Aber Söder setzt darauf, dass die Zahl der Abweichler in den Spitzengremien mit der Zeit größer wird und sich der Eindruck fehlender Geschlossenheit der CDU verstärkt. Er selbst kontrolliert die nur in Bayern antretende CSU sehr viel stärker, die Abhängigkeiten vom Parteichef für die eigene Karriere sind in der CSU größer. Zwar gibt es auch in der CSU harte Söder-Kritiker, diese halten sich in der Debatte bisher aber zurück.
Tatsächlich haben sich in der CDU seit vergangenen Montag die Ministerpräsidenten von Saarland, Sachsen-Anhalt und Sachsen Söders Position angenähert und betont, wie wichtig Umfragewerte bei der Auswahl des Kanzlerkandidaten sind. Laschet könnte theoretisch die CDU-Spitzengremien zusammenrufen lassen, um seine Unterstützer um sich zu sammeln - und Söder das Risiko klar zu machen, gegen den Willen fast der gesammelten Führungsmannschaft der CDU in einen Wahlkampf ziehen zu wollen. Allerdings ist nicht klar, wie geschlossen die Reihen in der CDU wirklich wären. Sollte der CSU-Chef auch dann nicht weichen wollen, bliebe es beim Patt.
Laschet wie auch der deutsche Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble warnen, die Fraktion sei das falsche Forum für eine solche Entscheidung. Historisch gibt es ein Vorbild: 1979 wählten die Unions-Abgeordneten den damaligen CSU-Chef Franz-Josef Strauß in einer Kampfabstimmung gegen den CDU-Kandidaten Ernst Albrecht zum Kanzlerkandidaten - Strauß verlor die anschließende Bundestagswahl.
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