17 Corona-Tote in spanischem Altersheim

Aktualisiert

Ermittlungen aufgenommen17 Corona-Tote in spanischem Altersheim

Das Coronavirus breitet sich rasant aus. Weltweit herrscht der Ausnahmezustand. Alle News im Ticker.

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Spital-Schiff an US-Westküste

Die US-Regierung setzt Spital-Schiffe in den besonders stark betroffenen Regionen ein. Präsident Donald Trump kündigt an, dass je ein solches Schiff nach New York und an die Westküste verlegt werden soll.

Der US-Präsident hielt am Mittwochnachmittag eine Pressekonferenz, nachdem bekannt wurde, dass sich das Coronavirus inzwischen in allen 50 Bundesstaaten sowie dem Hauptstadt-Distrikt Washington D.C. ausgebreitet hat. Die Zahl der bekannten Infektionen hat sich auf 7087 erhöht. Die Zahl der Todesfälle stieg auf 97.

Spanien

Der Tod von mindestens 17 mit dem neuen Coronavirus infizierten Heim-Senioren ruft in Spanien die Justiz auf den Plan. Auf Antrag einer Patientenschutzorganisation leitete die Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Madrid Ermittlungen über die Zustände in der Residenz ein.

Die Organisation «El Defensor del Paciente» wirft dem Heim Monte Hermoso im Westen der spanischen Hauptstadt demnach unter anderem «mangelhafte Sicherheits- und Hygienemassnahmen» sowie «Personal- und Mittelmangel» vor.

Neben den 17 Todesopfern wurden nach Angaben der Madrider Stadtverwaltung im Heim mindestens 75 weitere Menschen – Insassen und Mitarbeiter – mit dem Covid-19-Erreger Sars-CoV-2 infiziert. Ein Sprecher der Pflegeeinrichtung sagte am Mittwoch der Zeitung «El País» allerdings, es gebe bereits mindestens 19 Tote.

Den Berichten zufolge waren die Infizierten bis Dienstag tagelang nicht in Spitäler gebracht worden. Die meisten seien im Heim gestorben und hätten zuvor mutmasslich sehr viele Mitbewohner und Pflegekräfte angesteckt.

25'000'000 mehr Arbeitslose

Durch die beispiellosen Folgen der Coronavirus-Pandemie könnte die Zahl der Arbeitslosen weltweit in diesem Jahr um fast 25 Millionen steigen. Das ging am Mittwoch aus einer Analyse der Weltarbeitsorganisation (ILO) hervor. Nur wenn die Länder weltweit gemeinsam Lösungen finden, um die Weltwirtschaft zu stützen, könne es glimpflicher ausgehen, teilte die UN-Organisation in Genf mit.

Dazu gehörten der Schutz für Arbeiter und Angestellte an ihren Arbeitsplätzen und Massnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft und der Arbeitsplätze. Im besten Falle liesse sich die Zahl auf 5,3 Millionen zusätzliche Arbeitslose begrenzen. 2019 lag die Zahl der Arbeitslosen weltweit nach ILO-Schätzungen bei 188 Millionen. Während der Finanzkrise 2008/2009 sei die Zahl um 22 Millionen gestiegen.

«Dies ist nicht mehr nur eine globale Gesundheitskrise, sondern auch eine Arbeitsmarkt- und Wirtschaftskrise, die weitreichende Folgen für die Menschen haben wird», sagte ILO-Generaldirektor Guy Ryder. Betroffen seien die ohnehin Benachteiligten: Frauen und Migranten, Menschen im Niedriglohnsektor, junge Leute und ältere Arbeitnehmer.

Die ILO schätzt die Einkommensverluste durch die Coronavirus-Pandemie auf zwischen 860 Milliarden und 3,4 Billionen US-Dollar (bis zu 3,1 Bio Euro) bis Ende 2020. Damit ginge auch die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen zurück, was wiederum Unternehmen zu spüren bekämen.

Die ILO rief Arbeitgeber und Regierungen auf, alles daranzusetzen, dass Menschen ihre Arbeitsplätze behalten können oder im Fall von Jobverlusten sozial gestützt werden. Sie befürwortet unter anderem Kurzarbeitsprogramme und Steuerhilfen.

Erstmals mehr Tote in Europa als in Asien

In Europa sind inzwischen mehr Menschen an dem neuartigen Coronavirus gestorben als in Asien. Wie aus einer Auswertung offizieller Zahlen durch die Nachrichtenagentur AFP hervorgeht, starben bis Mittwochvormittag in Europa mindestens 3422 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19, in Asien waren es 3384.Die meisten Todesfälle innerhalb Europas wurden aus Italien gemeldet. Dort starben bislang 2503 Menschen.

Insgesamt stieg die Zahl der Todesfälle weltweit am Mittwoch auf über 8000. Wie aus der AFP-Auswertung hervorgeht, starben weltweit 8092 Menschen an dem Virus. Allein in den vergangenen 24 Stunden starben in Europa 684 Menschen.

