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Untersuchung zum CapitolsturmEr hat den schwierigsten Job der USA

Er will Donald Trump und Mike Pence zum Sturm auf das Capitol befragen: Der US-Abgeordnete Bennie Thompson.

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Völlig unangreifbar ist auch er nicht. Bennie Thompson, 73, demokratischer Kongressabgeordneter, hat am 6. Januar 2005 Einspruch gegen die Zertifizierung der Wiederwahl von George W. Bush erhoben. Und damit ziemlich genau das getan, wofür die Demokraten jetzt eine Reihe von Republikanern angreifen, die in der Nacht zum 7. Januar 2021 die Wahl von Joe Biden zum 46. Präsidenten der USA nicht bestätigen wollten.

Die Umstände waren allerdings auch andere. 2005 ging es um gut dokumentierte Wahlunregelmässigkeiten zulasten der Demokraten im Bundesstaat Ohio. 31 Kongressmitglieder stimmten für den Einspruch. Nicht um grundsätzlich infrage zu stellen, dass Bush wiedergewählt worden war, sondern um auf die Willkür der republikanischen Wahlverantwortlichen in Ohio aufmerksam zu machen.

Er ist mit sich im Reinen

In der Nacht zum 7. Januar 2021 hingegen gründeten die Einsprüche von mehr als 120 republikanischen Kongressmitgliedern auf der «Big Lie». Sie waren überzeugt von der grossen Lüge, ihrem Parteifreund und Helden Donald Trump sei die Wahl gestohlen worden. Eine Behauptung, die tags zuvor zum blutigen Sturm auf das Capitol geführt hatte. Tausende Trump-Fans hatten dabei versucht, die endgültige Wahl Bidens zum Präsidenten mit Gewalt zu verhindern.

Thompson erweckt den Eindruck, mit sich im Reinen zu sein. Er leitet seit 1. Juli den Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses zum «Sturm auf das Capitol», der vergangenen Dienstag begonnen hat. Es war eine emotionale Anhörung von vier Polizisten, die am 6. Januar im Einsatz waren. Thompson hat mehr als 25 Jahre in der freiwilligen Feuerwehr gedient. Es war seine Idee, bei der ersten Sitzung mit den Polizisten zu sprechen, die im Januar zum Teil schwer verletzt worden waren – und nicht über sie.

Thompson ist der einzige demokratische und schwarze Abgeordnete aus dem US-Bundesstaat Mississippi. Er wurde 1993 in den Kongress gewählt und hat seinen Wahlkreis seitdem 14-mal gewonnen. Thompson dient dem Heimatschutz-Ausschuss des Repräsentantenhauses seit vielen Jahren als Vorsitzender. Daraus habe er eine wichtige Erkenntnis mitgenommen, sagt er: Ist die Bedrohung gross, kümmert es die Abgeordneten nicht mehr, ob sie Republikaner oder Demokraten sind, dann sind sie einfach Amerikaner.

War es ein Umsturzversuch?

Das mag stimmen. Diesmal aber gibt es schon keine Einigkeit in der Frage, ob der Sturm auf das Capitol ein Umsturzversuch war. Oder nur eine harmlose «Touristenvisite», wie es der republikanische Abgeordnete Andrew Clyde aus Georgia formulierte. Jeder Versuch, einem Trump-treuen Zeugen kritische Fragen zu stellen, dürfte einem Stich in ein Hornissennest gleichkommen.

Thompsons Aufgabe wird es sein, den Ausschuss zu einem Ort der nüchternen Aufklärung zu machen. Ein fast unmöglicher Job. Thompson wird wohl nicht nur republikanische und demokratische Kolleginnen und Kollegen als Zeugen laden, sondern möglicherweise auch Trump selbst und seinen damaligen Vize Mike Pence. Da ist Krawall programmiert.

Helfen wird allerdings, dass Trumps entschiedenste Verteidiger im Kongress, Jim Banks und Jim Jordan, nicht dem Ausschuss angehören. Der republikanische Minderheitsführer Kevin McCarthy hatte sie mit drei weiteren Abgeordneten nominiert. Der Vorschlag wurde aber von der demokratischen Sprecherin des Hauses, Nancy Pelosi, zurückgewiesen. Jetzt sitzen nur zwei von Pelosi nominierte Republikaner im Ausschuss: die beiden Trump-Gegner Liz Cheney aus Wyoming und Adam Kinzinger aus Illinois.

Thompson scheint das gelassen zu sehen. Er werde auch Zeugen wie Jordan die Möglichkeit geben, ihre Meinung zu äussern. Wenn die ihre Zeit «damit verbringen wollen, dumm zu sein», sagt er, «geht das zulasten der Wähler, die sie vertreten. Aber wir machen weiter.»

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