Zoobesucherin ärgert sich über Rechnung für Hahnenwasser

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BaselZoobesucherin ärgert sich über Rechnung für Hahnenwasser

Darf Hahnenwasser im Restaurant etwas kosten? Eine Twitter-Userin löste am Wochenende eine kontroverse Diskussion aus, nachdem sie ihren Kassenbeleg aus dem Zollirestaurant in Basel teilte.

Darum gehts

  • Im Restaurant des Basler Zoos wurde einer Besucherin auch ein Glas Hahnenwasser verrechnet.
  • Die Baslerin tat ihr Erstaunen darüber auf Twitter kund, wo eine kontroverse Debatte darüber entbrannte, ob das in Ordnung ist.
  • Der Zoo rechtfertigt den Preis mit einem Dienstleistungsaufwand.

Eine Twitter-Nutzerin erlebte am Wochenende eine böse Überraschung als sie mit Kind und Kegel im Basler Zoo war und sich dort im Restaurant einen Imbiss gönnte. 1.50 Franken musste sie für 3 dl Hahnenwasser bezahlen. Auf Twitter machte sie ihrem Ärger Luft und löste prompt eine lebhafte Diskussion aus. Die Meinungen gehen weit auseinander: «Die Schweiz ist bekannt für deftige Preise. Aber das ist einfach nur unverschämt!» Andere Nutzer zeigen jedoch Verständnis für den Gastrobetrieb: «Infrastruktur, Löhne usw. da ist das völlig nachvollziehbar.»

Der Grund für das kostenpflichtige Hahnenwasser ist laut der Zollisprecherin Tanja Dietrich die damit verbundene Dienstleistung: «Hahnenwasser muss genauso ausgegeben und das Glas abgewaschen werden, wie bei anderen Getränken». Auch Maurus Ebneter vom Wirtenverband Basel-Stadt, ist der Meinung, dass es sich auf die Länge kein Unternehmer leisten könne Produkte und Dienstleistungen gratis oder unter den eigenen Kosten abzugeben. Dies könne jedoch jeder Betrieb selbst entscheiden.

Gastro-Experte für Gratis-Wasser

So gibt es durchaus auch Betriebe, die ihren Gästen das Leitungswasser gratis anbieten. Etwa die beliebte Café-Bar «Zum Kuss» beim Bahnhof SBB. «Wir erheben hier keine Gebühr, weil es schon in der Dienstleistung drin ist», erklärte Wirt Markus Engeler gegenüber Telebasel: In seiner Beiz kriege jeder Gast soviel Hahnenwasser wie er wolle, jedoch nur solange noch etwas anderes konsumiert wird, ansonsten würden fünf Franken berechnet.

Das Argument, dass es bei der Verrechnung des Hahnenwassers mehr um die Dienstleistung als um den Preis des Wassers ginge, stellt auch der Gastronomie-Experte Leo Egloff gegenüber 20 Minuten in Frage. Seiner Meinung nach, ist ein Glas Wasser eine elementare Dienstleistung, die jeder Gast gratis erwarten dürfe.

Vorreiterkanton Tessin

Im Kanton Tessin gilt das schon jetzt. Das Kantonale Gastronomiegesetz schreibt dort Wirten vor, zu jeder Hauptmahlzeit gratis Leitungswasser anzubieten. Die Bedingung hierbei ist jedoch, dass der Gast eine Mahlzeit konsumiert. Damit sympathisiert auch Egloff: «Der Gast muss schon etwas kaufen, sonst ist das Wasser auch nicht gratis.»

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