Kiew - Vermisster belarussischer Aktivist erhängt in Park aufgefunden

Aktualisiert

KiewVermisster belarussischer Aktivist erhängt in Park aufgefunden

Der belarussische Aktivist Vitali Schischow wurde seit Montag vermisst. Nun wurde seine Leiche in einem Park gefunden. Die Polizei ermittelt wegen Mordverdacht.

Darum gehts

  • Nach einer Jogging-Runde kehrte der Belarussische Aktivist Vitali Schischow nicht mehr zurück.

  • Erst kürzlich habe er sich schon beim Joggen von Fremden verfolgt gefühlt.

  • Durch seine Aktionen war Schischow dem Regime in Minsk ein Dorn im Auge.

Einen Tag nach seinem plötzlichen Verschwinden in der ukrainischen Metropole Kiew ist der belarussische Aktivist Vitali Schischow tot aufgefunden worden. Schischow sei erhängt in einem Park in der Nähe seiner Wohnung in der ukrainischen Hauptstadt entdeckt worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Sie nahm Mordermittlungen auf. In der Nähe der Leiche seien persönliche Gegenstände und Schischows Mobiltelefon gefunden worden.

Schischow hatte von Kiew aus die Organisation «Belarussisches Haus der Ukraine» im Messengerdienst Telegram geleitet. Die Gruppe kümmert sich um Unterbringung, Aufenthaltsgenehmigungen und Arbeitsplätze für aus Belarus geflohene Gegner von Präsident Alexander Lukaschenko.

Geplante Operation zur Eliminierung eines Regimekritikers?

Schischow war vermisst gemeldet worden, nachdem er am Montagmorgen nicht von einer Joggingrunde zurückgekehrt war. Die Nichtregierungsorganisation Wjasna erklärte unter Berufung auf Freunde Schischows, der Aktivist sei bereits kürzlich beim Joggen von «Fremden» verfolgt worden. Polizeibeamte und Freunde Schischows suchten die Gegend ab, wo der Aktivist sich zum Joggen aufgehalten hatte. Er sei auf seinem Handy nicht erreichbar.

Schischows Organisation sprach von einer «geplanten Operation zur Eliminierung eines Regierungskritikers» der belarussischen Führung in Minsk. Es sei offensichtlich, dass die Geheimdienste von Belarus Schischow getötet hätten, da er eine «echte Bedrohung für das Regime» in Minsk gewesen sei.

Viele Belarussen fliehen angesichts von Repression in ihrem Heimatland in die benachbarte Ukraine, nach Polen oder Litauen. Der seit fast drei Jahrzehnten regierende belarussische Präsident Alexander Lukaschenko war vor einem Jahr trotz massiver Betrugsvorwürfe zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt worden. Dies löste in Belarus historische Massenproteste aus, die von den Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen wurden.

Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?

Hier findest du Hilfe:

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen

Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29

Lifewith.ch, für betroffene Geschwister

Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen

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