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Wirtschaft nach CoronaWillkommen zum Superboom

Der gleichzeitige internationale Aufschwung befeuert den Welthandel: Blick in die Fertigung der Stadler Rail in Bussnang TG.

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Mit der Schweizer Wirtschaft verhält es sich wie mit der aktuellen Wetterprognose. Eine selten trübe Zeit nähert sich ihrem Ende und wird durch prächtige Aussichten abgelöst. Nur der Zeithorizont ist unterschiedlich. Was ist zu erwarten?

Eine einmalige Erholung

«Der Aufschwung ist da»: So fasst der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse seine am Dienstag präsentierte Prognose für die Schweiz zusammen. Es dürfte ein besonders starker Aufschwung werden. Der wichtigste Konjunkturindikator der Schweiz – der sogenannte Einkaufsmanagerindex PMI für die Industrie – schlug im Mai so stark nach oben aus wie noch nie seit seiner Einführung. Er basiert auf Umfragen unter Einkäufern von Unternehmen. Weil er deren Pläne abbildet, ist er besonders aussagekräftig.

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Nach Einschätzung von Economiesuisse wird die Schweizer Wirtschaft im laufenden Jahr um 3,4 Prozent zulegen. Die Prognostiker von BAK Basel rechnen sogar mit 4 Prozent. Schon in der zweiten Hälfte dieses Jahres soll sich der Wirtschaftsausstoss wieder auf dem Stand von vor der Krise befinden und bereits Anfang 2023 auf einem Niveau, wie wenn es die Krise nie gegeben hätte.

Warum diesmal alles anders ist

Die zu erwartende deutliche Aufhellung hat viele Gründe. Der wichtigste: Die Krise zuvor und der kommende Aufschwung unterscheiden sich fundamental von allem bisherigen. Anders als in anderen Krisen wurde diesmal die Wirtschaft gezielt in eine Art von Koma versetzt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Und dies weltweit.

Mit dem absehbaren Ende der Krise, der Wiedereröffnung der Wirtschaft und der schwindenden Angst holen die Konsumenten zu einem grossen Teil den Konsum wieder nach, auf den sie während der Pandemie verzichtet haben. Das verschafft der Weltwirtschaft insgesamt einen einmaligen Schub.

Dass die Schweiz ihre Wirtschaft nie so stark eingeschränkt hat wie andere Länder, ist ein wichtiger Grund dafür, dass sie mit einem Wirtschaftseinbruch von «nur» rund 3 Prozent 2020 verhältnismässig gut wegkam. In Deutschland belief er sich auf 5 Prozent, in Frankreich auf mehr als 8 Prozent. Auch die Staatsverschuldung ist in der Schweiz deutlich weniger angestiegen und im internationalen Vergleich weiterhin tief geblieben.

Rückenwind von der Weltwirtschaft

Die weltweit mehr oder weniger simultane Erholung gibt der stark vom Aussenhandel abhängenden Schweizer Wirtschaft besonderen Schub.

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Seit dem Dezember legen die Warenexporte der Schweiz wieder stark zu, und es soll so weitergehen. Nach Einschätzung von Economiesuisse werden sie im laufenden Jahr um 7 Prozent ansteigen. 2020 sind sie noch um mehr als 5 Prozent eingebrochen.

Dass neben den Exporten auch die Importe zulegen und gemäss Prognosen kräftig weiter wachsen, ist ein weiteres Zeichen für einen Konsumboom in der Schweiz und eine erhöhte Produktion.

Die Folgen für die Beschäftigten …

Anders als befürchtet ist die Arbeitslosigkeit in der Krise zwar angestiegen, aber nicht emporgeschnellt. Und sie sinkt bereits wieder. Im Januar hat sie mit 3,7 Prozent, gemessen an den gemeldeten Arbeitslosen, den Höchststand erreicht. Bis zum Mai ist sie auf 3,1 Prozent gesunken. Boris Zürcher, oberster Arbeitsmarktchef beim Staatssekretariat für Wirtschaft, hält es für möglich, dass die Quote bis zum Sommer auf unter 3 Prozent fällt.

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Die ausgebliebene Katastrophe auf dem Arbeitsmarkt verdankt sich einer historisch einmaligen Beanspruchung der Kurzarbeit. Diese macht auch den Löwenanteil der Kosten für die Bewältigung der Krise aus. Doch auch sie wird immer weniger benötigt. Daher ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit besonders beeindruckend. Das gilt selbst für die am härtesten betroffene Branche, das Gastgewerbe. Allerdings ist dort die Quote mit 9 Prozent noch immer sehr hoch.

... und für das Preis- und Zinsniveau

Die Wirtschaftserholung wirkt sich weltweit auf das Preisniveau aus. In einigen Ländern – allen voran den USA – wird schon debattiert, ob eine anhaltende Teuerung droht. Ein steigendes Preisniveau zeigt sich auch in der Schweiz. Während sich die Jahresteuerung im vergangenen Dezember noch auf Minus 0,8 Prozent belief, ist sie bis Mai auf 0,6 Prozent angestiegen.

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Die meisten Fachleute gehen davon aus, dass der Preisanstieg nicht anhält – zumindest nicht in nächster Zeit. So sieht man das auch bei Economiesuisse. Weil deshalb die Nationalbank nicht zum Handeln gezwungen sein wird, erwartet man dort auch keine Veränderung beim Zinsniveau. Es wird gemäss Prognose weiterhin extrem tief bis negativ bleiben.

Die Risiken

Wie beim Wetter gibt es auch bei der Konjunktur keine letzten Gewissheiten. Bei den Risiken stehen eine neue Verschärfung der Pandemie, erneute Handelskonflikte, die Verschuldungslage vieler Länder und Privater und ein über Erwarten starker Anstieg der Inflation im Zentrum. Doch der Optimismus überwiegt. Das Scheitern des Rahmenvertrags und ein neues globales Steuerregime sollen gemäss dem Wirtschaftsverband nicht auf die Konjunktur drücken. Vielmehr soll beides die mittelfristigen Wachstumsaussichten beeinträchtigen.