Naïma Mazic feiert mit ihrem sensiblen Stück „PoLy-Mirrors“ die Weiblichkeit – inspiriert von Madonnen-Darstellungen, Peepshow-Posing und Gemälden des Manierismus. Den Takt gibt die Live-Percussionistin vor, die selbst den namengebenden Spiegeln Töne entlockt.
Evi Filippou trommelt und spielt an diesem Abend auf allem, was sich als Percussion-Instrument eignet. Oder auch nicht. Auf den Drums, natürlich. Auf kleinen Glöckchen für die leisen Nuancen. Auf ihrer Sitzgelegenheit. Auf dem Boden. Auf den Spiegeln, die von der Decke hängen und dem Stück den Namen geben , bis einer davon zerspringt. Auf einem mit Wasser gefüllten Tablett, dass es nur so spritzt.
Der leicht geneigte Kopf unter einem durchscheinenden Schleier, die Augen in die Weite gerichtet – so erinnern die Tänzerinnen Yuika Hashimoto und Lucie Piot an Madonnen-Bilder. Würdig und ernst. Dann wieder erinnern die beiden an Yogis oder asiatische Tempeltänzerinnen. Der Griff mit gespreizten Fingern an die Brust ist inspiriert vom Doppelporträt der Gabrielle d'Estrées und einer ihrer Schwestern . Bis heute gibt dieses Gemälde Rätsel auf.
Mazic feiert mit diesem sensiblen Stück die Weiblichkeit. Der Rhythmus basiert auf dem Menstruationszyklus. Zugegeben, das fällt einem nicht ein, wenn man das Programmheft nicht gelesen hat. Aber da sind plötzlich elektronische Plopp-Geräusche, die so gar nicht in das Soundprofil dieses Stückes passen wollen. Sie stören.
Vor allem aber ist da auch die Kommunikation mit den Musikern. Filippou hält den Blickkontakt, sie gibt den Ton und den Takt an, manchmal haucht und atmet sie ihn auch nur, bis die Tänzerinnen ihn übernehmen und ihn selbst hauchen und atmen. Felix Hauptmann am Synthesizer war erst am Vortag eingesprungen. Nicht zuletzt deshalb hat man immer wieder das Gefühl, einer Jamsession beizuwohnen, die allen Beteiligten sichtlich Spaß macht.Jeden Tag. Überall.
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