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Zu teures Billett trotz AboFehler in der SBB-App: Weil die Bahnen sparen, zahlt der Kunde drauf

Wer mit der SBB-App Strecken ausserhalb seines Verbundsabos kaufen will, sollte genau hinschauen, damit er oder sie nicht zu viel bezahlt.

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In der SBB-App ist Aufpassen angesagt. Wer ein Verbundabo hinterlegt hat und eine Fahrt nach ausserhalb seiner Zonen lösen will, zahlt unter Umständen zu viel. Denn die App ist nicht in der Lage, das hinterlegte Abo korrekt abzurechnen. Das Problem ist bekannt – gelöst wird es in absehbarer Zeit nicht.

Ein Beispiel zeigt den Fehler auf. Eine Kundin hat ein Verbundabo. Mit diesem fährt sie normalerweise von A bis nach B. Nun will sie ihre Mutter besuchen, die wohnt in E. Da sie ihr Abo korrekt in der App hinterlegt hat, löst sie von A nach E in der Annahme, dass sie dann nur die Verbindung zahlen muss, die sie nicht schon mit dem Abo bezahlt hat. Doch das funktioniert nicht in der SBB-App. Sie zahlt die ganze Strecke von A nach E, zahlt also einen Teil doppelt. Das kostet schnell einmal ein paar Franken pro Fahrt. Ärgerlich zudem: Wer nichts von dem Fehler weiss, geht davon aus, dass alles korrekt abläuft, und bemerkt wohl gar nichts von den erhöhten Kosten.

Der Fehler ist seit längerem bekannt. Im vergangenen Jahr berichtete etwa TeleZüri darüber. Im Beitrag kam die Organisation Alliance Swisspass, die für solche Tariffragen zuständig, ist zu Wort. Ein Sprecher sagte damals: «Apps und Webshops sind an die gleiche Plattform angeschlossen. Auf dieser Plattform ist dies aber technisch noch nicht umgesetzt.» Und: Man hoffe schwer, dass dies noch 2020 möglich sein werde.

Was Kunden tun können

Nun, diese Hoffnung hat sich zerschlagen. Noch immer zahlen unwissende Kunden zu viel für ihr Ticket. Das Problem: «Die Tarifverbünde berechnen die Anschlussbillette unterschiedlich, wodurch sich eine hohe Komplexität und ein entsprechend hoher Aufwand bei der Softwareentwicklung ergeben», sagt ein Sprecher von Alliance Swisspass. «Aufgrund veränderter Prioritäten – unter anderem wegen der Covid-19-Pandemie und damit einhergehender Sparmassnahmen – wird sich die Behebung des Problems verzögern.»

Wann genau der Fehler behoben werden soll, ist offen. Bis dahin müssen sich die Kundinnen und Kunden mit einer anderen Lösung zufriedengeben. So taucht das Problem etwa beim automatischen Ticketing nicht auf: Wenn man also die Möglichkeit Easy Ride nutzt. Dabei merkt sich die App, wo man ein- und ausgestiegen ist, und verrechnet den günstigsten Fahrpreis. Alternativ könne man ein Billett auch von der ersten Haltestelle ausserhalb der Abo-Zone aus lösen.

Die Kundin aus dem Beispiel muss also zuerst nachschauen, ob denn nun die Haltestelle C oder D die erste ausserhalb der Gültigkeit ihres Abos ist. Weil sie dazu zuerst den Zonenplan konsultieren muss, ist das reichlich kompliziert.

In einer früheren Version dieses Artikels hat sich ein Fehler eingeschlichen. Die Frau aus dem Beispiel löst natürlich nicht nach D sondern korrekterweise nach E. Vielen Dank für die Hinweise in den Kommentaren.