ESC abgesagt

Der Eurovision Song Contest (ESC) ist wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden. Das ESC-Finale, das am 16. Mai in Rotterdam stattfinden sollte, müsse abgesagt werden, teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. Die Niederlande sind Gastgeber, weil im vergangenen Jahr der niederländische Sänger Duncan Laurence gewonnen hatte. Für die Schweiz sollte der Freiburger Gjon's Tears am zweiten Halbfinaltag mit «Répondez-moi» antreten.

27-Jährige gestorben

In Oberösterreich ist eine 27-jährige Frau, die mit dem Coronavirus infiziert war, gestorben. Sie soll unter schweren Vorerkrankungen gelitten haben und sei bereits länger im Kepler Universitätsklinikum in Behandlung gewesen.

2500 neue Fälle in Spanien

In Spanien wurden binnen eines Tages mehr als 2500 neue Infektionen registriert, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Mittwoch mitteilte. Die Zahl aller Infektionsfälle lag demnach bei 13'716 und ist damit um 2538 höher als noch am Dienstag. 598 Menschen starben in Spanien bereits an der Lungenkrankheit Covid-19, die durch das neuartige Coronavirus ausgelöst wird. Spanien ist weltweit eines der am stärksten betroffenen Länder. Nach China, Italien und dem Iran steht es bei der Zahl der Infektionen an vierter Stelle.

Niederlande setzen auf Massenansteckungen

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte will das Coronavirus mit einer gezielten Ansteckung bekämpfen. Würden sich Menschen, die nicht zur Risikogruppe gehören kontrolliert infizieren, sei das eine Massnahme um das Gesundheitssystem auf längere Zeit nicht zu überlasten, sagt Rutte. So möchte er eine sogenannte Herdenimmunität aufbauen. Auch Boris Johnson Grossbritanniens Premierminister setzte anfangs auf diese Taktik. Doch nach nach grosser Kritik aus dem Gesundheitswesen änderte er seine Meinung.

Für sein Vorgehen erntet auch Rutte nun massiven Widerspruch von Wissenschaftlern, die sich in niederländischen Medien zu Wort melden. «Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage, um von Gruppenimmunität zu sprechen», so ein Virologe.

Hongkong fürchtet 2. Welle

Weniger als 170 Corona-Infektionen bei etwa 7 Millionen Einwohnern hat Hongkong bis jetzt verzeichnet. Die Metropole hatte es im Gegensatz zu anderen Ländern geschafft, das Virus so schnell wie möglich einzudämmen. Doch nun befürchtet Hongkong, dass eine zweite Corona-Welle die Metropole erreichen könnte. Wie CNN berichtet, habe man Angst, dass das Virus durch Reisende aus dem Ausland importiert werden könnte. Die Regierung gab deshalb am Dienstag bekannt, dass alle Einreisenden 14 Tage zuhause in Quarantäne müssen.

Zudem empfiehlt die Regierung, alle nicht notwendigen Reisen ins Ausland weiterhin zu unterlassen.

(Bild: Keystone)

Eine Neuinfektion in Wuhan

China hat den zweiten Tag in Folge nur noch eine einzige Neuerkrankungen mit dem Coronavirus in der Millionenmetropole Wuhan gemeldet. Dort hatte die weltweite Pandemie ihren Anfang genommen.

Wie aus am Mittwoch veröffentlichten Zahlen der Pekinger Gesundheitskommission hervorging, gab es ansonsten landesweit zudem noch zwölf so genannte «importierte Fälle», also Erkrankungen, die bei Personen auf der Einreise nach China nachgewiesen wurden.

Bei diesen Rückkehrern handelt es sich zu einem grossen Teil nicht um Ausländer, sondern um Chinesen, die unter anderem wieder in ihre Heimat kommen, weil sie annehmen, dass dort das Schlimmste nun überstanden ist. Insgesamt seien bisher 155 importierte Fälle festgestellt worden, wie die Kommission weiter mitteilte.

Hunderte geflüchtete Häftlinge gefasst

Nach den Gefängnisausbrüchen in Brasilien haben die Sicherheitskräfte hunderte geflüchtete Häftlinge wieder gefasst. Mindestens 586 der entkommenen Häftlinge seien aufgegriffen worden, teilte die Gefängnisverwaltung des Bundesstaats São Paulo am Dienstag mit.

Rund 800 Häftlinge befinden sich allerdings noch auf der Flucht. In drei Haftanstalten des Bundesstaats mit halboffenem Vollzug waren am Montagabend zahlreiche Aufstände ausgebrochen, nachdem die Behörden wegen des Coronavirus das Recht auf Freigang ausgesetzt hatten. Im Zuge der Meutereien flüchteten mindestens 1375 Häftlinge.

Die Regierung des Bundesstaats São Paulo hatte den Freigang mit der Begründung ausgesetzt, dass die Gefangenen bei ihrer Rückkehr in die Haftanstalten das Coronavirus einschleppen könnten. Gefangene im halboffenen Vollzug dürfen normalerweise tagsüber das Gefängnis verlassen, etwa um zur Arbeit oder zur Schule zu gehen.

