Seit vier Jahrzehnten trägt Helene Klaar einen Titel – nämlich die meist gefürchtete Scheidungsanwältin Österreichs zu sein. Eine Beschreibung, über die sie lacht. Aber die Feministin ist für ihre pointierten Analysen bekannt. Ihre Ratschläge in Sachen Partnerschaft sind nüchtern. Das ist sie auch, wenn es um die Ursachen für Femizide geht.
KURIER: Frau Klaar, Justizministerin Alma Zadic möchte nun das Scheidungsrecht reformieren, damit es zu weniger Femiziden kommt. Hat die Verschuldensfrage einen Anteil daran, dass die Gewalt bei Trennungen eskaliert?Das kann ich ganz klar mit Nein beantworten. Weg vom Verschuldensprinzip zu gehen, setzt Frauen einmal mehr dem Terror der Männer aus. Denn dann kann man nicht einmal mehr sagen, du hast dich falsch verhalten.
Tatsache ist aber: Es werden mehr Frauen als Männer in Österreich ermordet. Was kann man also dagegen unternehmen? Es würde damit beginnen, wenn es ein gesellschaftliches Unwerturteil geben würde. Wenn es eben nicht heimlich noch immer fesch wäre, wenn der Mann der Alten eine in die Gosch’n haut, wenn sie nicht spurt. Keinen Unterhalt für Kinder zahlen, ist noch immer halbwegs akzeptabel. So ein Verhalten wird nicht wirklich missbilligt. In Wahrheit bedienen wir diese Bilder nach wie vor mit Beschreibungen wie: Ein echter Mann lässt sich nichts gefallen.
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