus Fernost, doch aufgrund des Rohstoffmangels leiden auch unsere Lieferanten und Produzenten, beispielsweise in Italien», so Migros-Sprecher Marcel Schlatter. Davon berichtet auch Coop. «Vereinzelte Verzögerungen spüren wir aktuell bei den Sortimenten Haushalt, Spielwaren und Textilien.»

Bei Textilien und Schuhen droht wegen Fabrikschliessungen ein Ausfall. So wurden in Vietnam, dem grössten Schuhproduzenten der Welt, mehrere Fabriken geschlossen. Laut Digitec-Galaxus sind hier unter anderem die Marken Nike und On betroffen, die ihre Schuhe dort fertigen lassen.

Die weltweiten Engpässe bei den Lieferketten könnten noch bis 2023 nachhallen.

Wovon hat es genug?

Bei den grossen Schweizer Onlinehändlern und Detaillisten heisst es, man habe fürs Weihnachtsfest vorgesorgt, aber mit Lieferbeeinträchtigungen ist dennoch zu rechnen. «Coop setzt auf ein breites Sortiment und eine längerfristige Lagerplanung. Bei Transporten aus dem asiatischen und dem amerikanischen Raum kann es punktuell zu Verzögerungen kommen», so Sprecher Patrick Häfliger.

Auch bei Digitec-Galaxus ist man bereit für die stressigste Zeit des Jahres: «Wir haben unsere Lager frühzeitig gefüllt und sind bereit für Black Friday und Weihnachten», sagt Sprecher Stephan Kurmann. Leere Regale erwartet auch die Migros nicht: «Für die Adventszeit sieht es grundsätzlich gut aus, es sind keine grösseren Ausfälle zu erwarten. Bei den Lebensmitteln sowieso nicht: In der Migros stammen rund 70 Prozent der Esswaren aus der Schweiz.»

Onlinehändler Brack.ch hat bislang noch keine Verfügbarkeitsprobleme bei Festplatten, Computer- und Handyzubehör sowie im Lebensmittelsortiment. «Grundsätzlich sind sicherlich Sortimentsbereiche weniger betroffen, die nicht aus Asien und Übersee beliefert werden müssen und die nicht von Ressourcenknappheit tangiert werden», so Sprecherin Simone Franzke.

Daher empfehlen alle angefragten Händler, den Wunschartikel frühzeitig einzukaufen, um später nicht von Lieferproblemen betroffen zu sein.

Wann beruhigt sich die Lage?

Momentan ist es unklar, wann es weltweit wieder zu einer Beruhigung bei den Lieferketten kommt. Bei der Migros rechnet man damit, dass es auch im Frühling 2022 noch zu Verzögerungen kommen wird. Digitec-Galaxus rechnet sogar mit Auswirkungen bis 2023.