Boeing braucht Geld

Der angeschlagene US-Luftfahrtriese Boeing hat in der Coronavirus-Krise eine 13,8 Milliarden Dollar schwere Kreditlinie vollständig ausgeschöpft. Dies gab der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC bekannt.

Gleichzeitig bestätigte das Unternehmen damit Medienberichte. Angesichts enormer Belastungen der Luftfahrtbranche durch die Ausbreitung des Coronavirus, die den Flugverkehr stark eingeschränkt hat, bemüht sich Boeing zudem intensiv um Staatshilfen. Diese würden der gesamten Industrie zugute kommen, da ein grosser Teil davon für Zahlungen an Zulieferer eingesetzt würde, erklärte Boeing weiter.

Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf eingeweihte Kreise, dass der Airbus-Rivale versucht, bei der US-Regierung mehr als 20 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern für sich selbst und Unternehmen aus seiner Produktionskette zu bekommen. US-Präsident Donald Trump habe bereits Unterstützung versprochen und gesagt: «Wir müssen Boeing schützen, wir müssen Boeing helfen».

Ursula von der Leyen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat einem Medienbericht zufolge eingeräumt, dass das Corona-Virus von der Politik unterschätzt worden ist. «Ich glaube, wir alle, die wir nicht die Experten sind, haben am Anfang das Coronavirus unterschätzt. Aber inzwischen zeigt sich auch, das ist ein Virus, das uns noch lange beschäftigen wird. All diese Massnahmen, die sich für unsere Ohren noch vor vierzehn Tagen oder drei Wochen drastisch, drakonisch angehört haben – wir haben verstanden, dass das jetzt sein muss. Das ist sehr schwer, aber ich glaube, die Bevölkerung macht da gut mit», so Von der Leyen in einer online Sendung der Zeitung «Bild».

Sie verteidigte die EU-Einreisestopps bei mit den Worten: «Es zeigt das Ausmass der Krise. Wir wissen, dass im Augenblick das Zentrum der Krise in Europa liegt.» Von der Leyen deutete in der Sendung «Bild live» an, dass es Ausgangssperren in weiteren europäischen Ländern geben werde: «Es ist Entscheidung der Mitgliedsstaaten. Das ist wichtig, das auch zu respektieren. Wir sind ganz eng miteinander abgestimmt, die meisten gehen im gleichen Rhythmus vor, mit Abstand von ein bis drei Tagen. Das ist nicht etwas, was man von oben einfach europäisch verordnet, sondern das muss in den Mitgliedsländern mit grosser, breiter Zustimmung auch gemeinsam getragen werden.»

(Video: Youtube/Bild)

Toter in der Türkei

Die Türkei hat den ersten Toten durch die neuartige Lungenkrankheit Covid-19 gemeldet. Zugleich habe sich die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten auf 98 mehr als verdoppelt, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Dienstag mit.

Bei dem Toten handele es sich um einen 89-Jährigen, der sich bei jemandem angesteckt habe, der mit China in Kontakt gestanden habe. In der Türkei ist ebenso wie in vielen anderen Ländern das öffentliche Leben wegen der Coronavirus-Krise bereits stark eingeschränkt worden.

Das Wasser in Venedig ist wieder klar

Das öffentliche Leben ruht in Italien wegen der Coronavirus-Epidemie seit Wochen. Fast alle Läden mit Ausnahme jener zur Versorgung sind zu, Bars und Restaurants ebenfalls. Auch die Anzahl Touristen ist stark zurückgegangen, die Strassen in Florenz, Rom oder Venedig sind leer.

In der Lagunenstadt hat die Corona-Krise nun - trotz allem - eine positive Auswirkung: Anwohner zeigen auf der Facebook-Seite Venezia Pulita («Sauberes Venedig») Fotos der sauberen Kanälen. Auf den Bildern sind Fische auf dem Grund zu erkennen, das Wasser ist kristallklar. Wie das Portal «Vai Elettrico» schreibt, erhole sich dieser Tage die Natur vom Massentourismus und der Umweltverschmutzung.

Es seien wieder viel mehr Vögel zu sehen, schreibt ein Anwohner auf Facebook. «Erstaunlich», freut sich ein anderer. Dass diese Situation für immer so bleiben wird, daran glaubt niemand. «Wenn diese Krise mal vorbei ist, und wir das klare Wasser und die Fische nicht mehr haben, werden wir diese Stille vermissen», meint ein weiterer User.

Einreiseverbot

Die EU einen sofortigen Einreisestopp für Nicht-EU-Bürger beschlossen. Die Massnahme soll 30 Tage andauern. Die Schweiz sei vom Einreisestopp nicht betroffen, dies gilt auch für Grossbritannien.

Italien

Die Zahl der Toten und Infizierten durch die Coronavirus-Pandemie steigt in Italien weiter an - allerdings minimal langsamer. Bis Dienstag starben 2503 Menschen, wie der Zivilschutz in Rom mitteilte. Das sind 345 Tote mehr als am Vortag. Am Montag war die Zahl der Toten im Vergleich zum Vortag noch um 349 gestiegen.

