Daniel Bischof Redakteur Es war eine gewaltige Faszination, die der Islamische Staat auf seine Anhänger in Europa ausübte. Tausende Menschen reisten aus der EU nach Syrien und in den Irak, um sich der Terrormiliz anzuschließen.
Extremismusforscherin Daniela Pisoiu beschäftigt sich seit Jahren mit Dschihadismus, Terrorismus und Radikalisierung. Pisoiu betrieb mit ihrem Team Feldforschung auf dem Gebiet. Sie interviewte Auslandskämpfer, die nach Österreich zurückkehrten und nun in Haft sind, wertete Gerichtsakten aus und befragte auch Personen, die zwar mit dem Gedanken an eine Ausreise spielten, letztlich aber in Österreich blieben.
Daniela Pisoiu: In Österreich gab es vor dem Auftauchen des IS deutlich weniger Interesse für den Dschihadismus. Erst der IS hat hierzulande diesen Boom ausgelöst. Er verkörperte zum damaligen Zeitpunkt für manche Menschen eine Utopie: den idealen islamischen Staat, in dem alles gerecht und hervorragend ist.Einige Anhänger haben die Gräueltaten bewusst ausgeblendet. Es kam auch stark ein Mechanismus zum Tragen, den man bei allen Kriegen sieht.
In Österreich zeigen sich einige Besonderheiten. Es gab nur wenige Konvertiten, die meisten Ausreisenden waren keine Staatsbürger, in den meisten europäischen Ländern war das anders. Zudem handelte es sich in Ländern wie Frankreich und Belgien bei den Auslandskämpfern oft um Kleinkriminelle, die sich dann dem Dschihadismus zuwandten. Wir wissen das aus einer vergleichenden Studie zu dem Thema.
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