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Neues LebensgefühlHigh vom Impfen

Ein Mann blickt draussen vor der Tür Richtung Himmel, reisst die Arme in die Luft und ballt jubelnd die Fäuste. Als ob sein Lieblingsclub gerade die Meisterschaft gewonnen hätte. Doch es ist Montagmorgen und der Mann steht vor einem unscheinbaren Geschäftsgebäude am Rande von Zürich. Er hat soeben seine erste Corona-Impfung erhalten.

Auch mein erster Impftermin findet am selben Ort statt, am selben Montagmorgen. Es ist nicht gerade die Zeit, in der Menschen in der Regel besonders gut drauf sind.

Doch beim Betreten der Impfstation beginnt das Glück. Schon bei der Begrüssung durch die beiden Praxisangestellten, die hinter Plexiglasscheiben die Registrierung regeln und den Ablauf der Impfung erklären: Sie wirken ruhig, oder vielmehr, entspannt.

Der psychische Effekt der Impfung fährt mindestens genauso ein.

Und das obwohl die Mitarbeitenden hier ganz offensichtlich alle Hände voll zu tun haben. Fast im Minutentakt kommen und gehen Menschen durch die Schiebetür. Namen werden aufgerufen, viele Fragen beantwortet und Papierkram gemanagt. «Jetzt läuft es», sagt die Ärztin später, als sie mir die Spritze setzt.

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Doch Stress hat in dieser Impfpraxis, unweit des Bahnhofs Altstetten, keinen Platz. Denn es passiert gerade etwas Schönes, und alle Menschen, die im Raum sind, werden getragen davon, scheint es. Die Impfwilligen genauso wie die Medizinerinnen.

Es ist wie ein kleines, kollektives Impf-High, das in der Praxisluft liegt.

Mit der Covid-Impfung wird auch das Potenzial für eine neue Leichtigkeit injiziert.

Was dabei deutlich wird: Neben dem körperlichen Nutzen – dem Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf – fährt der psychische Effekt der Impfung mindestens genauso ein. Jene, die es bereits hinter sich haben und frisch geimpft aus dem Nebenzimmer kommen, sind spürbar erleichtert.

Das Impfen schafft eine flüchtige, glückliche Gemeinschaft, eine Impfcommunity, vereint für ein paar Minuten. Da sind diejenigen, die noch auf den Piks warten, und jene, die vor Ort noch ihre 15 Minuten Sicherheitszeit nach dem Shot absitzen. Es werden Witzchen gemacht, ein Vater spielt mit seinem Kind, die Stimmung ist heiter. Das Impf-High wirkt.

Das Setting ist steril, die Stimmung gelöst: Blick ins Impfzentrum in Zürich-Oerlikon.

Der Impftermin hat zum jetzigen Zeitpunkt der Kampagne auch etwas Abenteuerliches: Der Weg ist vorgespurt, aber noch wissen wir nicht, wie es wirklich sein wird, wenn dann mal eine Mehrheit der Bevölkerung geimpft ist. Noch warten viele auf ihren Termin, noch sind Covid-Zertifikat, weitere Öffnungen, unbeschwertes Reisen und Sommerfestivals erst Theorie.

Aber gerade wird der Grundstein dafür gelegt, dass sie real werden. Das Privileg des frühen Termins wird einem dabei so richtig klar.

Beim Verlassen der Praxis bedanken sich die Frischgeimpften, teils mehrfach. Dann gehen sie durch die Schiebetür, hinaus in ihren Alltag, der nicht mehr ganz derselbe sein wird.

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Diese Menschen verlassen die Praxis in Altstetten mit einer Perspektive. In ein paar Wochen wird der Impfstoff seine volle Schutzwirkung entfalten. Mit der Covid-Impfung wird auch das Potenzial für eine neue Leichtigkeit injiziert.

Die Impfpraxen und Impfzentren sind Orte, an denen Hoffnung keimt. Deshalb sind sie vielleicht gerade die glücklichsten Orte in der Corona-geplagten Welt.

Falls Sie noch nicht da waren: Sie werden es fühlen.

Eine Frau zeigt nach der Impfung ihr Pflaster.