Die Zahl der Infizierten stieg von rund 28'000 auf 31'506 an. Das sind rund 12,6 Prozent in einem Tag. Vergangene Woche war die Zahl der Infizierten pro Tag noch zwischen 17 und 21 Prozent angestiegen. Experten betonten, es sei noch zu früh, einen Trend daraus abzulesen.

Italien ist in Europa das am härtesten von der Ausbreitung der neuen Lungenkrankheit getroffene Land. Seit einer Woche ist eine landesweite Ausgangssperre in Kraft. Laut Experten ist der Höhepunkt der Ansteckungen noch nicht erreicht.

CDU-Politiker infiziert

Der deutsche Politiker Friedrich Merz, einer von drei aussichtsreichen Kandidaten für den Vorsitz der CDU, hat sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. «Ein am Sonntag bei mir durchgeführter Corona-Test ist positiv. Ich werde bis Ende nächster Woche zuhause unter Quarantäne stehen», sagte Merz am Dienstag der Nachrichtenagentur DPA in Berlin.

Der 64-Jährige ergänzte: «Zum Glück habe ich nur leichte bis mittlere Symptome. Alle Termine sind abgesagt. Ich folge strikt den Anweisungen des Gesundheitsamtes.»

Merz gilt als einer von drei aussichtsreichen Kandidaten für die Nachfolge der scheidenden CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer und damit auch als möglicher nächster Kanzlerkandidat.

Anstieg in Grossbritannien

Im Vereinigten Königreich ist die Zahl der Infizierten auf 1950 von 1543 am Montag gestiegen, wie der TV-Sender Sky meldet. Dies entspricht einer Steigerung von 26 Prozent innert 24 Stunden. 14 weitere Menschen sind nach einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben. Die Gesamtzahl der Toten auf der Insel liegt damit bei 67, wie die Behörden mitteilen.

75 Tote in den USA

Die Zahl der Toten durch die Coronavirus-Epidemie steigt in den USA um sieben auf 75. 4275 Menschen hätten sich bestätigt mit dem Virus infiziert, teilt die Seuchenschutzbehörde CDC mit. Das sind 739 Fälle mehr als im vorigen Bericht, in dem von 3536 Infektionen die Rede war.

Flixbus

Die weitreichenden Einschränkungen im sozialen Leben betreffen auch den Fernreiseverkehr mit Bussen. Der Anbieter Flixbus zieht jetzt Konsequenzen und stellt seine Verbindungen ein.

Der Fernbusanbieter Flixbus stellt den Betrieb bis auf weiteres wegen der Coronavirus-Krise ab Mitternacht ein. Flixbus werde alle nationalen sowie grenzüberschreitenden Verbindungen von und nach Deutschland ab 17. März 2020, 24 Uhr, aussetzen, teilte das Unternehmen am Dienstag in München mit. Betroffen sind somit auch die Verbindungen in die Schweiz.

Das Unternehmen verwies auf die vom deutschen Bund und den Bundesländern beschlossenen «Leitlinien zur weiteren Beschränkung von sozialen Kontakten im öffentlichen Bereich in Deutschland». Diese beträfen auch den Busreiseverkehr.

«Flixbus folgt den Anweisungen der Bundesregierung selbstverständlich.» Betroffene Fahrgäste würden informiert und erhielten einen Gutschein über den gesamten Ticketpreis ohne Stornierungsgebühr an die bei der Buchung angegebene Email Adresse.

Reisewarnung

Medienberichten zufolge spricht Deutschland eine weltweite Reisewarnung aus. Die Bundesregierung warnt vor touristischen Reisen und verschärft damit ihre bisherige Linie. Denn bis jetzt hatte das Auswärtige Amt nur von nicht notwendigen Reisen ins Ausland abgeraten.

Wuhan stellt Rückkehrer unter Quarantäne

Die chinesische Stadt Wuhan, in der der Ausbruch des Coronavirus Ende Dezember begann, stellt alle Rückkehrer aus Übersee ab Dienstag für 14 Tage zentral unter Quarantäne. Für die Kosten müsse die einreisende Person selbst aufkommen, teilt die städtische Kommission zur Seuchenkontrolle auf ihrer Internetseite mit.

Massenflucht aus Gefängnissen

Häftlinge im brasilianischen Bundesstaat São Paulo haben rebelliert und sind am Montagabend aus verschiedenen Gefängnissen geflohen. Dies geschah, weil den Gefangenen im halboffenen Vollzug wegen des Coronavirus der vorübergehende Freigang untersagt worden war.

Das teilte die Regierung des Bundesstaates in einer Erklärung auf Twitter mit. Das Argument war, dass die mehr als 34'000 Betroffenen bei ihrer Rückkehr mögliche Überträger des Coronavirus für die weiteren Insassen gewesen wären.

«Eine gefährdete Bevölkerungsgruppe, was zu Gesundheitsrisiken für Beamte und Verwalter führen kann», wie es in der Erklärung hiess. Der Freigang sollte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Darauf reagierten die Häftlinge in Mongaguá, Tremembé, Porto Feliz und Mirandópolis mit den Aufständen.

