Matthias Greuling Sein Lachen klingt wie ein großer Schmerz, wie ein Hilfeschrei. Wenn Arthur Fleck in seiner ganzen psychischen Instabilität die Mundwinkel nach oben zieht und schallend-künstliche Lachlaute ausstößt, dann gerät seine Umwelt ins Grübeln, selbst seine Therapeutin kann diesem menschlichen Wrack nicht mehr folgen."Haben Sie manchmal negative Gedanken?", fragt sie ihn.
Der Joker, 1940 als Batmans Erzfeind erstmals in den DC-Comicheften aufgetreten, ist eine Ikone der Comic-Kultur, das personifizierte Böse, das jede Schandtat brutal weglächelt und keinerlei Skrupel kennt.
Wer ist er nun, dieser Arthur Fleck? Ein auffallend hagerer, in sich gekehrter Mann, der sich als mietbarer Clown über Wasser hält, aber allerorts bloß verspottet wird; er lebt noch immer bei seiner Mutter, die ein dunkles Geheimnis mit sich trägt, auf das er erst im Laufe des Films stößt.
Wie kein anderer Film hat"Joker" beim vergangenen Filmfestival von Venedig die Kritik begeistert und am Ende den Goldenen Löwen gewonnen - ein Preis, der ausgerechnet an einen Film geht, der dem Mainstream entwachsen ist und dessen Wurzeln in den popkulturellen Untiefen der oftmals als"Schundliteratur" bezeichneten Comicwelt liegen.
"Joker" ist gänzlich neu im Genre der Comicverfilmungen. Er richtet sich an ein mündiges Publikum, das die Vielschichtigkeit des von Joaquin Phoenix meisterhaft interpretierten Titelhelden lesen kann. Phoenix bringt sich mit der Rolle in beste Oscar-Positionen, und insgesamt definiert diese Comicverfilmung das gesamte Genre neu.
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