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En Guete! Für Trump gabs am WEF Vegi-Burger

Schmeckt wie Fleisch, ist aber keins: Der Incredible Burger. Foto: PD

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Wie wärs heute mit Schnitzel? Oder doch lieber Currywurst? In Davos steht am Mittwoch nichts davon auf dem Menüplan. Die Teilnehmer des WEF essen heute vegan oder vegetarisch. Fleisch gibts an diesem Tag nicht – zum ersten Mal in der Geschichte des Treffens. Stattdessen finden sich vegane Burger, pflanzliche Fleischbällchen und Züri-Geschnetzeltes mit Veggie-Poulet auf dem Speiseplan.

Mit dem Menü, das Nestlé bereitstellt, wollen die Organisatoren ein Zeichen setzen. Die Teilnehmer sollen nicht nur über Nachhaltigkeit reden, sondern dem Klimawandel auch beim Mittagessen Rechnung tragen. «Unser Ziel ist, dass die Beteiligten ihre Gewohnheiten ändern», erklären die Organisatoren.

Aber ist Veggie automatisch klimafreundlich?

Der Fleischverbrauch in der Schweiz ist seit Jahren etwa konstant und im internationalen Vergleich im Mittelfeld. Doch weltweit steigt der Konsum nach Daten der UNO-Welternährungsorganisation FAO stetig an. Denn mit steigendem Einkommen ändern viele Leute besonders in ehemaligen Schwellenländern ihren Menüplan und wollen mehr Fleisch essen. Das hat Folgen.

Studie: Fleischesser belasten das Klima

Nach Einschätzung von Wissenschaftlernist die Nahrungsmittelproduktion insgesamt für gut ein Viertel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Der Grossteil davon entfällt auf Tierhaltung und Fischerei; dazu zählt das Methan, das Rinder produzieren, ebenso wie der Schadstoffausstoss durch Schiffsmotoren bei der Fischzucht. Zudem erfordert die Tierhaltung deutlich mehr Landressourcen als der Anbau von pflanzlicher Nahrung. Der Anbau von Obst, Gemüse und Getreide fällt weniger stark ins Gewicht.

Darauf weist auch die Umweltschutzorganisation WWF hin. «Pflanzliche Nahrung ist grundsätzlich deutlich umweltfreundlicher als tierische», sagt ein Sprecher. Laut einer WWF-Studie aus dem Jahr 2015 verursachen Leute, die sehr viel Fleisch und tierische Produkte konsumieren, eine deutlich höhere Umweltbelastung als Veganer oder Vegetarier.

Was ist besser fürs Klima, Avocado oder Steak vom Schweizer Biobauern?

Die Experten haben dabei auch eine überraschende Erkenntnis zutage gefördert. Der Schadstoffausstoss durch den Transport von Nahrungsmitteln fällt im Vergleich zur aufwendigen Produktion von Fleisch fast nicht ins Gewicht. «Viele denken, dass lokales Essen wichtig ist, um den CO2-Ausstoss zu verringern. Aber die Emissionen durch den Transport machen oft nur einen sehr geringen Anteil aus», heisst es in dem Bericht, der in «Science» veröffentlicht wurde.

Was halten WEF-Teilnehmer vom vegetarischen Tag? (Video: Anja Stadelmann)

Der Veggie-Boom hat zu einem Umdenken geführt. Die Zahl der Veganer, Vegetarier und Flexitarier (Leute, die oft aus politischen oder ethischen Gründen ihren Fleischkonsum bewusst einschränken) steigt laufend. Auf diesen Trend springt auch die Nahrungsmittelindustrie auf. Nestlé hat das Angebot an Vegi-Fleisch in den vergangenen Monaten ausgebaut. Der Konzern beliefert unter anderem McDonald's in Deutschland mit pflanzlichen Burgern. Seit Herbst sind die Burger auch in der Schweiz auf dem Markt. Angaben zum Absatz macht der Konzern jedoch nicht.

Der vegane Lunch am WEF bietet dem Konzern eine willkommene Marketingbühne. «Wir wollen ein Bewusstsein schaffen, wie gut pflanzenbasiertes Essen sein kann», sagte Nestlé-Chef Mark Schneider. «Uns ist schon klar, dass es nicht der typische Supermarkteinkäufer ist, der nach Davos geht.» Doch pflanzliche Produkte seien mittlerweile keine Randerscheinung mehr, sondern entsprächen dem Mainstream.