Medien berichteten von einer Massenflucht mit insgesamt mehr als 1300 Gefangenen. Ein Video in den sozialen Medien etwa zeigte, wie eine Menge Häftlinge in Mongaguá an der Küste São Paulos durch die Strasse rannte.

Asiatische Börsen

Asiatische Aktien rutschen am Dienstag nach einem turbulenten Auf und Ab ins Minus und folgen damit der Tendenz der Wall Street. An der US-Börse ist der Dow-Jones-Index zum Wochenstart so stark abgestürzt wie seit 1987 an einem Tag nicht mehr. Die Schlagzeilen über den Coronavirus-Ausbruch und seine globalen wirtschaftlichen Auswirkungen peitschten kurzzeitig die Stimmung der Anleger an.

«Der Schritt bei den US-Stock Futures hat dazu geführt, dass einige angeschlagene Aktien gekauft und den Dollar/Yen angehoben haben», sagte Junichi Ishikawa, Senior Stratege bei IG Securities in Tokio. «Der Fokus verlagert sich auf die fiskalische Reaktion auf das Virus. Wir sind in einem Muster gefangen, in dem die Märkte wieder Tritt fassen und dann wieder fallen.»

Die US-Notenbank (Fed) hatte die Anleger am Sonntag mit einer weiteren Zinssenkung verblüfft und andere Zentralbanken veranlasst, die Politik in der grössten koordinierten Reaktion seit der globalen Finanzkrise vor mehr als einem Jahrzehnt zu lockern. Die Anleger sind jedoch besorgt, dass die Zentralbanken ihre gesamte Munition ausgegeben haben könnten und dass drakonischere Beschränkungen der persönlichen Bewegung notwendig seien, um den weltweiten Ausbruch des Coronavirus einzudämmen.

Die Börse in Tokio hat sich am Dienstag zunächst stärker gezeigt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,7 Prozent höher bei 17.114 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 2,2 Prozent und lag bei 1263 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag unverändert. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen trat auf der Stelle. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans fiel um 6,1 Prozent. Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,6 Prozent auf 106,46 Yen und stagnierte bei 6,9935 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,9482 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1181 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 1,0602 Franken an. Das Pfund Sterling stagnierte bei 1,2262 Dollar.

Philippinen schliessen die Börse

Die philippinische Börse schliesst ab Dienstag auf unbestimmte Zeit. Zudem ist der Devisen- und Anleihehandel ausgesetzt. Die Behörden führen für die erste weltweite Marktschliessung die Risiken für die Sicherheit der Händler an.

Bisher hatten einige Börsen nur das Handelsparkett gesperrt oder den Handel nach drastischen Kurseinbrüchen unterbrochen. Obwohl die Schliessung der Börse aus gesundheitlichen Gründen geschieht, erhöht dies die Sorge der Anleger und Analysten, dass andere Börsen folgen könnten.

«Angesichts der beispiellosen Geschwindigkeit des Einbruchs der Aktienkurse wurde vorgeschlagen, dass die Börsen bald geschlossen werden könnten, wenn sich das Blatt nicht wendet», erklärt das Analystenhaus Capital Economics am Dienstag.

Boeing ersucht Finanzspritze

Der US-Flugzeughersteller Boeing führt Gespräche mit hochrangigen Vertretern des Weissen Hauses und Kongressführern über kurzfristige Finanzhilfen für sich selbst und den gesamten Luftfahrtsektor. Schneller Zugang zu öffentlicher und privater Liquidität sei eine der «wichtigsten Möglichkeiten» für Fluggesellschaften, Flughäfen, Lieferanten und Hersteller, sich zu erholen, so Boeing.

«Wir wissen zu schätzen, wie die Regierung und der Kongress in dieser schwierigen Zeit mit allen Betroffenen der Luftfahrtindustrie zusammenarbeiten», heisst es weiter. Die gesamte US-Luft- und Raumfahrtindustrie, die «mehr als 2,5 Millionen Arbeitsplätze und 17'000 Zulieferer unterstützt – steht vor einer dringenden Herausforderung, die sich aus der Coronavirus-Pandemie ergibt.» Man werde «Schritte unternehmen, um den Druck auf unser Geschäft zu bewältigen. Wir nutzen alle unsere Ressourcen, um unsere Aktivitäten aufrecht zu erhalten.»

US-Fluggesellschaften und Frachtfluggesellschaften haben erklärt, dass sie mindestens 58 Milliarden Dollar an Krediten und Zuschüssen sowie zusätzliche Steuervergünstigungen anstreben, Flughäfen haben bislang 10 Milliarden Dollar beantragt. Boeing lehnte eine Auskunft über die Höhe der angeforderten Unterstützung ab. Der Airbus-Rivale kämpft bereits nach zwei tödlichen Unfällen um die Zustimmung der Aufsichtsbehörden für die Rückkehr seiner 737 MAX in den Flugbetrieb.

Venezuela unter Quarantäne

Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro hat am Montag eine landesweite Quarantäne angekündigt. «Es ist notwendig, es ist unverzichtbar, es ist die Antwort», sagte Maduro in einer Ansprache im Staatsfernsehen.

