Schluss mit Geisterspielen«Am Anfang war alles ein bisschen lahm, aber es wurde besser»
Ab Donnerstag wurden die ersten Grossanlässe seit Februar über die Bühne gebracht. Die Besucher in der Postfinance-Arena in Bern waren sich einig - es war ein spezieller Abend.
- von
- Newsdesk
Deine Meinung
cba412a3-13af-41f3-b0c2-65ca9a01cc66
«Wir kommen seit den 70er-Jahren an jeden Match»
«Es dürfte schon mehr Zuschauer haben, es war doch arg leer. Aber so ists natürlich besser als nichts. Von den Schutzmassnahmen her war das tiptop, das kann den ganzen Winter so weitergehen. Wir kommen seit den 70er-Jahren an jeden Match, da kann kommen, was wolle. Eigentlich hätten im ersten Spiel schon mehr Zuschauer kommen sollen.»
«Es war gewohnheitsbedürftig»
«Es war gewohnheitsbedürftig. Es wurde weniger geklatscht, aber am Schluss begannen sie mehr zu singen. Am Anfang war alles ein bisschen lahm, aber gegen Schluss wurde es besser. Ich bin jedenfalls froh, dass ich gekommen bin.»
«Es hat sich gelohnt, zu kommen»
«Die Stimmung war gut, aber schon ein bisschen anders als sonst», sagt ein Fan, der seine Maske schon ausgezogen hat. «Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, zu kommen, es war super. Ich werde auf jeden Fall wieder kommen.»
«Wir sind bekannt für unsere Choreos»
«Die Stimmung war schon komisch. Die Fangesänge, der Lärm, den haben wir schon vermisst. Organisatorisch haben sie alles super gemacht. Es wird sich einpendeln, vielleicht gibts ja irgendwann mehr Zuschauer. Eishockey lebt von Emotion und die Schweiz ist auch für ihre laute Stimmung und die Choreos in Stadion bekannt. Ich habe niemanden gesehen, der seine Maske abgezogen hätte. Ich habe mich immer sicher gefühlt.»
Fans haben sich gesteigert
«Am Anfang war es ruhig, aber mit der Zeit sind die Fans aufgetaut.»
«Gut, hat der SCB gewonnen»
«Ich habe mich gefreut, endlich mal wieder Hockey zu schauen», sagt dieser Mann. «Ich sicher wieder kommen. Am besten fand ich, dass der SCB gewonnen hat, so kann es weitergehen.»
«Ich werde wieder gehen»
«Dafür, dass man nicht stehen konnte, war es ganz gut», sagt dieser Fan, «Man wird sich daran gewöhnen, dass es jetzt ist. Wir haben uns ja auch im Zug daran gewöhnt. Ich werde auf jeden Fall wieder gehen, ganz klar.»
«Es war merkwürdig»
«Es war merkwürdig», sagt dieser weibliche Fan, «Es war ein rechter Unterschied zu vor dem Lockdown. Man hat die Spieler sehr gut gehört. Von den Leuten her war es natürlich sehr wenig.»
Das Spiel ist aus
Dem SCB gelingt ein Saisonstart nach Mass, er siegt vor reduzierter Kulisse mit 2:0 gegen Ambri. Die Zuschauerinnen und Zuschauer verlassen das Stadion.
In der Zwischenzeit, vor dem Stadion...
Vor dem Stadion werden derweil die Parktickets kontrolliert und allfällige Bussen verteilt.
Postfinance Arena ist ausverkauft
Der Speaker in der Postfinance-Arena gibt unter Gelächter der Fans die offizielle Zuschauerzahl bekannt: 6750 SCB-Fans haben es ist Stadion geschafft, das somit ausverkauft ist. Normalerweise passen rund 17'000 Zuschauer hinein, es es damit das grösste reine Eishockey-Stadion ausserhalb von Nordamerika.
