Simonetta Sommaruga spricht Tessiner Regierung ihr Mitgefühl aus

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Messerattacke in ManorSimonetta Sommaruga spricht Tessiner Regierung ihr Mitgefühl aus

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz findet auf Twitter klare Worte zur Messerattacke in Lugano. Die Bundespräsidentin hat mit Tessins Regierungspräsident Norman Gobbi telefoniert.

Darum gehts

  • Kurz kündigte eine geschlossene Antwort Europas auf den islamischen Terrorismus an.

  • Er verurteilte den «terroristischen Angriff» in Lugano aufs Schärfste.

  • Eine 28-Jährige hatte zwei Frauen mit einem Messer attackiert und eine davon verletzt.

  • Das Fedpol eröffnete wegen Terrorverdachts eine Untersuchung.

Nach der vermutlich terroristischen Attacke in Lugano meldete sich Österreichs Premierminister Sebastian Kurz zu Wort. «Ich verurteile die heutige islamistische Attacke in Lugano aufs Schärfste», schreibt Kurz auf Twitter. «Meine Gedanken sind bei den Opfern, denen ich eine vollständige und schnelle Erholung wünsche. Wir stehen mit der Schweiz in dieser schwierigen Zeit. Wir eine geschlossene Antwort auf den islamischen Terrorismus in Europa finden und unsere Werte verteidigen.» Kanzler Kurz verlinkte in seinem Tweet auch Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga.

Bis anhin hat sie sich noch nicht auf Twitter zu der Attacke geäussert. Ihr letzter Tweet bezieht sich auf die Beziehung zwischen Finnland und der Schweiz. Darüber empörte sich CVP-Nationalrätin Marianne Binder. «Was man an der Spitze des Landes an einem Tag wie heute twittert», schreibt sie dazu.

Wie kurze Zeit später bekannt wurde, hat die Bundespräsidentin mit dem Tessiner Regierungspräsidenten Norman Gobbi telefoniert, um ihr Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen für die betroffenen Frauen und die Tessiner Bevölkerung und um die Unterstützung des Bundes zuzusichern, wie es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hiess.

Auch die bekannte Islamismus-Kritikerin Saïda Keller-Messahli äusserte sich auf Twitter. «In Lugano ist es heute Nachmittag zu einem terroristischen Angriff gekommen – die Täterin vermutlich eine zum Islam konvertierte und radikalisierte Schweizerin. In den Moscheen wird notabene um die Wette konvertiert», schreibt die Präsidentin des Vereins «Forum für einen fortschrittlichen Islam».

Lorenzo Quadri, Nationalrat der Lega dei Ticinesi, ist die Tatsache, dass die Angreiferin polizeibekannt ist, ein Dorn im Auge. «Natürlich war sie auf freiem Fuss, so wie viele andere ihrer Art.»

Messer-Angriff in Lugano

Im Zentrum von Lugano musste die Polizei am Dienstagnachmittag wegen einer Messerstecherei ausrücken. Eine 28-jährige Schweizerin hat zwei Frauen im fünften Stock des Manor-Warenhauses auf der Piazza Dante angegriffen. Wie die Tessiner Polizei in einer Mitteilung schreibt, wurde dabei eine der Frauen am Hals gepackt und die zweite mit einem Messer am Hals verletzt. Das erste Opfer wurde leicht, das zweite schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt. Die Piazza Dante wurde komplett abgeriegelt.

Nach Informationen von tio.ch hatte die Frau während des Angriffs «Allahu Akbar« («Gott ist gross») gerufen. Diese Angaben müssen jedoch untersucht werden, wie der Präsident des Staatsrates Norman Gobbi und der Kommandant der Kantonspolizei, Matteo Cocchi an einer Pressekonferenz mitteilten. Die Direktorin des Bundesamtes für Polizei (Fedpol) Nicoletta della Valle vermutet hinter der Messerstecherei von Lugano einen terroristischen Hintergrund. Das Fedpol hat auf Twitter bekanntgegeben, dass die Bundesanwaltschaft ein Strafverfahren eröffnet.

Die 28-Jährige war bereits vor der Tat bei der Polizei bekannt.

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