«Die Rohöl-Krise, die Krise, fängt gerade erst an.» Das Land hatte am Montag eine Quarantäne in einer Handvoll von Bundesstaaten begonnen, die Maduro zufolge erfolgreich gewesen war. Aber viele in der wirtschaftskrisengeplagten Nation gingen trotzdem zur Arbeit, da sie es sich nicht leisten konnten, nicht zu arbeiten.

Ohio verschiebt Vorwahlen

Der US-Bundesstaat Ohio verschiebt die für den heutigen Dienstag anstehenden Wahlen zur US-Präsidentschaftskandidatur. Der Entscheid sei unter Berufung auf einen Gesundheitsnotstand, der durch die Bedrohung durch das Coronavirus verursacht wurde, gefallen.

Dies teilte Gouverneur Mike DeWine in der Nacht auf Dienstag auf Twitter mit. Zuvor hatte sich ein Gericht für die Durchführungen der Vorwahlen in dem Gliedstaat ausgesprochen. Ein neuer Termin für die Abstimmung steht noch nicht fest.

Griechenland

Griechenland hat im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie eine obligatorische 14-tägige Quarantäne für alle ins Land einreisenden Menschen angeordnet. Wer sich nach der Einreise nicht in Isolation halte, müsse mit einer Geldstrafe rechnen.

Dies sagte Regierungssprecherin Aristotelia Peloni am Montagabend in Athen. Die Quarantäne-Auflage gelte für alle Einreisenden unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft. Was sie für den Umgang mit neu ins Land gelangenden Flüchtlingen bedeutet, blieb zunächst allerdings unklar.

Österreich fliegt Hunderte aus Marrakesch aus

Am Montagabend hat eine weitere Rückholaktion für rund 300 Personen begonnen. Wie ein Sprecher des österreichischen Aussenministeriums der Nachrichtenagentur APA mitteilte, wird die zum Grossteil aus Österreichern und einigen EU-Bürgern bestehende Personengruppe mit einem Sonderflieger am Dienstagmorgen in Wien landen.

Zudem werde am Mittwoch eine weitere Austrian-Airlines-Maschine des Aussenministeriums aus Marrakesch nach Wien fliegen, hiess es.

Das Aussenministerium, das am vergangenen Freitag weltweit Sicherheitsstufe vier ausgerufen hatte, stand mit Fluglinien, Reiseveranstaltern, dem Flughafen Wien-Schwechat, der Wirtschaftskammer und dem Verein für Konsumenteninformation in ständigem Austausch. Am Freitag hatte bereits eine erste Rückholaktion für rund 150 Touristen aus Italien stattgefunden, die von einer Austrian-Airlines-Maschine aus Rom und Venedig zurück in die österreichische Heimat gebracht worden waren.

G7 unterstützen Olympische Spiele

Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat bekanntgegeben, dass sich die Gruppe der sieben Staats- und Regierungschefs G7 bereiterklärt habe, «umfassende» Olympischen Spiele zu unterstützen. Offenbar gehen die Meinungen dabei allerdings auseinander.

«Wir tun alles in unserer Macht stehende, um uns für die Spiele vorzubereiten, und wir wollen ein komplettes Ereignis als Beweis dafür liefern, dass die Menschheit das neue Coronavirus besiegen kann», so Abe weiter. Die Staats- und Regierungschefs bekundeten ihre Unterstützung dafür, sagte Abe zu Reportern gegen Mitternacht in Tokio, nachdem sich die Staats- und Regierungschefs der G7 per Videokonferenz abgestimmt hatten.

Auf die konkrete Frage, ob ein G7-Vertreter eine Verschiebung der Spiele angesichts der Coronavirus-Pandemie vorgebracht habe, wich Abe allerdings aus. US-Präsident Donald Trump sei der Auffassung, dass das Schlimmste bis Juli oder August vorbei sein könnte, hiess es.

Sportwettkämpfe sind in Europa zum Erliegen gekommen und behindern die Vorbereitung der Athleten auf die Olympischen Spiele. Der Chef des französischen Olympischen Komitees hatte beispielsweise gesagt, die Pandemie müsse ihren Höhepunkt erreicht haben und bis Ende Mai rückläufig sein, damit die Olympischen Spiele planmässig stattfinden könnten. Die Olympischen Spiele sind vom 24. Juli bis zum 9. August in Tokio geplant.

Idris Elba und Kristofer Hivju

Der britische Schauspieler Idris Elba hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der Test fiel positiv aus. Er fühle sich gut, er habe keine Symptome, sagt er in einem Video auf Twitter. Er habe sich von einem Bekannten angesteckt, der ebenfalls positiv getestet wurde. Elba ruft zu Social Distancing auf.

Der «Games of Thornes»-Star Kristofer Hivju wurde ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet, wie er auf Instagram bekannt gibt. Der 41-jährige norwegische Schauspieler postet ein Foto von sich und seiner Frau. Er fühle sich gut, er habe nur «schwache Symptome». Hivju ist bekannt durch seine Rolle in GoT als Tormund Giantsbane.