Beim HC Lugano
In der Cornèr Arena haben sich einige Fans für das Duell HC Lugano gegen ZSC Lions eingefunden.
Auch hier werden Maskenpflicht und Abstandsregeln grösstenteils eingehalten.
In das 8000-Plätze-Stadion dürfen denn aktuell auch nur 3300 Zuschauer.
Wie sieht es in den anderen Stadien aus?
Wir wagen einen Blick in die anderen Stadien.
In der Vaudoise Aréna in Lausanne, wo sich gerade der LHC und die SCL Tigers duellieren, dürfen 6000 von 9'600 Plätzen besetzt werden.
Wie ein Reporter vor Ort berichtet, halten sich die Leute in Lausanne gut an die Regeln. Es hat viel personal, das darauf achtet, dass die Regeln eingehalten werden.
Stimmung bleibt kühl
Die Stimmung in der Postfinance-Arena ist verständlicherweise etwas ruhiger, auch in hektischen Phasen. Es erinnert mehr an ein Vorbereitungs- oder ein Champions-League-Spiel. Im zweiten Drittel steigerten sich die Fans aber und sorgten für mehr Atmosphäre. Laut des 20-Minuten-Reporters vor Ort, führt die Disziplin auch dazu, dass die Fans anständiger sind. Erstmals Pfiffe fielen in der 32. Minute.
Daniel Koch
Auch Mister Corona Daniel Koch ist zu Besuch in Bern. Gegenüber Mysports sagt Koch: «Es ist gut, konnten wir wieder anfangen. Mit guten Schutzmassnahmen ist es sicher vertretbar. Das Übertragungsrisiko ist so ziemlich klein.» Der ehemalige BAG-Delegierte ist erfreut über die Besucher: «Ich bin beeindruckt, die Disziplin der Leute ist gut.»
Koch ist als Corona-Experte für den SC Bern aktiv. Für ihn ist wichtig, dass man die Saison durchstehen kann - mit möglichst wenig Ansteckungen. Koch: «Wenn wir es in der ganzen Schweiz schaffen, haben wir auch eine recht anständige Saison.»
Maskenpflicht wird eingehalten
Ein erster Augenschein im Stadion zeigt: die Zuschauerinnen und Zuschauer halten sich an die Maskenpflicht. Der Appell von Marc Lüthi vor dem Spiel hat anscheinend gewirkt. Nur wer gerade isst oder trinkt, hat die Maske vorübergehend ab. Dauer-Esser, Trinker-Schlaumeier oder andere Maskengegner sind nicht auszumachen.
Und so sieht es während des Spiels auf der Tribüne aus
Dabei sein und alles geben
«Das wichtigste, ist dabei zu sein und alles zu geben» sagt dieser Mann. «Ich hoffe, es bessert bald wieder. Sich Mühe geben und das umsetzen, was einem gesagt wird, dann kommt das gut.»
Die letzten Zuschauer trudeln ein
«Fieber messen ist sicher richtig»
«Ja, es ist komisch, dass bei uns Fieber gemessen wird, das ist sicher so», sagt dieser Fan, «Aber man gewöhnt sich ja an alles. Es ist sicher richtig, dass bei allen Fieber gemessen wird.»
Unterstützen wie immer
«Wir schauen mal, wie es wird», sagt diese Frau. «Wir werden das Team unterstützen, wie sonst auch. So gut wie es jetzt halt geht.»
f4d8f353-fe1d-4ca5-af49-02b4f2196af2
Während sich die Leute vor der Postarena versammeln, meldet sich der SCB-CEO Marc Lüthi im Stadion zu Wort. Er bittet die Zuschauer eine Stocklänge Abstand zu halten und die Maske zu tragen. Lüthi: «Wir wollen Vertrauen vom Bundesrat bestätigen und möglichst keine Ansteckungen.»
Sprachübergreifende Vorfreude
Auch diese englischsprachigen Fans sind begeistert: «Finally! Endlich zurück im Stadion.»