Lehrer fotografierte Schülerinnen: 'Wir waren leichte Beute'

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'Wir waren leichte Beute'. Als Schülerin wurde eine junge Frau immer wieder von ihrem Lehrer freizügig fotografiert. Und niemand schritt ein. Hanna Frischenschlager (Hanna__Frisch) erzählt nun ihre Geschichte.

"Ich mach das sicher nicht“, sagte ich damals noch empört zu meinen Schulkolleginnen. Sie hatten mir gerade Bilder gezeigt, die einer unserer Lehrer bei einem Fotoshooting, einem Schulprojekt, von ihnen gemacht hatte. Auf manchen davon sahen sie aus, als wären sie unbekleidet. Der Lehrer hatte sie nämlich angewiesen, ihre BH-Träger abzustreifen, das Dekolleté aufzuknöpfen, die dünnen Spaghettiträger zu verdecken.

Konsequenzen für dieses Verhalten gab es nie. Der damalige Direktor beantwortet meine Bitte um einen Kommentar vergangene Woche so:"Ihren Wunsch nach einer Stellungnahme meinerseits kann ich nachvollziehen. Die in Ihrem Schreiben angeführten Umstände waren mir während meiner Dienstzeit bis Juli 2010 nicht bekannt." Seit 2018 ist besagter Lehrer pensioniert, davor war er mehr als zwei Jahrzehnte an unserer Schule.

Eine höhere Sensibilisierung bei der Schutzhaltung gegenüber jungen Menschen ist auch ein Grund, warum ich diesen Text heute schreibe. Nicht um jemand bloßzustellen, denn alle Beteiligten sind anonymisiert, sondern um sicherzustellen, dass solche Situationen an Schulen von vornherein verhindert werden und niederschwellig Anlaufstellen angeboten werden, wo Schülerinnen und Schüler sich Unterstützung holen können.

Daher reichen herkömmliche Anlaufstellen, wie etwa die Schülerinnenvertretung oder Vertrauenslehrerinnen und -lehrer, bei Belästigungsvorwürfen oft nicht aus. Wer sich für sein Verhalten schämt, wendet sich nicht an das beliebteste Mädchen der Schule – geschweige denn an eine Lehrperson, durch die man vielleicht noch benotet wird.

Und noch etwas kommt in den Gesprächen mit meinen früheren Schulkolleginnen immer wieder zur Sprache: Wir waren nicht genug sensibilisiert. Jede war der Meinung, die Angelegenheit mit sich selbst ausmachen zu müssen. In zwölf Jahren Schulbildung hatten wir von sexueller Belästigung kaum jemals etwas gehört. Am ehesten wurden in der Schule noch gewaltsame Übergriffe von fremden Personen im öffentlichen Raum thematisiert.

 

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