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Preisexplosion beim EigentumZehntausende Wohnungen und Häuser gehen neu unter der Hand weg

Warum noch inserieren, wenn einem die Käufer die Objekte auch so aus der Hand reissen? Einfamilienhäuser auf der Hubelmatt in Luzern.

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Viele Menschen haben mehr Geld als vor der Krise, die Zinsen sind tief, und der Wunsch nach höherer Wohnqualität ist durch die vielen Monate im Homeoffice gestiegen: Die Schweiz erlebt einen Run aufs Wohneigentum.

So ist die Zahl der aktiven Suchabos für Eigentumswohnungen auf Internetportalen innert eines Jahres um 22 Prozent gestiegen, wie das Beratungsunternehmen Wüest Partner in seinem neusten Immo-Monitoring schreibt.

Die erhöhte Nachfrage hat Folgen: Eine durchschnittliche Eigentumswohnung wurde im zweiten Quartal dieses Jahres für rund 1 Million Franken verkauft. Ein Jahr davor waren es noch 63’000 Franken weniger gewesen. Einen so hohen absoluten Anstieg erlebte der Markt hierzulande bisher noch nie.

Schweizweit wird ein Viertel weniger Wohneigentum als vor zwei Jahren ausgeschrieben. Die Anzahl der durchgeführten Verkäufe ist dagegen stabil.

Mittlerweile sehen zahlreiche Verkäufer sogar davon ab, die Objekte überhaupt auszuschreiben. In den boomenden Wirtschaftsräumen der Zentralschweiz und im Kanton Zürich hat sich die Zahl der ausgeschriebenen Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser seit Anfang 2019 mehr als halbiert, heisst es im Bericht.

Gleiches gilt für Appenzell-Innerrhoden und – zumindest bei den Wohnungen – für Graubünden. Landesweit ging der Wert um rund ein Viertel zurück. Die Anzahl der Transaktionen, also der durchgeführten Verkäufe, ist dagegen über die Jahre stabil.

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Plakat auf dem Grundstück oder Mundpropaganda reichen aus

«Wir beobachten, dass immer mehr Objekte unter der Hand weiterverkauft, vererbt oder vorvererbt werden», sagt Robert Weinert von Wüest Partner. «Off-Market-Transaktionen» nennt man solche Verkäufe in der Branche. Darunter muss man sich in diesem Fall allerdings nicht allein den Verkauf an Bekannte vorstellen, auch wenn dieser laut Weinert ebenfalls eine wachsende Bedeutung erhalten haben dürfte. «Stattdessen ist die Nachfrage schlicht so gross, dass es reicht, auf dem Grundstück ein Plakat aufzustellen oder per Mundpropaganda genug Interessenten zu finden.» Die Kosten für die Vermarktung sparen sich die Eigentümer darum gerne.

Weinert empfiehlt jenen, die jetzt trotz der hohen Preise kaufen wollen, nicht mehr nur die klassischen Kanäle für Inserate zu beobachten, sondern auch anderweitig Augen und Ohren offenzuhalten.

Weniger Eigentumsneubau

Der Trend dürfte sich laut Wüest Partner vorerst fortsetzen, denn eine Entspannung sei weder bei der Nachfrage noch beim Angebot in Sicht. Erschwerend kommt hinzu, dass weniger Neubau auf den Markt kommt. War vor zehn Jahren noch über die Hälfte aller neu gebauten Wohnungen fürs Eigentum gedacht, liegt dieser Wert heute bei einem Drittel.

Das hat vor allem damit zu tun, dass institutionelle Anleger wie Pensionskassen vermehrt in den Bau von Mietwohnungen investieren, die ihnen regelmässige Einkünfte garantieren. Der hohe Anlagedruck durch das Tiefzinsumfeld führt dazu, dass sie im Schnitt mehr für Bauland zu zahlen bereit sind als Bauherren von Eigentumswohnungen. Im Falle von Einfamilienhäusern erschwert dagegen die Raumplanungspolitik, die effizientere Wohnformen bevorzugt, den Bau.