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Bericht der US-GesundheitsbehördeDelta-Variante soll so ansteckend sein wie Windpocken

Gemäss der US-Gesundheitsbehörde CDC können auch Geimpfte die Delta-Variante häufiger verbreiten als angenommen: Ein Schild vor einer U-Bahn-Station in New York City fordert zum Maskentragen auf.

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Laut CDC (Centers for Disease Control and Prevention) ist die Delta-Variante so ansteckend wie Windpocken. Die US-Gesundheitsbehörde hatte anhand einer Reihe von Studien die Ansteckungsgefahr der Mutation untersucht. Wie die «Washington Post» berichtet, heisst es in einem bei der Behörde intern zirkulierenden Dokument, dass Delta deutlich ansteckender sei als alle bisherigen Varianten des Coronavirus. Zudem durchbreche Delta mit grösserer Wahrscheinlichkeit den Impfschutz und verursache schwerere Erkrankungen als die anderen Varianten.

Im internen Dokument, das auch der «New York Times» vorliegt, wird die Ansteckungsgefahr der derzeit dominierenden Delta-Variante weitaus höher eingeschätzt als bisher gedacht. Gemäss dem Bericht, der offiziell am Freitag veröffentlicht werden soll, ist die Mutation übertragbarer als die Viren, welche Mers, Sars, Ebola, die gewöhnliche Erkältung, die saisonale Grippe und die Pocken verursachen. Delta sei so ansteckend wie Windpocken, heisst es im Dokument.

Geimpfte könnten ähnlich ansteckend sein wie Ungeimpfte

Bei den Windpocken handelt es sich um eine durch Tröpfcheninfektion übertragene Infektionskrankheit, die durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Der Name der hoch ansteckenden Krankheit rührt daher, dass die Viren auch über die Luft beziehungsweise den Wind übertragen werden können. Nach einer Virusexposition infizieren sich von 100 empfänglichen Personen über 90 mit diesem Virus und erkranken anschliessend auch.

Der CDC-Bericht legt zudem nahe, dass Geimpfte ähnlich ansteckend sein könnten wie Ungeimpfte. Rochelle P. Walensky, die Direktorin der Gesundheitsbehörde, räumte gegenüber «New York Times» ein, dass geimpfte Menschen mit sogenannten Durchbruchsinfektionen der Delta-Variante genauso viel Virus in der Nase und im Rachen in sich tragen. Dennoch täten sie dies seltener, da Geimpfte weniger häufig symptomatische Verläufe entwickelten.

Laut Rochelle P. Walensky, Direktorin der US-Gesundheitsbehörde, tragen geimpfte Personen mit einer symptomatischen Delta-Infektion genauso viel Virus in Nase und Rachen wie ungeimpfte Personen.

Der Bericht stützt sich auf Daten aus mehreren Studien, darunter eine Analyse eines kürzlichen Delta-Clusters in der Stadt Provincetown im Bundesstaat Massachusetts, der nach den Feierlichkeiten anlässlich des Nationalfeiertags am 4. Juli begann. Bis Donnerstag waren dort 882 Fälle registriert. Dabei waren etwa 74 Prozent von ihnen der örtlichen Gesundheitsbehörden zufolge geimpft.

Man müsse nun anerkennen, dass «der Krieg sich verändert hat», schreibt die Seuchenschutzbehörde in ihrer Analyse. Der alarmierte Ton des Dokuments spiegle die Beunruhigung der Wissenschaftler der Behörde über die Ausbreitung von Delta im ganzen Land, sagte ein Bundesbeamter zur «New York Times». «Das CDC ist sehr besorgt über die eingehenden Daten, die zeigen, dass Delta eine sehr ernste Bedrohung ist, die sofortige Massnahmen erfordert», so der Beamte.

Impfdurchbruch bei Delta häufiger als gedacht

In den USA sind bislang 49 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft. Wegen der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt im Schnitt wieder auf rund 71’000 neue Fälle pro Tag gestiegen.

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Erst am Dienstag hatte die Gesundheitsbehörde deshalb empfohlen, in Hochrisikogebieten in Innenräumen wieder eine Maske zu tragen – die Anregung schloss auch geimpfte Personen mit ein. Laut «New York Times» beruht die in den USA viel diskutierte Maskenempfehlung auf den im neuen Bericht enthaltenen Informationen.

Denn wenn geimpfte Personen tatsächlich die Delta-Variante übertragen können, tragen sie möglicherweise auch zum Anstieg beiwenn auch wahrscheinlich in weitaus geringerem Masse als ungeimpfte Personen. Der Behörde geht die Maskenempfehlung jedoch noch nicht weit genug. «Angesichts der höheren Übertragbarkeit und der derzeitigen Durchimpfungsrate ist eine universelle Maskenpflicht unerlässlich», heisst es im Dokument.

Wissenschaftler warnten bereits im vergangenen Jahr, dass die Impfstoffe eine Infektion oder Übertragung möglicherweise nicht vollständig verhindern können. Kam es bei früheren Varianten des Coronavirus jedoch nur selten zum Impfdurchbruch, scheint dies bei der Delta-Variante weitaus öfter der Fall zu sein.

Die Variante ist doppelt so ansteckend wie die Alpha-Variante. Eine Infektion mit der Delta-Variante führt laut der Analyse des CDC zudem zu einer zehnmal höheren Virusmenge in den Atemwegen als bei Menschen, die mit der ebenfalls hoch ansteckenden Alpha-Variante infiziert sind.

Impfstoffe dennoch höchst wirksam

Wie häufig Impfdurchbrüche sind und wie lange das Virus in diesen Fällen im Körper verbleibt, ist noch unklar. Laut CDC-Direktorin Walensky sind Impfdurchbrüche selten, und ungeimpfte Menschen seien für den Grossteil der Ansteckungen verantwortlich. Die Schlussfolgerungen der Behörde legen jedoch nahe, dass sich auch geimpfte Personen testen lassen sollten, wenn sie dem Virus ausgesetzt waren. In Grossbritannien müssen sich Geimpfte in einem solchen Fall bereits zehn Tage lang in Isolation begeben.

Laut von der «New York Times» befragten Experten zeigten die Daten des CDC dennoch, dass die Impfstoffe sehr wirksam sind und schwere Erkrankungen, Spitalaufenthalte und Todesfälle verhindern. Etwa 97 Prozent der Menschen, die mit einer Infektion ins Spital eingeliefert werden, sind nicht geimpft.

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