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Kommentar zum Archegos-SkandalDie CS war gewarnt, und doch lief sie in die Katastrophe

Das CS-Hauptquartier in New York: Bedenken von kritischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden nicht ernst genommen.

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Mehr als 5 Milliarden Franken hat die Credit Suisse verloren, weil die Bank dem US-Hedgefonds Archegos Geld zum Spekulieren geliehen hatte. Dessen Pleite hat die CS tief erschüttert. Der Aktienkurs stürzte ab, die Bank brauchte frisches Kapital, zwei Geschäftsleitungsmitglieder mussten abtreten. Insgesamt wurden 23 Banker sanktioniert. Ein 172 Seiten umfassender Bericht zeigt nun, wie simpel die Gründe für das Debakel sind.

Eine Auswahl: Die internen Kontrollen bei der CS-Investmentbank in New York funktionierten nicht, Mitarbeiter, die Bedenken hatten, wurden nicht ernst genommen – und einzelne Banker trauten sich nicht, von Archegos mehr Sicherheiten einzufordern, weil sie es sich mit ihrem guten Kunden nicht verscherzen wollten.

Dass die Bank den entlarvenden Bericht veröffentlicht, zeigt, dass sie die Missstände wirklich aufarbeiten will. Doch ist das Papier eben auch ein Beleg dafür, dass die CS eigentlich vorgewarnt war – und trotzdem ins Verderben lief.

Wie bei Archegos gewährte auch hier die Bank Kredite – und wie bei Archegos lief es auch bei Malachite schief.

Denn wenige Monate bevor der New Yorker Hedgefonds Archegos Schiffbruch erlitt, war sein kleinerer Konkurrent Malachite ins Strudeln geraten. Bei Malachite waren zwei ehemalige Goldman-Sachs-Banker überzeugt, dass sie mit besonders riskanten Wetten hohe Gewinne einfahren konnten. Wie bei Archegos gewährte auch hier die Bank Kredite – und wie bei Archegos lief es auch bei Malachite schief. Der Hedgefonds ging unter, und die CS musste einen schmerzhaften Verlust hinnehmen.

Die Bank veranlasste eine interne Untersuchung, verstärkte die Kontrollmechanismen und unternahm damit alles, damit sich das Debakel nicht wiederholt. Hat das geklappt? Nur wenige Monate später kam mit Archegos die nächste Katastrophe. Nur ist sie diesmal viel teurer – so teuer, dass die Sache an die Öffentlichkeit kommt.

Und wieder verspricht die Bank, jetzt wirklich die Kontrollen zu verstärken und noch bessere Leute anzustellen. Diesmal solche, die genau wissen, worauf sie schauen müssen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Wir warten schon gespannt auf das nächste Drama.