Am 9. November 2020 führte das Innenministerium mit mehr als 930 Polizeibeamten die groß angelegte Operation Luxor gegen den sogenannten politischen Islam in Österreich durch. Im Fokus der Razzia: vermeintliche Mitglieder der Muslimbruderschaft. Als einer der Hauptbeschuldigten gilt Politikwissenschaftler Farid Hafez, der an der Universität Salzburg lehrt und an der Georgetown University zum Thema Rassismus forscht.
Vorgeworfen werden ihm unter anderem Terrorfinanzierung, Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Geldwäsche. Der Verdacht basiert auf Telefonüberwachung, viel Substanzielles schaute im Zuge der Entwicklungen gegen Hafez bis dato aber nicht heraus. Er selbst beteuert seine Unschuld.
Ein Personenkomitee, dem unter der Leitung von Rechtswissenschafter Raoul Kneucker eine Reihe bekannter Universitätsprofessoren sowie andere Akademiker angehören, zeigt sich nun bestürzt über die Vorgänge seit dem 9. November. "Wir kennen und schätzen die Arbeit von Farid Hafez, der sich insbesondere im Zusammenhang mit der Erforschung von Rassismus, Islamophobie und Muslime in Österreich hervorgetan hat und damit internationale Bedeutung erlangte", erklären unter anderen Politikwissenschaftler Anton Pelinka, Theologe und Priester Paul Zulehner sowie Medienhistoriker Fritz Hausjell.
Man beobachte mit Sorge"dass mit Farid Hafez eine der kritischen Stimmen der österreichischen Islampolitik und des Rassismus nun unter dem Vorwand des Terrors behandelt" werde. Seine Definition von Islamophobie sei machtkritisch und ziele darauf ab,"zu mehr Gleichheit von Menschen beizutragen". Sein in den USA publizierter Artikel über Islamfeindlichkeit in Österreich habe die Novemberpogrome zudem nicht mit den Razzien vom 9.
Mit dem Islamismus haben Uni-Professoren anscheinend kein Problem. Aber wehe, sie wittern wo Patriotismus.
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