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Wo ist Südafrikas Vizepräsident?David Mabuza gibt Rätsel auf

Seit Wochen nicht mehr gesehen: David Mabuza, Vizepräsident Südafrikas.

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Mal sagen seine Sprecher, der Vizepräsident von Südafrika sei «krankgeschrieben – aber nicht krank». Mal wird seine Abwesenheit mit «Routineuntersuchungen» erklärt. Dann wieder heisst es, David Mabuza sei kerngesund, nehme sich aber gerade eine Auszeit, um sich «um seine Gesundheit zu kümmern und zu ruhen».

Es ist in Südafrika mittlerweile ein fast jährlich wiederkehrendes Schauspiel, dass sich grosse Teile des Landes fragen, wo der Vizepräsident ist und wie es ihm geht. Ende Juni war er zu einer Reise aufgebrochen, angeblich nach Russland, die «nur einige Tage» dauern sollte, wie es aus seinem Büro hiess. Die Russlandreise dauerte offensichtlich viel länger. Der 60-jährige Mabuza ist seit fünf Wochen nicht mehr gesehen worden.

Zwei sehr wichtige Aufgaben

Es ist eine Zeit, in der Südafrika die schlimmsten Unruhen seit dem Ende der Apartheid erlebte, wozu sich der Vizepräsident nicht äussern konnte oder wollte. Genauso wenig wie zum Fortschritt bei den Corona-Impfungen und der Sanierung des staatlichen Stromversorgers, der das Land nicht immer mit genug Strom versorgt. Für die Lösung beider wichtigen Themen hatte ihn Präsident Cyril Ramaphosa persönlich beauftragt.

Dass afrikanische Spitzenpolitiker sich im Ausland behandeln lassen, ist nichts Ungewöhnliches. Zimbabwes Präsident Robert Mugabe sprach zwar immer von der Stärkung des heimischen Gesundheitssystems, liess sich aber die letzten Jahre in Singapur behandeln, wo er auch starb. Nigerias Präsident Muhammadu Buhari bevorzugt das britische Gesundheitswesen. Als er 2017 nach London flog, streikten daheim Ärzte und Schwestern für bessere Gehälter. Dem kleinen Sambia verstarben gleich zwei Staatschefs im Ausland.

«Durch sein Schweigen weiss man nicht, wozu Mabuza noch in der Lage ist.»

Ralph Mathekga, Analyst

Für südafrikanische Politiker gibt es aber wenig Grund, Ärzte im Ausland aufzusuchen, denn das Gesundheitssystem hat in vielen Bereichen Weltklasseniveau. Nur verfügt es offenbar nicht in ausreichendem Masse über jene Spezialisierung, die David Mabuza interessiert: Vergiftungen.

Im Jahr 2015 sei er auf seiner eigenen Geburtstagsparty vergiftet worden, erklärte er 2016. Nach dem Essen habe er sich schlecht gefühlt, in den Wochen danach fast die Hälfte seines Gewichts von 78 Kilo verloren. Seitdem reist er regelmässig nach Russland. Mabuza verdächtigte damals Mitglieder der Regierungspartei ANC und kündigte eine offizielle Untersuchung an. Seitdem hat man wenig Konkretes gehört.

Mabuza als Präsident? Lieber nicht

Das kann man auch über Mabuza selbst sagen, der vielen Südafrikanern ein Rätsel bleibt. «Durch sein Schweigen weiss man nicht, wozu Mabuza noch in der Lage ist», sagt der südafrikanische Analyst Ralph Mathekga. Es ist eine Frage, die nicht ganz unwichtig ist für die Zukunft des Landes, in dem nach Nelson Mandela jeder Präsident zuvor Stellvertreter war.

Mabuza als Präsident, das ist eine Vorstellung, die viele Südafrikaner und Südafrikanerinnen mit Schrecken erfüllt, nicht nur wegen der unklaren Gesundheit. Seit Jahren begleiten Mabuza massive Korruptionsvorwürfe, in seiner Heimatregion Mpumalanga gibt es immer wieder politische Morde. Mabuzas Sprecher sagten diese Woche, der Vizepräsident sei kerngesund und komme heim, sobald die Ärzte es erlaubten. Womöglich schon bald.