Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Corona-Empfehlung der Taskforce Kinder und Jugendliche sollen ab Juli geimpft werden

Kinder sind ein wichtiger Faktor für die Herdenimmunität: Eine 13-jährige Amerikanerin erhält eine Impfung (Symbolbild).

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

In ihrem neusten wissenschaftlichen Bericht ruft die Taskforce des Bundes dazu auf, sich auf das Impfen von Jugendlichen und Kindern vorzubereiten. Bis anhin sind die Covid-Impfstoffe erst ab 16 Jahren (Pfizer/Biontech) und 18 Jahren (Moderna) zugelassen. Das kann sich aber schnell ändern. Erste Tests bei Kindern und Jugendlichen lassen erwarten, dass die Vakzine auch bei Jüngeren hervorragend wirken und gut verträglich sind.

Die Taskforce empfiehlt daher, die Planung darauf auszurichten, dass Jugendliche ab 12 Jahren bereits ab Juli geimpft werden können. Bei jüngeren Kindern rechnet sie mit einer Zulassung frühestens Ende Jahr. Es sei wichtig, die Bevölkerung bereits jetzt darüber zu informieren, um so die Impfbereitschaft zu erhöhen.

Ohne Kinder keine Herdenimmunität

Die Wissenschaftler möchten Kinder und Jugendliche impfen, obwohl diese ein geringes Risiko haben, aufgrund einer Corona-Infektion schwer zu erkranken. Die meisten Minderjährigen zeigen keine Symptome oder haben einen milden Verlauf. Aber es gibt auch Jüngere, die an Long Covid leiden. Und die Infektionen unter Kindern und Jugendlichen nehmen zu.

Es dient daher auch ihrem Schutz, wenn sie sich schon bald gegen Covid impfen lassen können. Darüber hinaus ist die Schweiz auf immunisierte Kinder und Jugendliche angewiesen, wenn das Land Herdenimmunität erreichen will. Denn aufgrund der ansteckenderen Mutationen ist die Schwelle dafür gestiegen. Rechnete man ursprünglich noch mit 60 bis 70 Prozent Immunisierten, die für eine Herdenimmunität nötig sind, geht die Wissenschaft inzwischen von mindestens 80 Prozent aus. Dieses Ziel ist ohne die Kinder schlicht nicht zu erreichen. Mit ihnen dagegen schon.

Selbst wenn die Schweiz die Herdenimmunität nicht erreichen sollte: Je mehr Menschen gegen Covid immun sind, desto stärker sinken die Infektionszahlen, und desto angenehmer wird das Leben. Auch können geimpfte Kinder von einer Quarantäne befreit werden, was zu weniger Schulausfällen führt.

Gross angelegte Tests

Dafür müssen die Impfstoffe aber erst für Kinder und Jugendliche zugelassen werden, was noch nirgends der Fall ist. Denn Medikamente wirken bei Minderjährigen oft anders als bei Erwachsenen. Kommt hinzu, dass Kinder aufgrund ihres geringeren Gewichts nicht immer dieselbe Menge Impfstoff benötigen.

Zurzeit laufen daher gross angelegte Tests mit mehreren Tausend Jugendlichen und Kindern. Dafür werden sie in zwei Gruppen eingeteilt, wobei die eine den Impfstoff erhält und die andere ein wirkungsloses Placebo. Welches Mittel die Kinder bekommen, wissen sie nicht. Danach wird getestet, wer sich infiziert hat und wer nicht. Und ob Nebenwirkungen wie Fieber oder Kopfschmerzen auftreten.

Bei einem ersten Test mit Pfizer/Biontech und über 2000 Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren haben sich in der Placebogruppe 18 Jugendliche infiziert, in der Impfstoffgruppe niemand. Auch die Verträglichkeit war laut den Testern hoch. Nun wird auch bei jüngeren Kindern getestet. Die Jüngsten sind sechs Monate alt.

Kein neues Zulassungsgesuch nötig

Bestätigen sich die guten Resultate, können die Impfstoffhersteller bei Swissmedic um eine Bewilligung für Jüngere ersuchen. Dafür braucht es kein zusätzliches Zulassungsverfahren, ein Änderungsgesuch genügt. Danach bedarf es auch noch einer Empfehlung der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, was aber ebenfalls schnell erfolgen kann.

Die Taskforce ist freilich relativ optimistisch. Andere Experten rechnen mit Herbst, bis Jugendliche unter 16 Jahren geimpft werden können. Ähnliche Pläne hegt auch die US-Regierung, die im Hinblick darauf mehr Impfstoff bestellt hat. Inwiefern das Bundesamt für Gesundheit (BAG) seine Impfstoffpläne anpasst, ist noch offen.