China

In China werden für Montag 21 neue Infektionen gemeldet. Am Sonntag waren es 16 Fälle. Damit steigt die Zahl der Erkrankungen auf 80'881. Die Zahl der Todesopfer durch den Ausbruch in China liegt zum Ende des Montags nach offiziellen Angaben bei 3226, 13 mehr als am Vortag. Auf die zentrale Provinz Hubei entfallen dabei 12 Todesfälle, 11 allein auf die Provinzhauptstadt Wuhan.

McDonald's und Starbucks

In den USA stellen McDonald's und Starbucks ihre Filialen auf Take-away und Lieferdienste um, die Gastronomiebereiche sind geschlossen. Die weltgrösste Burger-Kette erklärt, sie werde auch Selbstbedienungs-Getränkebars und -Kioske sowie die Kinderbereiche und Spielplätze in den firmeneigenen Restaurants schliessen. Die Richtlinien würden auch von seinen Franchisenehmern unterstützt, auf die 95 Prozent der gesamten Restaurants entfielen, erklärt der Burger-Riese.

Starbucks würde neben der Umstellung auf «To Go»-Filialen Geschäfte auch in Gegenden mit einer hohen Anzahl von Coronavirus-Fällen sowie in Einkaufszentren und in Universitäten für mindestens zwei Wochen schliessen, so die grösste Kaffeekette der Welt.

Auch die Hipster-Burger-Restaurants Shake Shack gibt an, in den USA vorübergehend auf ein Take-out-Modell umzustellen. Das Unternehmen zog seine Prognosen für 2020 unter Berufung auf «beispiellose Marktbedingungen» zurück. Die Aktien von McDonald's, Shake Shack und Starbucks schlossen rund 16 Prozent im Minus.

Qantas

Die australische Fluggesellschaft Qantas Airways reduziert ihre internationalen Flüge bis mindestens Ende Mai um 90 Prozent. Die Reisenachfrage nach Australien sei wegen neuer Beschränkungen für Einreisende im Zusammenhang mit dem Coronavirus deutlich zurückgegangen.

Dies meldete der Konzern am Dienstag. Auch Inlandsflüge würden um rund 60 Prozent zurückgefahren. «Die Qantas-Gruppe arbeitet daran, diese Auswirkungen so weit wie möglich zu bewältigen, auch durch die Inanspruchnahme von bezahltem und unbezahltem Urlaub», erklärte die Fluggesellschaft weiter.

Zu den bereits angekündigten Massnahmen kämen Gehaltskürzungen für das Management sowie der Verzicht auf Boni, hiess es zudem. Die Auswirkungen auf die Routen würden in den kommenden Tagen bekanntgegeben. Fast die gesamte Grossraumflotte mit rund 150 Flugzeugen bleibe damit am Boden.

Qantas-Rivale in der Region, Air New Zealand, reduziert seine Langstreckenkapazität ausserdem um 85 Prozent.

Tom Hanks

Der Schauspieler Tom Hanks und seine Frau Rita Wilson haben das Krankenhaus im australischen Bundesstaat Queensland fünf Tage nach einem positiven Test auf das Coronavirus verlassen, wie das Magazin «People» berichtet. Das Paar halte sich nun in einem gemieteten Haus in Australien auf, wo es weiter unter Quarantäne stehe.

Serbien

Serbien hat die für den 26. April geplanten Parlaments-, Provinz- und Kommunalwahlen wegen der Coronaviruskrise für unbestimmte Zeit verschoben. Alle Aktivitäten im Zusammenhang mit den Wahlen würde ausgesetzt, bis der wegen der Pandemie erklärte Notstand wieder aufgehoben sei, teilte die zentrale Wahlbehörde am Montagabend in Belgrad mit.

Hier gehen die Grenzen zu

Die Europäische Union wird nach Angaben von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron ab Dienstagmittag ihre gesamten Aussengrenzen schliessen.

Diese Massnahme solle für 30 Tage gelten, sagte der Präsident am Montagabend in einer Fernsehansprache. «Alle Reisen zwischen nicht-europäischen Ländern und der Europäischen Union werden für 30 Tage ausgesetzt.»

Wegen der weltweiten Pandemie schliessen auch in Südamerika unter anderem Chile und Guatemala ihre Grenzen. Auch Russland meldete am 16. März die Schliessung der Landesgrenze. Im arabischen Raum schränken weitere Länder den Luftverkehr und die Bewegungsfreiheit ein.

Zuvor hatten in der Region bereits Argentinien, Peru, Panama, Honduras und El Salvador ihre Grenzen geschlossen. Haiti schloss seine Grenze zur Dominikanischen Republik, Kolumbien die Übergänge nach Venezuela.

Im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus greifen auch die nordafrikanischen Staaten Ägypten, Algerien und Marokko zu drastischen Massnahmen: Ägypten beschloss am Montag, ab Donnerstag sämtliche Flüge bis zum Ende des Monats auszusetzen.

