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Nicht alle traf die Pandemie gleich Diese Shoppingcenter gehören zu den Corona-Verlierern

Das Glattzentrum ist das umsatzstärkste Einkaufszentrum der Schweiz – und litt im Corona-Jahr 2020.

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Am Wochenende mit der Familie ins Glattzentrum fahren, Einkäufe erledigen und zwischendurch im Café eine Pause einlegen oder zum Zmittag in einem der Restaurants haltmachen. All das war im vergangenen Jahr gar nicht oder nur eingeschränkt möglich. Und wer seine Lebensmitteleinkäufe machte, fuhr dafür selten ins nächste Einkaufszentrum. Die Corona-bedingten Einschränkungen machten den Shoppingcentern im vergangenen Jahr zu schaffen.

Laut Berechnungen der Branchenorganisation Swiss Council of Shopping Places lag der Umsatzrückgang der rund 191 Schweizer Einkaufszentren im vergangenem Jahr bei 5,8 Prozent. Das entspricht rund 1 Milliarde Franken.

So sanken beim mit fast 600 Millionen Franken umsatzstärksten Schweizer Shoppingcenter Glatt in Wallisellen ZH im letzten Jahr die Einnahmen um 14 Prozent. Weitere grosse Einkaufszentren litten mit.

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Doch betrachtet man die aktuellen Zahlen des Marktforschungsunternehmens GFK zeigt sich grundsätzlich ein optimistisches Bilder der Detailhandelsbranche: Diese wuchs laut GFK im Jahr 2020 um 2,6 Prozent – was einem gesamthaften Detailhandelsumsatz von 99,1 Milliarden Franken entspricht. Die Pandemie wirkte gar als zusätzlicher Beschleuniger.

«Warum also ins Einkaufszentrum gehen, wenn die Kinos und Restaurants geschlossen haben?»

Marcel Stoffel, Chef Swiss Council of Shopping Places

Die Einkaufszentren spürten davon nur wenig. Die Gründe für das schlechte Jahr der wirklich grossen Shoppingcentern sieht Marcel Stoffel, Chef des Swiss Council of Shopping Places, in ihrer Beschaffenheit und Ausrichtung. Zudem haben die Zentren auch ohne Corona schon seit Jahren zu kämpfen. Der wachsende Onlinehandel, schrumpfende Besucherzahlen und damit einhergehender zunehmender Leerstand macht den Einkaufszentren das Leben schwer.

Um diesen strukturellen Wandel aufzuhalten, befinden sich viele Zentren in einer Transformation hin zu Freizeit- und Erlebnisorten. Nicht der Einkauf allein soll die Massen locken, sondern die Aussicht auf einen erlebnisreichen Tag mit Restaurant- und Kinobesuch. Doch was die Einkaufszentren aufwerten soll, fiel im letzten Jahres so gut wie weg. «Warum also ins Einkaufszentrum gehen, wenn die Kinos und Restaurants geschlossen haben?», fragt Stoffel.

Zudem habe man kaum Lust, länger an einem Ort zu verweilen, an dem einen Lautsprecherdurchsagen darauf aufmerksam machten, die Einkäufe möglichst schnell zu erledigen und das Zentrum bald wieder zu verlassen so wie beispielsweise im Glattzentrum.

Kleineren, ländlichen Einkaufszentren ergings besser

Doch Einkaufszentrum ist nicht gleich Einkaufszentrum: Je nach Grösse, Standort und Branchenmix zeigen sich grosse Unterschiede in der Umsatzentwicklung. So war der Einbruch bei kleineren und ländlichen Nahversorgungszentren mit einem hohen Lebensmittelanteil deutlich geringer als bei den grossen Zentren mit einem hohen Non-Food-Angebot wie Mode und Bekleidung oder bei Zentren mit vielen Erlebnis-, Freizeit- und Gastronomiebereichen.

Und dann gibt es noch die Sonderfälle: Dass beispielsweise die Mall of Switzerland im Vergleich zum gut besuchten Glattzentrum mit nur 1 Prozent deutlich weniger Umsatzeinbussen einstecken musste, überrascht Stoffel kaum. Denn die Mall befinde sich noch in der «Entwicklungsphase». Das heisst: Das Zentrum muss sich noch am Markt positionieren im Schnitt acht Jahre dauere es, bis ein neues Einkaufszentrum von den Kundinnen und Kunden angenommen werde, so Stoffel. Da habe das Glatt mit seinem über 45-jährigen Bestehen einen enormen Vorteil.

Das Einkaufszentrum Shoppi Tivoli in Spreitenbach AG 1969 noch im Rohbau.

Ähnlich im Angebot und Nutzungsmix sei das Glatt hingegen mit dem Shoppi Tivoli. Auch dieses erlitt im Jahr 2020 Umsatzeinbussen von 15 Prozent. Und auch das Sihlcity in Zürich musste Umsatzeinbussen hinnehmen. Der Hauptgrund: Gastronomie und Freizeitmöglichkeiten wie das Kino waren geschlossen. Doch mit den gelockerten Massnahmen dürften sich die Zentren bald wieder erholen, prognostiziert Stoffel.