Finma eröffnet gegen Credit Suisse Verfahren wegen Archegos-Debakel

Aktualisiert

ArchegosFinma eröffnet nach Hedgefonds-Debakel Verfahren gegen Credit Suisse

Die Grossbank legt die Zahlen für die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres vor. Das Hedgefonds-Debakel reisst ein gewaltiges Minus in das Ergebnis. Nun eröffnet die Finma ein Verfahren. Es ist bereits das zweite.

Darum gehts

  • Die Credit Suisse präsentiert die Zahlen für das erste Quartal.

  • Sie verliert im ersten Vierteljahr 252 Millionen Franken.

  • Auch für das zweite Quartal rechnet sie mit einem grossen Verlust.

  • Die Finma eröffnete nach der Publikation der Zahlen ein Verfahren gegen die Credit Suisse.

Die Credit Suisse legt die Zahlen für die ersten drei Monate vor. Das Hedgefonds-Debakel reisst ein Loch von 252 Millionen Franken in die CS-Kasse. Das Fiasko hebe die «positive Performance in der Vermögensverwaltung und im Investmentbanking» auf.

Im Vorfeld der Quartalszahl-Publikation war mit einem Verlust von 900 Millionen gerechnet worden. Der Vorsteuerverlust beträgt 757 Millionen Franken. Für das zweite Quartal rechnet die Credit Suisse mit einem zusätzlichen Verlust von 600 Millionen Franken.

Zwei Verfahren gegen die Credit Suisse

Nach der Publikation der Zahlen gab die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma bekannt, dass sie ein Verfahren gegen die Credit Suisse eröffnet. «Die Finma hat im Kontext der hohen Verluste wegen der Geschäftsbeziehung mit dem US-Hedgefonds ‹Archegos› ein Enforcementverfahren gegen die Credit Suisse eröffnet. Darin wird die Finma insbesondere Hinweise auf Mängel im Risikomanagement untersuchen», heisst es in einer Mitteilung.

Ausserdem bestätigt die Finma, dass sie bereits seit März 2021 ein Verfahren gegen die Credit Suisse führt. Dies zur Aufarbeitung des Falles Greensill. Im Fokus des Verfahrens gegen die Bank stehen ebenfalls Fragen des adäquaten Risikomanagements.

Die Börse reagierte nicht erfreut auf die Nachrichten. Zur Eröffnung verlor die CS-Aktie über 3 Prozent. Seit Jahresanfang ging der Kurs rund 20 Prozent zurück.

HEDGEFONDS-DEBAKEL

Credit Suisse verliert Kontrolle über Investitionen

Die Credit Suisse (CS) ist gleich bei zwei taumelnden Hedgefonds involviert: Die Firma Greensill Capital nahm zu viele Risiken auf sich und geriet in finanzielle Schwierigkeiten. Die CS hatte rund zehn Milliarden Franken an Kundenvermögen bei Greensill investiert – offenbar ohne von den enormen Risiken zu wissen – und zog das Geld plötzlich zurück. Greensill musste daraufhin Insolvenz anmelden. Fast gleichzeitig brach auch der Hedgefonds Archegos Capital zusammen. Dieser verspekulierte sich mit Kurswetten auf Aktientitel, nachdem ihm die CS und andere Banken hohe Kreditlinien gewährten. Die beiden Fälle zeigen laut Branchenkennern, dass die CS in Geschäfte investiert, die für ihr Management zu komplex seien.

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