Schweizer Jubel im Zeitfahren - Marlen Reusser fährt trotz Helm-Problem und «Fallschirm» zu Olympia-Silber!

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Schweizer Jubel im ZeitfahrenMarlen Reusser fährt trotz Helm-Problem und «Fallschirm» zu Olympia-Silber!

Der Schweizerin Marlen Reusser gelingt im Zeitfahren der Frauen ein Exploit. Die 29-Jährige fährt am Mittwochmorgen zu Silber.

Darum gehts

  • Marlen Reusser gewinnt im Zeitfahren Oympia-Silber.

  • Bei der Zwischenzeit sieht es noch nicht nach einer Medaille aus.

  • Die Bernerin hat Probleme mit ihrem Helm und ihrem Trikot.

  • Gold und Bronze gehen an die Niederlande.

Die Schweizer Radsport-Festspiele in Tokio gehen weiter. Keine 24 Stunden nach dem Total-Triumph im Mountainbike der Frauen legt Marlen Reusser auf der Strasse nach. Im Zeitfahren teilt sich die Schweizerin ihr Rennen perfekt ein und düst auf dem 22 Kilometer langen Olympia-Kurs zur Silber-Medaille!

Bei der Zwischenzeit liegt die Bernerin nur auf Rang Vier. Unzufrieden mit ihrem Visier, schmeisst die 28-Jährige ihren Sichtschutz gefrustet auf den Boden – und zündet plötzlich den Turbo. Im Ziel muss Reusser nur kurz zittern. Schon bald ist aber klar: Es gibt die nächste Schweizer Medaille.

Alles aufs Zeitfahren gesetzt

Reusser hatte ihren Olympia-Fokus klar auf das Zeitfahren gelegt. In Tokio hatte sie sich gezielt auf die Strecke für den Kampf gegen die Uhr konzentriert. Das Strassenrennen, wo ihr maximal Aussenseiter-Chancen zugetraut worden waren, hatte sie deshalb bewusst etwas vernachlässigt und wurde dort am Samstag nur 46.

Gold im Zeitfahren geht an die Niederlande. Annemiek van Vleuten, die sich im Strassenrennen fälschlicherweise über den Sieg gefreut hatte, darf dieses Mal zurecht über Gold jubeln. Ihre Landsfrau Anna van der Breggen schnappt sich die Bronze-Medaille.

Probleme mit Helm

«Das ist einfach crazy», sagt Reusser nach dem Rennen. «So viele Leute haben mit geholfen, das rührt mich zu Tränen». Ein besonderen Dank schickt die Silber-Medaillengewinnerin an ihr Trainer-Team. «Viele haben in der Schweiz für mein Rennen um 4 Uhr den Wecker gestellt. Ich bin froh, dass sie es nicht vergebens gemacht haben», freut sich die Bernerin.

«Ich habe es zum ersten Mal geschafft, meine Haare richtig im Helm zu versorgen und war mega stolz auf mich», lacht Reusser. «Dadurch hat es mir dann aber den Helm ins Gesicht gedrückt. Ich konnte praktisch nichts sehen» Darum hätte sie das Visier weggeworfen.

Auch mit ihrem Trikot war die 29-Jährige unzufrieden. Es habe sich während des Rennens immer wieder mit Luft gefüllt. «Es hat sich wie ein Fallschirm angefühlt.» Dass es trotzdem zu einer Medaille gereicht habe, zeige wie gut ihre Beine am entscheidenden Tag gewesen seien.

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(law)

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