Im ersten Lockdown vor einem Jahr wurde stark an das „Wir“ appelliert, wir gemeinsam zum Schutz der Alten. Diese Erzählung wirkt kaum mehr. Wie ist uns das „Wir“ abhandengekommen?Ich teile diesen Befund. Im Herbst sind wir in die Mühen der Ebene der Pandemiebekämpfung gekommen. Das solidarische „Wir“ hat sich in ein „Wir“ und „die anderen“ differenziert. Auch, weil soziales Abstandhalten keinen Austausch mit Menschen außerhalb der eigenen „Blase“ ermöglicht hat.
Die Teilnehmer sind aus meiner Sicht von der Sehnsucht nach einem Wir-Gefühl getrieben – wir, das Volk, gegen „die da oben“. Dabei handelt es sich um eine sehr heterogene Gruppe, die nicht einmal durch ein klares, gemeinsames Interesse verbunden ist. Es geht nicht um das demokratische Ringen um Konsenses, sondern ums Dagegensein. Und wer nicht dagegen ist, ist nicht Teil des „Wirs“.
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