«Es war dem Velofahrer richtig peinlich»

Aktualisiert

27 Bussen«Es war dem Velofahrer richtig peinlich»

Ein Velofahrer wurde 27-mal geblitzt, weil er Rotlichter überfuhr. Dem Blitzer zeigte er zudem den Mittelfinger.

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Immer wieder überfuhr ein Velofahrer auf der Schaffhauserstrasse in Winterthur absichtlich die rote Ampel. Er fuhr auf der Strasse statt auf dem Radweg und löste den Blitzer aus. Häufig zeigte er dabei den Mittelfinger. In zwei Jahren hielt die Kamera über zwei Dutzend Fälle fest.

Nun hat die Stadtpolizei den Verkehrssünder identifiziert und überführt, wie sie in einer Mitteilung schreibt. «Der Mann war uns immer wieder auf den Fotos aufgefallen und nun konnten wir ihn aufgrund verschiedener Faktoren wie Fahrrad und Kleidung überführen», sagt Sprecher Michael Wirz. Beim Velo handle es sich um eines ohne Elektromotor. Mehr könne er nicht sagen.

«Niemanden direkt beleidigt»

Insgesamt 27 Ordnungsbussen in der Höhe von je 90 Franken stellte ihm die Polizei aus. 60 Franken kostet das Überfahren des Rotlichts, 30 Franken sind wegen Nichtbenützen des Radwegs fällig. Das gibt einen Gesamtbetrag von 2430 Franken. Für den Mittelfinger gibt es keine Busse. «Seine Geste hat sich ja gegen die Maschine gerichtet. Er hat damit niemanden direkt beleidigt.»

Bei der Befragung sei es ihm sichtlich peinlich gewesen. «Er sagte, dass er niemanden beleidigen wollte und gegen diese Art von Überwachung protestieren wollte.» Sind 27 Bussen ein Rekord? «Es ist schon sehr aussergewöhnlich, dass eine Person an einem Ort so oft erwischt wird», sagt Wirz. Ob es ein Rekord ist, könne er nicht sagen, da das Ordnungsbussenverfahren anonym sei.

Der 53-jährige Schweizer ist geständig. Er kann sich innert 30 Tagen gegen die Bussen wehren. In einem solchen Fall würde ein ordentliches Verfahren eingeleitet. Den Führerausweis muss er nicht abgeben.

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