Ansturm auf Seen und Flüsse – Luzern und Zürich räumen Parkanlagen

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Schönes Wetter an AuffahrtAnsturm auf Seen und Flüsse – Luzern und Zürich räumen Parkanlagen

Das schöne Wetter am Auffahrtswochenende lockte viele in diverse Naherholungs- und Berggebiete. Nicht überall konnten die Corona-Schutzmassnahmen eingehalten werden.

Zum Beginn des verlängerten Auffahrtswochenendes ist der Stau am Gotthard ausgeblieben. Dafür gab es in mehreren Naherholungs- und Berggebieten der Deutschschweiz verstopfte und gesperrte Strassen. Auch an den Grenzübergängen war Geduld gefragt.

Die sommerlichen Temperaturen von vielerorts über 25 Grad lockten am Auffahrtstag viele Menschen aufs Land und in die Berge. Bereits in der Nacht auf Donnerstag war vor allem in den Städten einiges los. So musste etwa die Luzerner Polizei verschiedene Parkanlagen räumen, weil Dutzende von Personen die Abstandsregeln nicht einhielten und Lärm machten.

Landiwiese und Park beim GZ Wipkingen in Zürich geräumt

Am Auffahrtstag selber waren diverse Parkplätze bei Ausflugszielen im Kanton Luzern bereits am Vormittag belegt. In der Luzerner Altstadt und an den Quais waren viele Menschen unterwegs, hielten sich jedoch an die Schutzmassnahmen. Auch den Restaurationsbetrieben wand die Polizei ein Kränzchen.

Die Stadtpolizei Zürich musste am Donnerstagnachmittag verschiedene öffentliche Parks temporär räumen, weil die Covid-19-Massnahmen nicht mehr eingehalten werden konnten. Dies betraf namentlich das Gemeinschaftszentrum Wipkingen, die Saffa-Insel und die Landiwiese, wie ein Sprecher der Stadtpolizei Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. Die Räumungen hätten um 15.30 Uhr mit Durchsagen begonnen, das Gelände zu verlassen.

«Intensive» Gespräche mit Parkbesucher

Sehr viele Menschen hätten sich gut an die Anordnungen gehalten und die Parks nach und nach verlassen. Mit einigen wenigen hätten die Polizeibeamten «etwas intensiver» reden müssen, so der Sprecher. Die Räumungen seien aufgrund von «unüberschaubaren Menschenmengen» erfolgt.

Auf Videoportalen wie blick.ch waren Bilder vom von Wanderern überfüllten Mythen im Kanton Schwyz zu sehen. Auch der Wanderweg zum Oeschinensee im Berner Oberland glich zeitweise einer Ameisenstrasse.

Viel Sportverkehr zwischen Uri und Glarus

Im Kanton Glarus machte die Polizei die Zufahrt zum Klöntalersee dicht, weil schon am Mittag alle Parkplätze in der Ausflugsregion besetzt waren. Auch vom Urnerboden zwischen Uri und Glarus wurde übermässig viel Sportverkehr gemeldet. Gesperrt wurde ebenso die Kantonsstrasse Näfels-Obersee.

Verstopfte Strassen und eine Blechlawine gab es auch am Brünig. Dort bildete sich auf der Anfahrt im Kanton Obwalden zwischen Sarnen und Lungern um die Mittagszeit ein Stau. Auf der A8 zwischen Spiez und Interlaken stockte der Verkehr am Nachmittag auf mehreren Abschnitten.

Staus auf Thunerseestrasse und am Bielersee

Auch auf der rechten Thunerseestrasse ab Hilterfingen Richtung Thun stockte der Verkehr gegen Abend. Staus gab es gegen Abend auch am Bielersee zwischen Tüscherz und Biel BE und am Jaunpass Richtung Bulle FR.

Staus im Kanton Schwyz

Im Kanton Schwyz war die Kantonsstrasse zwischen Siebnen und Innerthal und zwischen Vorderthal und Innerthal wegen Verkehrsüberlastung in beiden Richtungen vorübergehend gesperrt. Vor dem Mositunnel in Brunnen bildete sich am Donnerstagvormittag ein Rückstau auf der Autobahn A4, der sich phasenweise bis kurz vor Goldau ausweitete, wie die Kantonspolizei mitteilte.

Mehrere Parkplätze an Ausflugszielen wie der Seebodenalp, der Sattelegg oder um den Wägitalersee waren gegen Mittag bereits vollständig besetzt. In Einzelfällen musste die Polizei Parkbussen verteilen.

Run auf den Alpstein

Auch das Appenzellerland wurde von Ausflüglern überrannt. Weil im Alpsteingebiet alle Parkplätze besetzt waren, meldete Viasuisse Verkehrsüberlastungen zwischen Weissbad und Wasserauen respektive zwischen Weissbad und Brülisau.

Das gleiche Schicksal ereilte die Ausflügler an der Furka: an der Verladestation in Realp betrug die Wartezeit am Donnerstagnachmittag zwei Stunden. Am Lötschberg in Goppenstein VS waren es am Abend nach 17 Uhr rund 30 Minuten.

Auch an vielen Grenzübergängen war zeitweise Geduld gefragt. In Bardonnex GE, Rheinfelden AG, Chiasso-Brogeda TI, Basel-Weil, Basel-St. Louis, Tägermoos TG, Gondo VS, Widnau SG, Boncourt JU und Thayngen SH wurden Verkehrsbehinderung in beiden Richtungen gemeldet.

Sommertag mit über 29 Grad im Wallis

Am Auffahrtsdonnerstag herrschte praktisch in der ganzen Schweiz schönes Sommerwetter mit Höchsttemperaturen von 25 bis 29 Grad. Die höchste Temperatur meldeten laut Online-Grafik des Wetterdienstes Meteoschweiz um 17 Uhr Sitten VS mit 29,2 Grad und Visp VS mit 28,5 Grad. In Yverdon VD stieg das Quecksilber auf 26,8 Grad, in Grenchen SO auf 26,6 Grad, in Binningen bei Basel auf 26,3 Grad.

Zudem waren am 11. Mai weitere Lockerungen der Massnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie in Kraft getreten. So dürfen seit gut einer Woche unter anderem Gastrobetriebe wieder öffnen. Seitdem erlebten laut dem Verkehrsdienst Viasuisse Ausflüge innerhalb der Schweiz einen Aufschwung.

Seit dem 11. Mai können Schwimmbäder geöffnet sein. Jedoch ist nur Schwimmen erlaubt. In Aarberg BE dürfen sich maximal 10 Personen auf zwei Bahnen verteilt aufhalten. Das Aufhalten auf der Liegewiese ist nicht erlaubt und das Planschbecken für Kinder abgesperrt. Am Auffahrtsdonnerstag hätte die Badi Aarberg zu normalen Zeiten mit bis zu 2000 Besuchern einen ersten Rekord vermelden können. Wegen den Einschränkungen wurden nur gegen die 70 Schwimmerinnen und Schwimmer gezählt.

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