Sechs Menschen hatten sich bei einer erkrankten 24-jährigen Frau sowie einem erkrankten 43-Jährigen positive Proben besorgt und unter den jeweils eigenen Daten auswerten lassen, teilte die Polizei am Samstag mit. Damit kamen sie nach der behördlichen Absonderung zu Genesungszertifikaten. Die Polizei hatte wegen einer anonymen Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck zu ermitteln begonnen.
Die Vorfälle ereigneten sich kurz vor Weihnachten bzw. zu Jahresbeginn. Am 22. Dezember ließ ein 28-jähriger aus dem Bezirk Vöcklabruck einen Gurgeltest mit einer Probe seiner 24-jährigen Freundin auswerten. Er wollte mit der angeblichen Erkrankung die Impfpflicht umgehen, rechtfertigte er sich. Er und seine Freundin waren bei der Einvernahme geständig.
Am 1. Jänner gingen dann vier Familienmitglieder und ein Bekannter des 28-Jährigen auf die gleiche Weise vor. Sie gaben die Gurgelproben eines 43-jährigen Bekannten ab. Dieser erklärte, er habe seinen Speichel weitergegeben, weil die Corona-Situation ein politisches Kasperltheater sei und es ohnehin um Nichts gehen würde, heißt es im Bericht der Polizei.
Alle acht Personen wurden wegen Fälschung von Beweismitteln angezeigt. Die beiden Infizierten, die ihre Speichelproben weitergegeben haben, werden zusätzlich wegen der vorsätzlichen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten bei der Staatsanwaltschaft Wels angezeigt.
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