Pröll und Häupl: Reden statt Chatten als Erfolgsrezept

Was den Schwarzen und den Roten verbindet, und wie ihre Beziehung mit der Geschichte der Trennung Wiens von NÖ zusammenhängt, erzählten Erwin Pröll und Michael Häupl bei der"Erzählten Geschichte" im Museum NÖ.Sorgten mit witzigen Anekdoten für Lacher: Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll und Alt-Bürgermeister Michael Häupl mit Moderator Reinhard Linke.

Den Spritzwein, mit dem sie sich auf dem vor Corona entstandenen Foto zuprosten, haben die beiden Ex-Landeschefs Erwin Pröll und Michael Häupl im Museum NÖ vermisst. Dort erzählten sie über ihre besondere Verbindung und die Entwicklung Niederösterreichs und Wiens, die seit 100 Jahren getrennte Wege gehen.Notwendig wurde der Deal zum Gebäude in der Wiener Herrengasse mehr als 60 Jahre nach der offiziellen Trennung der Bundesländer am 1. Jänner 1922.

Dabei waren es vor 100 Jahren genau die politischen Unterschiede zwischen dem sozialdemokratischen Wien und dem christlich-sozialen NÖ, die zur Scheidung führten – neben dem Druck der anderen Bundesländer. „Getrennte Wege zu gehen, war eine pragmatische Entscheidung“, sagt Pröll bei der"Erzählten Geschichte". Für Häupl sei später immer klar gewesen, dass sich nicht nur die Stadt alleine entwickeln kann. „Das muss die gesamte Region.

Geografisch teilen Häupl und Pröll sogar ihre Heimat: Auch Häupl ist eigentlich Niederösterreicher. Der spätere Wiener Bürgermeister ist in Altlengbach im Bezirk St. Pölten aufgewachsen, maturiert hat er in Krems. Pröll verbrachte seine Studienzeit in Wien und lernte dabei die Vorteile der Großstadt kennen. Die unterschiedlichen Lebensbedingungen zwischen Stadt und Land „wollte er nie verstehen“ – und bei seiner politischen Tätigkeit ändern.

Als Erfolgsrezept nennen Pröll und Häupl das ständige Miteinander-Reden, den direkten persönlichen Kontakt. Heutigen Politikern raten die Ehemaligen, sich daran zu orientieren. „Unser Werkzeug waren keine Chatmaschinen, sondern die Stimmbänder“, sagt Pröll.

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