Kariem Hussein über Dopingsperre - «War überzeugt, dass ich das Medikament im Wettkampf nehmen darf»

Kariem Hussein über Dopingsperre«War überzeugt, dass ich das Medikament im Wettkampf nehmen darf»

Am Freitagmorgen wurde bekannt, dass Kariem Hussein in einer Dopingkontrolle positiv getestet wurde. Nun hat sich der Hürdenläufer zu seiner Sperre geäussert.

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Am Samstagmorgen hat sich Kariem Hussein an einer Medienkonferenz zu seiner positiven Dopingkontrolle geäussert. «Ich habe das Medikament im Herbst 2019 erstmals genommen. Damals habe ich überprüft, wann ich es einnehmen darf», erklärt Hussein. Dass die Lutschtablette, die für 18.90 Franken in Apotheken erhältlich ist, allerdings im Wettkampf nicht erlaubt ist, habe er schlicht und einfach nicht mehr auf dem Radar gehabt. «Bei mir war keine Absicht im Spiel, das zeigt auch die Strafe.»

Der Hürdenläufer will nach der neunmonatigen Sperre seine Karriere unbedingt fortsetzen. «Der Reputationsschaden beschäftigt mich stark. Ich habe eine Vorbildfunktion», sagt Hussein. Er werde lernen müssen, mit dem «Doping-Stempel» umzugehen. (law)

Die ganze Medienkonferenz gibt es weiter unten zum Nachlesen.

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Samstag, 24.07.2021

Auf Wiederlesen

Die Medienkonferenz ist beendet.

Was sind die langfristigen Ziele?

«Es war eigentlich aussichtslos, dass ich es überhaupt nach Tokio schaffe. Ich bin motiviert, weiterzumachen. Ich will so lange weitermachen, wie ich Spass habe. Die WM 2022 ist sicher ein Ziel.»

Hat es Auswirkungen auf seine Arzt-Tätigkeit?

«Der Reputationsschaden beschäftigt mich stark. Ich habe eine Vorbildfunktion. Fehler passieren leider.»

Wie haben die Sponsoren reagiert?

«In der Schweizer Leichtathletik sind wir auf Sponsoren angewiesen. Ich bin sofort auf alle zugegangen. Ich hatte sehr gute und offene Gespräche. Ich hab mich bei allen Sponsoren entschuldigt. Alles weitere ist vertraulich.»

Wie sehen die nächsten neun Monate aus?

«Das weiss ich noch nicht genau. Ich fange an, einen neuen Trainingsplan zu schreiben. Ich hatte selten eine ruhige Phase in meiner Karriere. Die wird mir jetzt selbstverschuldet aufgezwungen.»

Hätte Hussein eine längere Sperre angefochten?

«Diese Frage ist für mich irrelevant. Ich weiss, dass ich neun Monate gesperrt bin. Jetzt hab ich Klarheit und kann planen.»

Wie geht Hussein mit dem «Doping-Stempel» um?

«Das war meine grösste Angst. Ich tue mich schwer mit dem Begriff ‹betrügen›. Bei mir war keine Absicht im Spiel, das zeigt auch die Strafe. Ich muss aber lernen, mit dem Doping-Stempel umzugehen.»

Wie geht es weiter?

«Ich werde nach den neun Monaten meine Karriere weiterführen.»

Hat Hussein das Medikament schon in anderen Wettkämpfen verwendet?

«Ich kann mit grosser Wahrscheinlichkeit sagen, dass ich das Medikament noch nie in einem Wettkampf genommen habe. Ich werde ja auch sehr oft kontrolliert.»

Wie oft nimmt Hussein das Medikament?

«Ich nehme es regelmässig, vor allem beim Krafttraining. Ich habe das Medikament aus Gewohnheit genommen und dachte, es sei im Wettkampf erlaubt.»

Wann hat Hussein seinen Fehler bemerkt?

«Nach dem Wettkampf ging ich mit dem Doping-Kontrolleur zu meinen Kleidern. Weil ich unterzuckert war, habe ich eine Lutschtablette genommen. Letzten Freitag habe ich eine Mail von Antidoping bekommen. Es war ein Schlag für mich. Ich war überzeugt, dass ich das Medikament im Wettkampf nehmen darf.»

Wie konnte Hussein dieses Missgeschick unterlaufen?

«Ich habe das Medikament im Herbst 2019 erstmals genommen. Damals habe ich überprüft, wann ich es einnehmen darf. Dieses Mal hatte ich es einfach nicht mehr auf dem Radar.»

Hussein redet

«Ich möchte mich bedanken, dass ich mich selber äussern darf.»

Medienkonferenz hat begonnen

Es geht los. Sein Management eröffnet die Medienkonferenz.

Jetzt spricht Hussein!

Guten Morgen. Für 10 Uhr hat Hürdenläufer Kariem Hussein eine Medienkonferenz angekündigt. Dabei spricht der Schweizer über seine Dopingsperre.

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