Mietbare E-Scooter und -Bikes rollen mittlerweile zu Hunderten durch Wien und andere Metropolen der Welt. Sie gelten als klimaschonende Alternative zum Auto, die den urbanen Verkehr entlastet. Doch das Gegenteil scheint der Fall zu sein, wie eine aktuelle Studie der ETH Zürich über die sogenannte Mikromobilität zeigt.
„E-Trottis und E-Bikes wirken im Betrieb auf den ersten Blick klimaschonend, da sie keine Verbrennungsmotoren besitzen. Für ihre Klimabilanz ist letztlich aber entscheidend, welche Verkehrsmittel sie typischerweise ersetzen“, erklärt Reck.Die Verkehrsforscher konnten zeigen, dass geteilte E-Scooter und E-Bikes in der Stadt Zürich hauptsächlich nachhaltigere Verkehrsmodi - Strecken zu Fuß, Fahrten mit dem Öffentlichen Nahverkehr und mit dem Fahrrad - substituierten.
„Neben dem Aufladen der Batterie wurden die Emissionen bei der Herstellung und für das Einsammeln und Umparken der Scooter einbezogen. Kombiniert man diese CO2-Bilanz mit unseren Erkenntnissen über das Mobilitätsverhalten, kommt heraus, dass ein geteilter E-Tretroller über den gesamten Lebenszyklus im Durchschnitt 51 Gramm CO2 pro Kilometer mehr verursacht als die Verkehrsmittel, die er ersetzt“, so Reck im Interview mit der „Zeit“.
„Scooter im Privatbesitz werden im Schnitt fünf Jahre lang genutzt. Geteilte Scooter haben dagegen eine Lebensdauer von nicht einmal zwei Jahren. Sie werden einfach schnell kaputtgemacht. Oft liegt das auch an Vandalismus. Menschen gehen hingegen mit ihrem eigenen Besitz pfleglicher um.
Verkehrsplaner könnten überdies mit den Anbietern nach Wegen suchen, um das Potenzial der Sharing-Dienste für die CO2-Reduktion und den Auto-Ersatz besser zu mobilisieren. Idealerweise würden geteilte E-Scooter und E-Bikes das Einzugsgebiet des öffentlichen Nahverkehrs vergrößern, in den Außenbezirken für Pendelnde die letzte Meile erschließen und helfen, Auslastungsspitzen während Stoßzeiten zu brechen.
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