Diese 10 Massnahmen würde die Covid-Taskforce jetzt treffen

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Singverbot und Sperrstunde ab 21 UhrDiese 10 Massnahmen würde die Covid-Taskforce jetzt treffen

Die Intensivplätze in Schweizer Spitäler könnten schon in zwei bis drei Wochen ausgehen, warnt die Covid-Taskforce des Bundes. Sie empfiehlt der Politik diverse Massnahmen.

«Wir haben keine Zeit mehr, um abzuwarten, ob die schon getroffenen Massnahmen ausreichen», sagt Martin Ackermann, Leiter der Covid-Taskforce des Bundes.

Darum gehts

«Aus wissenschaftlicher Sicht reichen die aktuellen Massnahmen klar nicht», sagte Martin Ackermann, der Leiter der wissenschaftlichen Covid-Taskforce des Bundes am Freitag vor den Medien. Derzeit stecken laut Ackermann 10 infizierte Personen in der Schweiz 16 weitere an. Es brauche eine Halbierung der Kontakte, damit sich die Situation wieder entspanne.

In einem auf ihrer Website veröffentlichten Lagebulletin führen die Forscher detaillierter aus, was aus ihrer Sicht zu tun wäre. Sie schlagen zehn konkrete Massnahmen vor. «Diese Massnahmen sollen für die Gesellschaft umsetzbar sein und den Kern der Wirtschaft schützen», heisst es im Papier. Sie empfehlen, diese Einschränkungen bis im März oder April des kommenden Jahres aufrechtzuerhalten.

Diese zehn Massnahmen empfiehlt die Taskforce

1. Masken in allen Innenräumen und überfüllten Aussenbereichen wie Märkten

2. Telearbeit (Homeoffice) für alle Mitarbeitenden, für die dies möglich ist

3. Die Schliessung von Unterhaltungs- und Erholungsstätten in engen und schlecht belüfteten Innenräumen, wo die Bedingungen die Übertragung des Coronavirus zwischen Menschen in engem Kontakt erlauben

4. Beschränkung privater Zusammenkünfte, z. B. auf weniger als 10 Personen

5. Beschränkung öffentlicher Versammlungen, z. B. auf weniger als 50 Personen

6. Beschränkung der Öffnungszeiten von Restaurants und Bars, z. B. auf 21.00 Uhr

7. Einstellung von Aktivitäten mit einem hohen Risiko der Übertragung des Coronavirus, z. B. Sportarten mit direktem Kontakt, Gesang oder mit Blasinstrumenten

8. Umstellung auf ausschliessliche Online-Bildung in allen sekundären und höheren Bildungseinrichtungen, für die eine solche Bildung möglich ist

9. Erhöhung der Zahl der Coronavirus-Testzentren und der Zahl der Contact-Tracer

10. Regelmässige Tests von Arbeitnehmenden in Hochrisiko-Umgebungen

Das ist die Covid-Taskforce

Intensivstationen in zwei bis drei Wochen am Limit?

Die Zahl der bestätigten Fälle hat laut der Taskforce inzwischen ein Niveau erreicht, das «im Wesentlichen zum Zusammenbruch der Tracing-Strategie» geführt habe. Im Papier betonen die Wissenschaftler, dass jeder Tag zähle: «Werden die vorgeschlagenen Massnahmen nicht umgesetzt oder gelingt es nicht, die Ausbreitung des Coronavirus rasch einzudämmen, ist ein nationaler Lockdown nicht auszuschliessen, um das Gesundheitssystem vor einem Zusammenbruch zu schützen.»

Die Dringlichkeit der Lage untermauert die Taskforce mit einer Hochrechnung. So verdoppele sich nicht nur die Zahl der Corona-Fälle, sondern auch jene der Spitaleintritte und der Toten wöchentlich. «Bei der derzeitigen Verdopplungszeit dürfte die Belegung der Intensivpflegestation (ICU) die kritische Kapazität in weniger als 4 Wochen erreichen, wahrscheinlich innerhalb von 2 bis 3 Wochen.»

Im mittleren Szenario (orange Kurve) – es geht von einer wöchentlichen Verdoppelung der Covid-Patienten auf der Intensivstation aus – wäre die Kapazitätsgrenze laut der Hochrechnung zwischen dem 5. und 18. November erreicht.

Im mittleren Szenario (orange Kurve) – es geht von einer wöchentlichen Verdoppelung der Covid-Patienten auf der Intensivstation aus – wäre die Kapazitätsgrenze laut der Hochrechnung zwischen dem 5. und 18. November erreicht.

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