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Waldbrände und GluthitzeDutzende Evakuierungen in Touristengebieten am Mittelmeer

Touristen warten in Bodrum, Mugla, auf die Evakuierung. (1. August 2021)

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Die Feuerwehrleute in zahlreichen Touristenorten am Mittelmeer kommen nicht zur Ruhe: Am Sonntag wüteten weiterhin hunderte verheerende Waldbrände. In der Südtürkei wurden erneut dutzende Hotels und Dörfer evakuiert. Italien meldete über 800 Brände, darunter allein 250 auf Sizilien. Auf dem griechischen Peloponnes mussten ebenfalls Einwohner und Touristen in Sicherheit gebracht werden. EU-Daten zufolge ist die Brandsaison in diesem Jahr deutlich zerstörerischer als gewöhnlich.

Besonders heftig ist die Situation in der Türkei, wo die Flammen immer wieder durch starke Winde angefacht werden. Im beliebten Urlauberort Bodrum wurde laut dem Sender CNN Türk ein ganzes Viertel evakuiert, 540 Menschen mussten per Boot in Sicherheit gebracht werden, weil die Strassen nicht mehr benutzbar waren.

Häuser in der Nähe von Manavgat umgeben von Bränden.

Auch im Urlaubsort Antalya gab es dem Sender NTV zufolge Evakuierungen. Am Sonntag wurden dort zwei Leichen geborgen. Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Brände vor fünf Tagen stieg damit auf acht. 107 von 112 Bränden seien inzwischen unter Kontrolle, erklärte Land- und Forstwirtschaftsminister Bekir Pakdemirli. In den Touristenregionen Antalya und Mugla wüteten sie aber weiter.

Für die Türkei sind es die schlimmsten Brände seit gut einem Jahrzehnt. Seit Jahresbeginn wurden nach Behördenangaben fast 95.000 Hektar Fläche durch Brände zerstört. In den Jahren 2008 bis 2020 waren es im selben Zeitraum durchschnittlich nur rund 13.000 Hektar.

Satellitenaufnahmen der Brände im Süden der Türkei.

In Griechenland kämpften am Sonntag 300 Feuerwehrleute weiter gegen mehrere Brände auf dem Peloponnes. Laut dem Zivilschutz waren seit Samstag 58 Brände auf der Halbinsel ausgebrochen, von denen die meisten jedoch rasch unter Kontrolle gebracht werden konnten. Rund 20 Häuser wurden dabei zerstört und acht Menschen verletzt.

Fünf Dörfer in der Nähe der Stadt Patras mussten evakuiert werden. Auch aus dem kleinen Badeort Loggos wurden fast hundert Einwohner und Touristen in die nahe gelegene Stadt Egio gebracht. Der Bürgermeister des Dorfes Egialia sprach von einer «ungeheuren Katastrophe». «Wir haben über Nacht draussen geschlafen, wir hatten solche Angst, dass wir kein Haus mehr haben könnten, wenn wir aufwachen», sagte ein Bewohner des Dorfes Labiri dem Sender Skai.

Überreste eines Hauses und Fahrzeugs in der Nähe von Lampiri.

Wie die Lokalzeitung «Patras Times» berichtete, zerstörten die Flammen in der Stadt rund 30 Häuser, landwirtschaftliche Schuppen und Ställe. Auch mehrere Olivenhaine seien durch die Brände vernichtet worden. «Wir sind durch die Hölle gegangen», sagte der Anwohner Giorgos Alexopoulos der Nachrichtenagentur AFP. «Wir hatten Angst, dass wir alles in den Flammen verlieren würden».

Derweil meldeten die Einsatzkräfte den Ausbruch eines weiteren Waldbrands auf der Insel Rhodos. 67 Feuerwehrleute beteiligten sich mit 20 Einsatzfahrzeugen an den Löscharbeiten. Auch drei Löschflugzeuge und vier Hubschrauber waren im Einsatz.

Grosse Trockenheit, heftiger Wind und Temperaturen von deutlich über 30 Grad lösen in Griechenland jeden Sommer verheerende Waldbrände aus. Seit Freitag leidet das Land unter einer erneuten Hitzewelle mit Temperaturen zwischen 42 und 44 Grad. Experten sehen darin ein weiteres Zeichen für den Klimawandel.

Die italienische Feuerwehr zählte am Wochenende über 800 Brände, darunter in den südlichen Regionen Apulien, Kalabrien und Kampanien sowie im mittelitalienischen Latium mit Italiens Hauptstadt Rom. Auf der bei Touristen beliebten Insel Sizilien brachen demnach die meisten Feuer aus. Dort kämpfte die Feuerwehr am Sonntag weiter gegen Brände bei Catania, Palermo und Syrakus. Am Samstag brach zudem der Vulkan Ätna aus, an dessen Fuss die Stadt liegt. Die Eruption begann am Abend und zog sich bis in die Nacht zu Sonntag.

Das Feuer hat in Catania einen Strandclub zerstört.

Die Bauerngewerkschaft Coldiretti zählte etwa 300 Waldbrände auf Sizilien seit Jahresbeginn. Sie vermutet, dass nicht nur Hitze und Dürre für die grosse Zahl verantwortlich sind, sondern auch kriminelle Machenschaften. Während auf Sizilien in den vergangenen Tagen Temperaturen von 39 Grad und im süditalienischen Bari 40 Grad gemessen wurden, erlebt der Norden des Landes derzeit schwere Gewitter.

In Spanien kämpfte die Feuerwehr am Wochenende gegen einen Brand in der Nähe des rund 70 Kilometer östlich von Madrid gelegenen Stausees San Juan. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, sich von der beliebten Badestätte fernzuhalten.

Der Vulkan Ätna ist am 31. Juli erneut ausgebrochen, während Einsatzkräfte in der Region gegen verheerende Waldbrände kämpfen.

sda/afp/sep