Flexibel, teamfähig, vielleicht etwas zu perfektionistisch – das Stärken-Schwächen-Profil zum Bewerbungsgespräch suggeriert, es ginge bei dem Job um eine gut bezahlte Stelle mit Verantwortung. Doch Marianne kämpft um den Einstieg in den Niedriglohnsektor. Wie ihr ergeht es vielen im Jobcenter der nordfranzösischen Stadt Caen.
Das liegt daran, dass sie für ihre Anwesenheit ganz eigene Gründe hat. Denn im echten Leben ist sie eine erfolgreiche Autorin aus der Pariser Kulturelite. Für ein neues Buch möchte sie die „Krise begreifen“ und die „Unsichtbaren sichtbar“ machen. So recherchiert sie fern der Kapitale die Lebensumstände derer, die all die Tätigkeiten verrichten, die praktisch ohne jede Wertschätzung das große Ganze am Laufen halten.
Aus dem Gruppenbild wird das Porträt einer besonderen Person. Dadurch verstärken sich die Zweifel am Projekt. Gegenüber Christèle erscheint Marianne das Günter-Wallraff-artige Versteckspiel mit der erfundenen Identität zunehmend als Verrat. Mit der Richtungsänderung im Projekt verlagert sich jedoch auch der Fokus des Films. Immer stärker tritt die Frage nach Aufrichtigkeit in Leben und Erzählen in sein Zentrum.
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