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Starkes Erdbeben in der ÄgäisZahl der Toten in der Türkei und Griechenland steigt auf 51

Zwei Tage nach dem Erdbeben in der Ägäis ist die Zahl der Todesopfer in der Westtürkei auf 51 gestiegen. Von mehr als 800 Verletzten seien rund 200 noch in Behandlung, teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad am Sonntag mit. Es gebe weiterhin Nachbeben. Zahlreiche Menschen in der türkischen Küstenstadt Izmir konnten auch die zweite Nacht in Folge nicht in ihre Häuser zurückkehren – 1800 Zelte wurden nach Afad-Angaben errichtet.

Izmir ist besonders stark vom Erdbeben getroffen. Vier Gebäude waren vollständig eingestürzt. Die Rettungsarbeiten gehen auch am Sonntag weiter. Die Hoffnung, noch Überlebende zu finden, schwindet stündlich.

Das erste Beben Freitagnachmittag hatte nach Angaben der türkischen Katastrophenbehörde eine Stärke von 6,6. Das Zentrum lag demnach in der Ägäis vor der türkischen Provinz Izmir. Die für Erdbeben zuständige US-Behörde USGS gab die Stärke des Bebens sogar mit 7 an. Auf der griechischen Insel Samos kamen zwei Menschen ums Leben. Die Gesamtzahl der Todesopfer liegt damit bislang bei 53.

Angst um die Familie

«Es fühlte sich an wie zehn Minuten, als würde es nie enden», sagte Gökhan Kan über die Dauer des Erdbebens in Izmir. «Ich hatte in diesem Moment nicht um mich selbst Angst, sondern um meine Familie, meine Frau und meinen vierjährigen Sohn.»

Andernorts brach Jubel aus, als die Retter eine Frau aus den Trümmern zogen. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Izmir, Yavuz Kösger, konnten insgesamt 70 Verschüttete lebend gerettet werden.

Auch griechische Insel Samos betroffen

Auf der griechischen Insel Samos wurden zwei Schüler im Alter von 15 und 17 Jahren von einer einstürzenden Mauer erschlagen, wie der Fernsehsender Ert berichtete. Mehrere Gebäude auf Samos wurden zerstört, mindestens vier Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt. «Es herrschte Chaos», sagte der Vize-Bürgermeister der Insel, Giorgos Dionysiou. «So etwas haben wir noch nie erlebt.»

Wie auf Samos trat auch in der dem Bebenzentrum am nächsten gelegenen türkischen Stadt Seferihisar das Meer über die Ufer und überflutete mehrere Strassen.

Menschen stehen um ein eingestürztes Gebäude in Izmir.

EU steht für Hilfe bereit

Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekundete via Twitter ihre Anteilnahme. «Wir stehen bereit, um in jeder denkbaren Weise zu helfen», erklärte sie. Frankreich sicherte beiden Ländern volle Solidarität zu.

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis rief den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an, um seine Trauer über die Opfer des Bebens zum Ausdruck zu bringen, wie er im Online-Dienst Twitter schrieb. «Ungeachtet unserer Differenzen müssen wir in diesen Zeiten zusammenstehen», fügte er mit Blick auf die jüngsten Spannungen zwischen Athen und Ankara hinzu.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan antwortete auf Twitter: «Vielen Dank, Herr Premierminister. Dass sich zwei Nachbarn in schwierigen Zeiten solidarisch zeigen, ist wertvoller als viele Dinge im Leben.» Die Aussenminister beider Länder sagten sich zudem in einem Telefonat gegenseitige Hilfe zu, wie die türkische Regierung mitteilte.

Immer wieder Erdbeben

In der Türkei gibt es immer wieder schwere Erdbeben, da das Land auf mehreren seismischen Platten liegt. Im Januar waren mehr als 40 Menschen nach einem Erdbeben der Stärke 6,7 in Elazig im Osten des Landes ums Leben gekommen. 2011 starben bei einem Beben der Stärke 7,1 in der Provinz Van mehr als 600 Menschen. Und 1999 kamen bei einem Beben der Stärke 7,4 mehr als 17'000 Menschen in Izmit, Istanbul und anderen Orten ums Leben.

SDA/REUTERS/red