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Parlamentarier mit Messgerät«Die Luft ist gut im Bundeshaus»

Martin Bäumle von den Grünliberalen und sein Messgerät: Im Moment sei die Luftqualität im Bundeshaus in Ordnung.

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Noch vor vier Wochen war für Martin Bäumle klar: Er setze keinen Fuss ins Bundeshaus. Als zu hoch beurteilte der grünliberale Nationalrat das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus wegen einer Sondersession, an der keine wichtigen Entscheide anstanden.

Heute hingegen ist der Zürcher nach Bern gefahren, um an der Wintersession teilzunehmen. Das Virus ist zwar immer noch stärker verbreitet als während der ersten Welle im März (lesen Sie hier, wo die Pandemie derzeit steht). Damals brach das Bundesparlament die Session ab. Aber die Situation ist für Bäumle jetzt immerhin schon deutlich weniger gefährlich als Ende Oktober.

Der Forscher mit dem CO₂-Messgerät

Zudem hat der ausgebildete Atmosphärenforscher Bäumle das Klima im Bundeshaus überprüft. «Ich habe mein CO₂-Messgerät immer dabei», sagt Bäumle. «Meine Messungen zeigen: Im Bundeshaus ist die Luft gut.» Beim Atmen stossen Menschen Kohlendioxid (CO₂) aus, das sich in der Raumluft anreichert, wenn zu wenig gelüftet wird. Sehr ähnlich wie CO₂ verhalten sich vermutlich die Coronaviren in Aerosolen – sehr kleinen Partikeln in der Atemluft eines angesteckten Menschen.

CO₂ lässt sich aber viel einfacher nachweisen als das Coronavirus; geeignete Messgeräte sind schon ab 100 Franken zu haben. Die CO₂-Messung kann darum als Vergleichswert dienen, um die mögliche Konzentration von Coronaviren abzuschätzen. Einfach ausgedrückt: je frischer die Luft, desto tiefer die Ansteckungsgefahr, je schlechter die Luft, desto höher das Risiko. «Wenn die Luftqualität zu schlecht wäre, würde ich nicht an die Session gehen», sagt Bäumle.

Zu trocken darf die Luft auch nicht sein

Selbst im Bundeshaus ist der Gründungspräsident der Grünliberalen Partei auf Verbesserungspotenzial gestossen. «In einem Sitzungszimmer lief die Lüftung während der Kommissionssitzung auf so hoher Stufe, dass die Luftfeuchtigkeit deutlich unter 40 Prozent fiel», sagt der Nationalrat. «Das ist problematisch, weil das Virus auf trockenen Schleimhäuten einfacher andocken kann.»

Das Bundesamt für Gesundheit schenke der Aerosolübertragung noch immer zu wenig Beachtung, obwohl deren wichtige Rolle international seit Monaten klar sei, kritisiert der grünliberale Nationalrat. «Wir müssen unbedingt mehr auf die Luftqualität achten und die Lüftungen in Innenräumen auf CO₂ und Feuchte optimieren. Das ist entscheidend dafür, wie wir durch den Winter kommen», sagt Bäumle.

Er messe zu Hause seit Jahren und neuerdings auch in Büros und Restaurants regelmässig die Luftqualität und helfe den Betreibern, die Lüftung zu verbessern. Während der Debatte über die Einführung der Covid-App verlangte er vergeblich, die Daten der App mit Angaben aus anderen Quellen zu verknüpfen – zum Beispiel zur Luftqualität. Bäumle ist überzeugt: «Würden wir das mit geeigneten Anreizen auf breiter Front machen, könnten wir relativ einfach ermitteln, wo Ansteckungscluster entstehen.»

SVP-Nationalrat Andreas Glarner ist wieder gesund

Bedenkenlos reist Bäumle aber auch diesmal nicht nach Bern. Lange Zugfahrten sind ihm derzeit zu heikel, weshalb er mit seinem Tesla zur Session fährt. «Problematischer ist während der Session das Umfeld: die Nähe bei Anlässen, in Restaurants oder generell in schlecht belüfteten Innenräumen», sagt Bäumle. «Ein Drittel der Parlamentarier nimmt Covid zu wenig ernst, was sich aufs Verhalten auswirkt. Ich werde darum auswählen, mit wem ich essen gehe.»

Der Session fern bleibt vorerst Christian Levrat. Der frühere SP-Präsident und Freiburger Ständerat wurde positiv auf das Coronavirus getestet und befindet sich in Isolation. Es gehe ihm besser, schreibt Levrat, er dürfe aber wegen der Isolationsanweisung des Kantonsarztes erst am kommenden Mittwoch wieder ins Bundeshaus kommen.

Weitere Covid-bedingte Abwesenheiten sind derzeit nicht bekannt, die meisten Fraktionen arbeiten in Vollbesetzung.

Überstanden hat die Krankheit SVP-Nationalrat Andreas Glarner, der wieder an der Session teilnehmen darf. «Es war eine heftige Grippe mit lästigem Reizhusten, verbunden mit einer enormen Müdigkeit und Schlappheit», schreibt er auf die Frage nach seinem Fazit. Die Schutzmassnahmen halte er für ausreichend, «an vielen Orten unsinnig und/oder übertrieben».

Die Wintersession ist mit der Wahl von Andreas Aebi zum Nationalratspräsident gestartet, mehr erfahren Sie laufend: Zum Ticker von der Sesssion

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