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Xi Jinping wusste offenbar schon Anfang Januar vom Coronavirus

Xi Jinping beim Besuch einer Präventionseinrichtung gegen das Coronavirus. (10. Februar 2020) Foto: Pang Xinglei/Keystone

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Chinas Führung gerät im Zusammenhang mit dem Coronavirus weiter unter Druck und ändert offenbar seine Kommunikationsstrategie. Staatsmedien veröffentlichten am Samstag eine Rede, wonach Staats- und Parteichef Xi Jinping offenbar bereits Anfang Januar von dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus in der zentralchinesischen Stadt Wuhan wusste. In der Rede von Anfang Februar sprach der Präsident demnach davon, dass er am 7. Januar die ersten Anweisungen gegeben hatte, um das Virus zu bekämpfen.

Angeblich soll er auch die strengen Reisekontrollen in der besonders stark betroffenen Region Hubei angeordnet haben, die fast 60 Millionen Menschen unter de facto Quarantäne stellten. Die Veröffentlichung zeigt, dass die Führung in Peking offenbar viel früher um die Gefährlichkeit des Virus wusste als bisher angenommen. Erst Ende Januar hatten die Behörden mitgeteilt, dass das Virus sich von Mensch zu Mensch ausbreiten könne.

Die anfängliche Vertuschung des Ausbruchs, die Untätigkeit und späte Reaktion war bisher allein als ein Versagen der Lokalregierung dargestellt worden. Der öffentliche Unmut gegenüber den Lokalbehörden und der Polizei ist gross. Er hatte vor fast zwei Wochen seinen Höhepunkt erreicht, nachdem ein Arzt an der Lungenkrankheit gestorben war, der den Ausbruch entdeckt hatte, dann aber von der örtlichen Polizei mundtot gemacht worden war. Zuletzt hatte Parteichef Xi Jinping auch mehrere hochrangige Politiker in Hubei entlassen und dafür eigene Vertraute entsandt.

Die Zahl der Todesopfer stieg am Sonntag erneut um 142 Menschen

Die Staatsmedien scheinen mit der Veröffentlichung der Rede bemüht, den Parteichef als Krisenmanager der ersten Stunde zu inszenieren. Xi war zuletzt in die Kritik geraten, nachdem er tagelang nicht in der Öffentlichkeit aufgetreten war. Zudem hatte er Ministerpräsident Li Keqiang nach Wuhan geschickt und war selbst nur kurz in einem Krisenzentrum in Peking aufgetreten. Kritiker warfen ihm mangelnde Führungsstärke vor.

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Die neue Strategie ist nicht ungefährlich für den Parteichef. Seit Wochen steht das Leben in China still. Firmen, Schulen und Universitäten sind aus Angst vor Neuansteckungen weiterhin in den meisten Teilen des Landes geschlossen. Die wirtschaftlichen Schäden werden schon jetzt auf bis zu ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts geschätzt. Sollte es Peking nicht gelingen, die Lage bald unter Kontrolle zu bringen, dürfte Parteichef Xi Jinping deutlich stärker unter Druck geraten als bislang.

Die Zahl der Todesopfer stieg am Sonntag erneut um 142 Menschen auf nun 1665 seit Ausbruch des neuartigen Virus. Damit starben mehr als doppelt so viele Menschen wie während der Sars-Epidemie 2003. Mindestens 68'500 Menschen sind in China erkrankt. Experten vermuten noch eine deutlich höhere Dunkelziffer.