Algerien verkündete, alle seine Verbindungen zu europäischen Ländern auszusetzen, um die Pandemie einzudämmen. Die marokkanischen Behörden kündigten an, «bis auf weiteres» Cafés, Restaurants, Theater und Kinos sowie Moscheen zu schliessen. «Die Flüge werden von Donnerstag bis zum 31. März ausgesetzt», sagte Ägyptens Ministerpräsident Mustafa Madbuli im Fernsehen. Die Massnahme sei notwendig, um die soziale Interaktion insbesondere unter «Touristen, die in Ägypten ein- oder ausreisen», zu verringern.

Auch Moscheen sollen geschlossen bleiben

Die in Marokko verkündeten Massnahmen für die Schliessung von Restaurants und Bars würden am Montag um 18.00 Uhr in Kraft treten, teilten die Behörden mit. Nicht betroffen seien Märkte, Geschäfte und Räumlichkeiten für den Verkauf von Produkten und Rohstoffen sowie die Restaurants, die Lieferservice anbieten.

Auch Moscheen sollen geschlossen bleiben. Marokko hatte bereits am Sonntag «bis auf Weiteres» alle internationalen Flüge ausgesetzt. Für in dem Land gestrandete europäische Touristen wurden Sonderflüge genehmigt. Während Europa zum Epizentrum der Pandemie geworden ist, sind die Zahlen in Marokko vergleichsweise niedrig: 29 Fälle von Infizierten wurden gemeldet, ein Mensch starb.

In Jordanien werden ab Dienstag vorerst sämtliche Flüge ausgesetzt. Jordanien meldete bisher insgesamt 18 Fälle, darunter sechs Franzosen und ein britischer Tourist.

Zuvor hatte die Regierung des Libanon erklärt, ab Mittwoch alle Grenzen, den landesweit einzigen Flughafen sowie Häfen des Landes zu schliessen. Die Regelung gilt vorerst bis 29. März.

Virus breitet sich am Persischen Golf aus

Am Persischen Golf breitete sich das Virus weiter aus. Bahrain meldete am Montag den ersten Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19. Auch Kuwait, Katar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben gemeinsam Hunderte Infektionen gemeldet. Die Emirate setzten Gebete in Moscheen und anderen religiösen Stätten aus. Zudem riefen Behörden dort dazu auf, Hochzeiten und andere Feiern in Hotels und Veranstaltungsräumen ab Mittwoch vier Wochen auszusetzen.

Unterdessen kündigte auch Indien an, ab Mittwoch keine Reisenden aus Europa mehr ins Land zu lassen. «Die Einreise von Passagieren aus den Mitgliedsländern der Europäischen Union, der Europäische Freihandelsassoziation, der Türkei und Grossbritannien nach Indien ist ab dem 18. März verboten», teilte das indische Gesundheitsministerium am Montag mit.

Dringender Appell der WHO

Im Kampf gegen das Coronavirus müssen die Staaten nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zahl der Tests deutlich erhöhen. «Wir haben eine einfache Botschaft: Testen, testen, testen», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. «Man kann ein Feuer nicht mit verbundenen Augen bekämpfen.»

Es sei gut, dass in vielen Ländern inzwischen viel mehr Massnahmen ergriffen worden seien, die soziale Distanz der Menschen untereinander zu erhöhen, sagte der WHO-Chef weiter. Um die Verbreitung des Coronavirus wirksam einzudämmen, sei es aber nötig, auch viel mehr zu testen und anschliessend Infizierte und Kontaktpersonen wirksam zu isolieren. Erkrankte seien nach Abklingen der Symptome noch rund zwei Wochen infektiös.

Die WHO habe deshalb in letzter Zeit insgesamt 1,5 Millionen Tests an 120 Länder geschickt. Es sei auch wichtig, dass alle Betreuungspersonen gerade in häuslicher Umgebung die Vorsichtsmassnahmen strikt beachteten. Dazu gehöre Händewaschen. Der WHO-Chef zeigte sich besorgt, was passieren könne, wenn weniger entwickelte Länder von der Pandemie mit voller Wucht erfasst würden.

30-tägige Reisebeschränkung in die EU

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus einen vorläufigen Einreisestopp in die EU vorgeschlagen. Sie werde den EU-Staats- und Regierungschefs einen entsprechenden Vorschlag für «nicht notwendige Reisen» in die Union unterbreiten, sagte von der Leyen in einer Video-Botschaft am Montag. Der Einreisestopp solle zunächst für 30 Tage gelten, könne aber falls notwendig verlängert werden.

Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten am Dienstag über das weitere Vorgehen in der Krise um die Viruserkrankung Covid-19. Sie halten dazu eine Video-Konferenz ab.

«Je weniger Reisen es gibt, desto mehr können wir das Virus eindämmen», sagt von der Leyen. Ihr Vorschlag sieht demnach Ausnahmen von dem Einreisestopp für bestimmte Gruppen vor.

Dazu gehören der Kommissionspräsidentin zufolge Ausländer, die schon lange in der EU leben, Familienmitglieder von EU-Bürgern sowie Diplomaten. Zudem soll die Beschränkung nicht für das Transportgewerbe sowie Berufsgruppen gelten, die sich mit dem Kampf gegen die Epidemie beschäftigen.

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