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Zutritt nur mit Covid-Pass?Kantone denken über strengere Regeln für Ungeimpfte nach

Diskussionen mit Türstehern dürften sich häufen: Die Kantone wollen laut Lukas Engelberger eine Ausweitung des Corona-Zertifikats prüfen.

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Der Druck auf Ungeimpfte steigt weiter. Denn die Stimmen im Land mehren sich, die sich für eine erneute Verschärfung der Corona-Massnahmen aussprechen. Nachdem bereits der Kanton Bern vergangene Woche deutlich machte, dass er eine Ausweitung der Zertifikatspflicht befürwortet, nimmt nun erstmals Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK), im «SonntagsBlick» Stellung. Die Ausweitung der Zertifikatspflicht sei bei steigenden Infektions- und Hospitalisationszahlen «zu prüfen».

Von diesem Covidpassobligatorium wären laut dem GDK-Präsidenten «kleinere Veranstaltungen, Sportaktivitäten, Sportanlässe, Fitnesscenter, Gastronomie und Besuche in Spitälern und Pflegeheimen» betroffen. Ähnliche Regelungen gelten aktuell in Frankreich und Italien bereits. In beiden Ländern kam es zu grossen Protesten gegen die verschärften Corona-Massnahmen (hier gehts zu den internationalen Corona-News).

Ist gegen kostenpflichtige Schnelltests: Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK).

Im Kanton Bern dachte man bereits etwas lauter über die Ausweitung der Zertifikatspflicht nach. So sagte der Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion, Gundekar Giebel, dass der Kanton diese Verschärfung auch auf eigene Faust durchsetzen könne. «Der Kanton Bern würde aber eine gesamtschweizerische Vorgehensweise bevorzugen», so Giebel weiter. Deshalb komme es nun darauf an, ob und welche weiteren Schritte der Bundesrat plane – sowie darauf, wie sich die Zahlen entwickelten. «Da schauen wir mit einer gewissen Sorge auf die Ferienrückkehrer.»

Noch sieht es das BAG jedoch etwas entspannter. «Es ist das erklärte Ziel des Bundesrats, dann zu reagieren, wenn es Hinweise darauf gibt, dass das Gesundheitssystem überlastet werden könnte», sagte Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung im BAG, vergangene Woche zu dieser Zeitung. Solche Hinweise sieht das BAG derzeit nicht, auch wenn in manchen Ländern dem Anstieg der Fallzahlen ein Anstieg der Spitaleinweisungen folgte. Bei welchen Werten der Bund reagieren würde, ist nicht klar festgelegt. Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, und Mathys nennen jedoch die Zahl von 120 neuen Hospitalisierungen pro Tag, die als Richtwert auch in den Plänen des Bundes verankert ist. Davon ist die Schweiz derzeit weit entfernt: Der 7-Tage-Schnitt liegt aktuell etwas über 7.

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Engelberger: «Unverhältnismässiger Eingriff in die persönliche Freiheit»

Ob die Jugend mit Extras geködert werden müsse, verneint Engelberger bestimmt: «Die Impfung ist Anreiz genug!» Die vielen Geimpften aus allen Altersgruppen seien dafür ein Beweis. Zudem sei auch das langfristig gültige Corona-Zertifikat attraktiv genug. Es brauche daher keine weiteren Zückerchen. Zum Vorschlag, dass ungeimpftes Pflegepersonal ein Kennzeichen tragen soll, sagt Engelberger: «Ich unterstütze das nicht. Das scheint mir ein unverhältnismässiger Eingriff in die persönliche Freiheit.»

Keine kostenpflichtigen Schnelltests und Impfungen ohne Termin

Auch andere Vorschläge, wie man Impfmuffel motivieren könnte, verwirft der oberste Gesundheitsdirektor vehement. So hält Engelberger beispielsweise auch nichts von der Forderung, dass Partygänger und andere Vergnügungswillige künftig Schnelltests selbst bezahlen sollen. «Tests sollten weiterhin frei zugänglich bleiben.» Die Testbereitschaft drohe sonst gerade bei den Jungen nachzulassen.

Anders klang es am Freitagabend bei der FDP. Diese fordert, dass Personen, die geimpft werden könnten, dies aber ablehnen, Antigen-Schnelltests selbst bezahlen müssen, wenn sie symptomlos sind. Zudem sollen künftige Massnahmen nur noch für Personen ohne Covid-Zertifikat gelten.

Ein Workshop soll die Lösung bringen

Die Kantone seien nun am Überlegen, wie die Impfbereitschaft nach den Sommerferien weiter erhöht werden könne. Neu sollen Spritzen ohne Termine verabreicht werden können und mobile Impfteams am Arbeitsplatz und vor Einkaufszentren eingesetzt werden. Zudem werde verstärkt die Migrationsbevölkerung angesprochen.

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Eine Verlangsamung der Impfkampagne während der Ferien sei vorhersehbar gewesen, so Engelberger. Es brauche nun einen langen Atem, um die Abwartenden und Skeptischen auch noch von einer Impfung überzeugen zu können. Wie das gelingen soll, wolle das BAG in einem Workshop ausarbeiten, der bereits in Planung sei.

An diesem Workshop könnten alle Kantone freiwillig teilnehmen, das BAG übernehme eine Rolle als «Moderator» und böte eine Plattform, die zu einer Erhöhung der Impfquote führen könne. Die Umsetzung bliebe jedoch weiterhin Sache der Kantone. Noch ist jedoch unklar, wie diese Massnahmen konkret aussehen werden. Mehrere Städte hätten jedoch ein starkes Interesse daran geäussert.

Es ist also ungewiss, ob wir die momentanen Freiheiten auch im Herbst noch geniessen können.