Corona-Demo in BernKapo zieht nach Demo-Samstag positives Fazit
Am Samstag haben sich die Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen in Bern zu einer bewilligten Kundgebung getroffen. Auch eine Gegendemo war im Gang.
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Demo verlief grösstenteils ruhig
Die Kantonspolizei Bern zieht nach den Demonstrationen vom Samstag eine positive Bilanz. Gemäss Mediensprecherin Isabelle Wüthrich gab es keine grösseren Zwischenfälle bei den Kundgebungen, an denen am Samstagnachmittag nach Schätzungen von TeleBärn über 10'000 Menschen teilnahmen. Am Rande des Umzugs sei es vereinzelt zu Provokationen zwischen Demonstrierenden und Unbeteiligten gekommen. Insgesamt sprach die Kapo Bern fünf Wegweisungen aus, in der Stadt Bern kam es während des Tages zu grossen Verkehrseinschränkungen.
Polizisten wurden mit Steinen beworfen
Die Situation bei der Reitschule hatte offenbar ein Vorspiel: Gemäss der Kantonspolizei Bern sind Beamte bei einer Unfallaufname auf der Schützenmatte mit Steinwürfen angegriffen worden. Dabei seien eine Unfallbeteiligte leicht verletzt und mehrere Fahrzeuge beschädigt woren. «Die Angreifer haben sich in die Reithalle zurückgezogen.»
Polizei sprach Wegweisungen aus
Wie die Kantonspolizei Bern auf Twitter schreibt, musste sie heute vereinzelt Wegweisungen aussprechen. Ansonsten sei die Kundgebung aber ohne grössere Zwischenfälle beendet worden.
Beamte räumen Vorplatz der Reitschule
Polizisten umstellen Reitschule
Mehrere dutzend Beamte in Vollmontur umstellen aktuell die Reitschule. Gemäss dem Reporter vor Ort sind sie mit Schutzschildern und Gummischrot-Gewehren ausgerüstet. Der Verkehr rund um die Reithalle wird umgeleitet.
Das sagen Teilnehmer der zwei Demos
Polizei bittet um Geduld auf dem Heimweg
Die Kundgebung neigt sich laut der Kantonspolizei Bern dem Ende zu. Die Beamten bitten um Rücksichtnahme und Geduld auf dem Heimweg. Die Teilnehmenden sollten «für ihre Heimreise verschiedene Wege wählen».
ÖV in der Innenstadt steht still
Die Kundgebung der Massnahmengegner wirkt sich auf den öffentlichen Verkehr aus: Die Menschenmasse blockiert Trams und Busse. Laut Bernmobil sind diverse Linien betroffen, die entweder umgeleitet werden oder mit Verspätung verkehren.
Gegendemonstration hat sich aufgelöst
Die Gegendemonstration für «Solidarität mit Corona-Betroffenen» hatte sich auf dem Helvetiaplatz versammelt. Laut Angaben von Teilnehmenden zählte die bewilligte Kundgebung knapp 150 Personen. Mittlerweile hat sich die Gegendemonstration wieder aufgelöst.
Polizei riegelt Kirchenfeldbrücke ab
Weil auf der gegenüberliegenden Seite der Aare die Gegendemonstration stattfindet, schirmen Polizisten in Vollmontur die Kirchenfeldbrücke ab.
Demonstrierende sollen sich verteilen
Der Kantonspolizei Bern hat es zu viele Demonstrierende auf dem Bundesplatz: «Aufgrund der grossen Teilnehmerzahl haben wir die Veranstalter aufgefordert, die Personen mittels Lautsprecherdurchsagen auch auf die umliegenden Gassen und Plätze zu verteilen», schreiben die Beamten auf Twitter.
Polizei schirmt Umzug ab
Polizisten in Vollmontur stehen beim Casinoplatz bereit und sichern den Umzug der Massnahmengegner vor Gegendemonstranten. Die bewilligte Gegendemo findet auf dem nahe gelegenen Helvetiaplatz statt.
Umzug ist vor dem Bundeshaus angelangt
Der Umzug Richtung Bundeshaus verlief friedlich. Auf dem Bundesplatz ist eine Bühne aufgebaut, jetzt stehen Reden auf dem Programm.
Polizei riegelt Bundeshaus ab
Die Polizei sichert bereits das Bundeshaus ab: Polizisten patrouillieren um das Gebäude, Zufahrtstrassen und Terrasse sind gesperrt, ein Wasserwerfer steht in Position.
Tausende Demonstrierende auf dem Münsterplatz
Über 5000 Personen haben sich laut dem Reporter vor Ort auf dem Münsterplatz eingefunden. Laufend treffen weitere Demonstrierende ein.
Freiheitstrychler sind angekommen
Polizei rechnet mit Verkehrsbehinderungen
Die Berner Kantonspolizei warnt via Twitter vor Einschränkungen und Verkehrsbehinderungen: «Wir stehen sichtbar im Einsatz.»
Polizei markiert Präsenz
Die Polizei steht mit mehreren Kastenwagen bereit, hält sich aber im Hintergrund. Auf dem Münsterplatz sind einzelne Polizeikräfte mit Westen präsent.
Erste Demonstrierende angekommen
Menschen pilgern in Richtung Münsterplatz, wo die Kundgebung um 12.30 beginnt.
Stadt Bern hat Corona-Demo bewilligt
Die Berner Sicherheitsdirektion hat der heutigen Demonstration der Massnahmengegner und -gegnerinnen eine Bewilligung erteilt. Um 13.30 Uhr soll der Umzug starten, die Route des Umzugs führt vom Münsterplatz via Herrengasse, Casinoplatz und Amtshausgasse bis auf den Bundesplatz. Hinter der Demo stehen die Komitees «Aktionsbündnis Urkantone» und «Freie Linke Schweiz», sie hoffen auf bis zu 10'000 Teilnehmende.
Gegendemo angekündigt
Gleichzeitig zur Kundgebung der Massnahmen-Gegner findet am Berner Helvetiaplatz eine Gegendemonstration statt. Dort wollen unter anderem die SP, Juso und das «Solidarische Bündnis Bern» ab 14 Uhr für «Solidarität mit Corona-Betroffenen» protestieren. Die Demonstration ist ebenfalls bewilligt. Die Organisatoren kritisierten im Vorfeld bereits, dass ihre Demonstration an den Rand der Stadt verdrängt werde, während die Massnahmengegner die Innenstadt zur Bühne erhielten. Die zwei parallel stattfindenden Kundgebungen bergen Konfliktpotenzial: Der Umzug der Massnahmen-Gegner und der Anreiseweg der linken Demonstrierenden kreuzen sich gemäss Unterstützern der Gegendemo. Linke Kreise rufen deshalb dazu auf, bereits vor Beginn der Gegendemo Präsenz zu markieren und «Teilnehmende zu schützen».
Kundgebung spaltet Massnahmenkritiker
Bereits im Vorfeld sorgte die Demonstration für Zoff unter den Massnahmengegnern und -gegnerinnen: So boykottiert etwa die Gruppierung «Mass-voll» den heutigen Umzug in Bern. In einem Communiqué begründet die Organisation den Entscheid damit, dass die Berner Sicherheitsbehörden in der Vergangenheit mit «brutaler, widerrechtlicher Polizeigewalt» auf Demonstrierende reagiert hätten. Man habe deshalb «keinerlei Vertrauen» in sie. Dieser Schritt löste nicht nur bei den Organisatoren der Demo, sondern auch unter den Anhängern und Anhängerinnen von «Mass-voll» Unverständnis aus.